Atomkraft

 

erstellt am
09. 10. 13
15.00 MEZ

Berlakovich: Klare Absage an Subventionierung von Atomenergie
Erneuerbare statt Kernenergie
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Niki Berlakovich erteilt den Plänen der EU-Kommission, Atomkraft zu subventionieren, eine klare Absage: „Österreichs Position ist klar. Wir lehnen eine Subventionierung von Atomkraftwerken strikt ab. Atomkraft ist weder nachhaltig noch sicher, eine Subventionierung der Atomkraft bedeutet Rückschritt. Unser Ziel muss es sein, raus aus Atom, rein in Erneuerbare Energien. Das muss auch die Linie der Europäischen Kommission für ein nachhaltiges Energiesystem in Europa sein“, unterstreicht Berlakovich anlässlich einer Orientierungsdiskussion der EU-Kommissare über die Leitlinien für die Energie- und Umweltbeihilfen 2014-2020, die am 08.10. in Straßburg stattfand.

Österreichs klar ablehnende Position wurde sowohl in einer Stellungnahme zum Erstentwurf als auch in einem Gespräch zwischen Umweltminister Berlakovich und Energiekommissar Oettinger klar deponiert.

„In Österreich gehen wir den Weg der Erneuerbaren konsequent weiter. Österreich ist mit 31 Prozent an Erneuerbaren im europäischen Spitzenfeld. Europa braucht klare Signale für Erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz statt Förderung der Atomenergie“, betont Umweltminister Berlakovich.


 

Pernkopf: Meilenstein für Niederösterreichs Anti-Atompolitik
Partei- und NGO-übergreifender Einsatz hat sich gelohnt
St. Pölten (nlk) - "Das ist ein Meilenstein für Niederösterreichs Anti-Atompolitik und bereits der zweite große Erfolg in diesem Jahr, nach dem Kippen des UVP-Bescheids für die neuen Atomreaktoren in Mochovce", so kommentiert Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf die Entscheidung von EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia vom 08.10., wonach es zu keiner Erweiterung des Energie-Beihilfenrechts für Atomenergie kommen wird.

Im Juli waren Pläne der EU-Kommission durchgesickert, die Atomkraft-Betreibern den Zugang zu EU-Fördertöpfen erleichtern sollten. Landesrat Pernkopf kämpft partei- und NGO-übergreifend gegen diesen energie- und umweltpolitischen Unfug. Am 11. September wurde gemeinsam mit Global2000 eine Petition gegen die Förderung der Atomenergie gestartet. Seither haben mehr als 27.600 Menschen in ganz Europa das Anliegen unterstützt.

"Die gestrige Entscheidung von Kommissar Almunia bedeutet jedenfalls einen Rückschlag für die Atom-Lobby und noch weniger Rechtssicherheit für den Bau neuer Atomkraftwerke. Nischen für versteckte Förderungen in den einzelnen EU-Staaten sind aber nicht ausgeschlossen", warnt Pernkopf. "Wir bleiben in der Sache aufmerksam und werden genau beobachten, was die Überarbeitung der Leitlinien für die Förderung von Umweltprojekten und Energieprojekten in Europa mit sich bringt", so Pernkopf: "Das Motto bleibt: Für mehr Erneuerbare Energie und gegen Atomkraft."


 

Anschober: Etappensieg gegen Atom-Subventionen
Linz (lk) - Nach der Sitzung der EU-Kommissare vom 08.10. wurde ein Etappensieg der Atom-Gegner/innen errungen: Die vorgeschlagenen EU-Erleichterungen für nationale Subventionen der Atomenergie sollen nicht kommen. Alle Details wird es allerdings erst im November geben, wenn die neuen Leitlinien veröffentlicht werden - bis dahin keine Entwarnung. Seit Monaten macht LR Anschober auf diese Grundsatzentscheidung zur Atom-Subvention aufmerksam, kämpft für Widerstand auf allen Entscheidungsebenen. Der Vorschlag von Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia vor einigen Wochen, auch Atomenergie in die neue Umwelt- und Energiebeihilfe-Leitlinie 2014-2020 aufzunehmen, sorgte bei den Atom-Gegnern für einen Schrei der Entrüstung. Eine von Umwelt-Landesrat Rudi Anschober mitinitiierte Petition erhielt in nur wenigen Tagen 27.500 Unterstützungsstimmen, und zeigte Wirkung.

"Ein großer Erfolg für unser gemeinsames Engagement- von Oberösterreich konnte internationaler Widerstand ausgelöst werden", freut sich LR Rudi Anschober. "Die EU-Bevölkerung hat sich in dieser zukunftsweisenden Frage klar geäußert, der Todestechnologie Atomenergie den Todesstoß erteilt und sich implizit für sauberen Strom, für eine verantwortungsvolle Energiepolitik entschieden. Ein demokratischer Aufstand der EU-Bürger/innen hat Erfolg gezeigt!", so LR Anschober. "Allerdings kann noch keine Entwarnung gegeben werden, denn die Atom-Staaten werden sich nicht geschlagen geben. Es muss mit voller Kraft weiter gekämpft werden! Jetzt ist es auch an den einzelnen Ländern, alles für eine saubere Energiezukunft einzuleiten. Die Nicht-Aufnahme des Vorschlags in die EU-Richtlinien allein bedeutet nämlich nicht, dass EU-Länder gar keine Beihilfen für Atomkraftwerke mehr gewähren können - eine Förderung der Nuklearenergie wird allerdings schwieriger, weil es eines formellen Antrags bei der EU-Kommission bedarf. Mit dieser Rechtsunsicherheit bringen wir die Atomlobby massiv unter Druck", so Anschober weiter. Ohne Förderung ist ein Ausbau von Temelin 3 und 4 undenkbar, auch fast alle tschechischen Parteien sehen dies mittlerweile so.

LR Rudi Anschober: "Damit greift unsere Strategie des wirtschaftlichen Hebels. Denn während der Börsepreis für Strom aktuell bei 38 Euro/ MWh liegt, werden die Produktionskosten auf mehr als das Doppelte geschätzt. Die Differenz müsste mit jährlichen Kosten von über 700 Millionen Euro von dem/der Stromkund/in bzw. Steuerzahler/in zugeschossen werden."

 

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