Handwerker aus Norditalien besuchten
 Salzburger Vorzeigebetriebe

 

erstellt am
18. 10. 13
15.00 MEZ

Überregionaler Austausch von Handwerksbetrieben / Neue Ideen und Ansätze für die Umsetzung im eigenen Betrieb
Salzburg (lk) - Bei einer Studienfahrt besuchten kürzlich Chefs und Mitarbeiter von rund 20 Handwerksbetrieben aus Südtirol, Vicenza und Udine zwei Salzburger Vorzeigebetriebe und die Fachhochschule Salzburg in Kuchl. Ziel des Gastgebers, ITG – Innovationsservice für Salzburg, war es, aufzuzeigen, welche Maßnahmen Salzburger Unternehmen zum erfolgreichen und effizienten Ressourcenmanagement bereits umgesetzt haben.

Qualität der Herstellung mit nachhaltigen Produktionsbedingungen
Als erster Betrieb öffnete die Wohnwerkstatt in Salzburg Schallmoos den Besuchern ihre Tore. Inhaber Josef Scheinast schilderte, dass die Heizkosten für seine 400 Quadratmeter große Werkstatt weniger als zwei Euro pro Quadratmeter im Jahr betragen. Ausschlaggebend dafür sind eine gute Dämmung und eine Zentralholzheizung, die mit selber gepressten Sägespäne-Briketts, Abfallholz und Stückholz vom angrenzenden Kapuzinerberg betrieben wird. Die Ladegeräte der Akku-Schrauber und die Pressluft werden mit einer Zeitschaltuhr nur zu Betriebszeiten eingeschaltet. Das sind nur einige Maßnahmen, die helfen, einfach und sehr effektiv Energiekosten einzusparen. Bei all den Maßnahmen, die der Betrieb zum nachhaltigen und effizienten Produzieren hochwertigster Vollholzmöbel getroffen hat, stehen die Qualität der Produkte und der Service am Kunden immer im Mittelpunkt.

Hightech in der holzverarbeitenden Industrie
Besichtigt wurde anschließend das Familienunternehmen Kaindl, ein führender Produzent von veredelten Holzwerkstoffen und Laminatfußböden, wo sich die Teilnehmer/innen vor allem über die einzigartige Produktionstechnik und die effizienten Produktionsverfahren informieren konnten. Mit seinen Hightech-Anlagen setzt Kaindl neue Standards in der holzverarbeitenden Industrie. In Sachen Umweltschutz übernimmt Kaindl eine große Verantwortung, indem fast ausschließlich Rundholz aus der Durchforstung heimischer Wälder sowie Holzreste aus der Sägeindustrie verarbeitet werden. Weiters hat die Firma Kaindl schon vor Jahren weitgehend von fossilen Brennstoffen auf Biomasse umgestellt und Öko-Design als wesentlichen Bestandteil der Unternehmensphilosophie integriert.

Neue Standards in der Holztechnologie
Die Fachhochschule Salzburg mit dem Campus Kuchl setzt im Bereich Holztechnologie & Holzbau international neue Standards. Im Kernkompetenzbereich "Holz & Biogene Technologien" liegt der Schwerpunkt auf der Neuentwicklung von Werkstoffen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte, der Untersuchung, Weiterentwicklung und Optimierung von Eigenschaften bestehender Holzwerkstoffe und deren Oberflächen sowie auf Projekten für intelligente Ressourcennutzung. Geforscht wird auch im Bereich der Entwicklung, Qualifizierung und Erprobung neuer Wärmedämmstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe wie z.B. Schäume aus pflanzlichen Gerbstoffen. Diese könnten fossile Dämmstoffe ersetzen.

Die Studienfahrt wurde anlässlich des Interreg IV Italien – Österreich Projekts B.R.EF. (Business Ressource Efficiency) gemeinsam mit den Projektpartnern LVH-APA (Landesverband der Handwerker Südtirol), Confartigianato Udine und Confartigianato Vicenza (Handwerkskammern Udine und Vicenza) organisiert. Ziel ist es dabei, neue Ideen und Ansätze für die Umsetzung im eigenen Betrieb zu finden.

 

 

 

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