Spindelegger: Armutsbekämpfung muss ein zentrales
 Anliegen der internationalen Gemeinschaft bleiben

 

erstellt am
17. 10. 13
15.00 MEZ

Wien (bmeia) - Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, ging zwischen 1990 und 2010 zwar um 700 Millionen zurück. Trotz dieser enormen Fortschritte lebt jedoch noch immer mehr als 1 Milliarde Menschen von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag: „Verschärft wird die Situation durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, durch die viele ihren Arbeitsplatz und damit ihre Lebensgrundlage verloren haben. Wir müssen uns daher weiter engagiert dafür einsetzen, dass sich die Lebensbedingungen der Betroffenen nachhaltig verbessern“, so Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des Internationalen Tages der Armutsminderung. Die Armut ist nicht nur regional ungleich verteilt, benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie etwa Frauen, Kinder oder Menschen mit Behinderungen sind davon in der Regel besonders stark betroffen.

Auch wenn das erste der im Jahr 2000 auf internationaler Ebene beschlossenen Millenniums-Entwicklungsziele, den Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, bis 2015 zu halbieren, nicht erreicht werden wird können, muss die Armutsbekämpfung auch in Zukunft ein zentrales Anliegen bleiben: „Die Internationale Gemeinschaft arbeitet daher bereits an einer Post-2015-Entwicklungsagenda, in die auch österreichische Anliegen wie die Berücksichtigung von Frieden und Sicherheit, demokratischer Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte Eingang finden“, so Spindelegger weiter.

Entwicklungsfonds in Burkina Faso

In der Region Boucle de Mouhoun, einem der ärmsten Gebiete Burkina Fasos, unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit einen regionalen Entwicklungsfonds, bei dem Gemeinden ihre Vorschläge einreichen können. Dabei orientieren sie sich am tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung. Ein Regionalrat entscheidet, welche Projekte finanziert werden.

Die Aktivitäten sind vielfältig: Brunnen, Markt- und Lagerhallen entstehen, Mikrokredite ermöglichen den Aufbau kleiner Betriebe oder werden in robustere Obst- und Gemüsesorten investiert. „Der Regionalentwicklungsfonds hat sich als Instrument zur Ernährungssicherung, zur Schaffung von Einkommen und zur Ankurbelung der lokalen Wirtschaftsentwicklung bewährt. Die regionale Getreideproduktion ist innerhalb von drei Jahren um sieben Prozent gestiegen; alle unterstützten Kleinbetriebe können heute ihre Betriebskosten zu mindestens 90 Prozent selbst abdecken“, so Spindelegger. Die Gemeinden und Vereine haben nun das Know-how, Projekte und Investitionen selbstständig durchzuführen. „Frauen kommt eine Schlüsselrolle in der lokalen Entwicklung zu. Neben der Sorge für Familie und Haushalt bewirtschaften sie auch noch die Felder und sind damit für die Ernährung verantwortlich. Sie müssen weiter gestärkt und gefördert werden, wenn Armut und Hunger nachhaltig reduziert werden sollen“, so Spindelegger abschließend.

 

 

 

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