Bundesforste ziehen Wald-Bilanz

 

erstellt am
16. 10. 13
15.00 MEZ

Heuer 3 Mio. Jungbäume gepflanzt und knapp 12 Mio. Euro in den Wald investiert
Wien (bundesforste) - Mit der zu Ende gehenden Pflanzsaison ziehen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) Bilanz über das heurige Aufforstungsjahr. „2013 wurden in Summe wieder über 3 Mio. Jungbäume in unseren Wäldern gesetzt“, fasst Georg Erlacher, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, zusammen. Vor allem im alpinen Raum und im Gebirge sind die Aufforstungen mit hohem Aufwand verbunden. „Alle Pflanzen werden von Hand gesetzt. Das stellt vor allem im Hochgebirge und in steilen Lagen eine große Herausforderung dar“. Nach der Pflanzsaison im Frühjahr wurden nun im Herbst die letzten Jungbäume ausgebracht. „Alleine heuer haben wir knapp 12 Mio. Euro in den Waldbau und die Waldpflege investiert“, erklärt Erlacher. Die Investitionen in den Wald bleiben damit auf dem hohem Niveau der Vorjahre.“ Das heurige Waldjahr war von einer extremen Trockenperiode im Sommer gekennzeichnet. „Der Wald hat jedoch, von Zuwachsverlusten abgesehen, bisher keinen größeren Schäden erlitten“, fasst Erlacher das vorläufige Waldjahr zusammen.

Mehr als 170 Millionen Euro in den Wald investiert
Gesunde und intakte Wälder brauchen sorgfältige Waldpflege und regelmäßige Aufforstungen, um den Bestand für die Zukunft zu sichern. „Wir investieren massiv in den Wald von morgen“, unterstreicht Erlacher, „in den letzten 15 Jahren wurden über 170 Mio. Euro in den Wald investiert.“ Die Investitionen fließen zu einem Großteil in das Setzen von Jungbäumen, in den Schutz der Jungpflanzen vor Wildverbiss, aber auch in Kulturpflege wie das regelmäßige Aus- und Freischneiden von Pflanzen oder Schutz vor Waldschädlingen. Die zuletzt verstärkt auftretenden Wetterextreme - allein vier große Windwürfe und zwei Hochwasser in den letzten elf Jahren - verursachen zusätzliche Kosten. Insbesondere nach Windwürfen müssen Wälder großflächig gepflegt, wieder aufgeforstet und vor Schädlingen wie dem Borkenkäfer geschützt werden. Bei Naturkatastrophen werden nicht nur die Wälder, sondern auch Waldinfrastruktur wie Forststraßen, Hangsicherungen und Brücken in Mitleidenschaft gezogen. Das Hochwasser im Juni 2013 richtete insbesondere in Oberösterreich, Salzburg und Tirol Schäden in Millionenhöhe an. „Der Klimawandel ist eine unserer größten Herausforderungen im 21. Jahrhundert“, stellt der Vorstandssprecher fest. „Seit einigen Jahren schon beobachten wir Veränderungen in unseren Wäldern. Wir arbeiten eng mit Wissenschaft und Forschung zusammen und setzen laufend Maßnahmen wie etwa die Auswahl klimaangepasster Baumarten.“

Für jeden Österreicher fünf Bäume gepflanzt
„Wir bewirtschaften die Wälder nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Geerntet wird nicht mehr als nachwächst“, erklärt Erlacher. Dort, wo der Wald nicht oder nur langsam von selbst nachwächst, wird aufgeforstet. „Durchschnittlich sind dies rund 3 Millionen Pflanzen pro Jahr“, so der Vorstand, „in oder unmittelbar nach Sturmjahren waren es auch schon knapp 4 Millionen.“ Insgesamt wurden in den letzten 15 Jahren mehr als 45 Millionen Jungbäume gesetzt, das sind durchschnittlich rund 5 Bäume für jede/n ÖsterreicherIn. 2013 lag der Schwerpunkt der Aufforstungen mit knapp über einer Million Jungbäumen in Oberösterreich (32%), gefolgt von Salzburg mit über 700.000 Pflanzen (23%) und der Steiermark, dem waldreichsten Bundesland, mit über 600.000 Pflanzen (20%). „Artenvielfalt stärkt jedes Ökosystem - auch Wälder. Auf Aufforstung mit unterschiedlichen Baumarten legen wir großen Wert“, erklärt Erlacher. Als Maßnahme gegen den Klimawandel werden bereits heute vermehrt sturmresistente Lärchen gepflanzt, da sie aufgrund ihrer Wurzelausbildung Stürmen besser standhalten. Über ein Drittel aller 2013 gepflanzten Jungbäume waren Lärchen (37%), der Anteil an Fichten, der in Österreich am häufigsten verbreiteten Baumart, betrug 57%. Im Sinne der Artenvielfalt wurden auch weitere Baumarten gepflanzt wie Tanne, Zirbe, Eiche oder Ahorn.

Für jeden Mitarbeiter einen Baum

Im heurigen Jubiläumsjahr der forstlichen Nachhaltigkeit - 300 Jahre seit Ersterwähnung des Begriffs durch Carl von Carlowitz 1713 - starteten die Bundesforste erstmals auch eine interne Aufforstungsaktion und setzten für jeden der rund 1.200 MitarbeiterInnen einen Baum. Gepflanzt wurden dabei abseits der regulären Aufforstungen alte und selten gewordene Wildobstbäume wie Wildapfel, Wildbirne, Speierling oder Elsbeere, aber etwa auch die Eibe, der Baum des Jahres 2013. „So sichern wir die Artenvielfalt in den Wäldern und tragen zum Erhalt seltener Baumarten für die nächsten Generationen bei“, sagt Vorstandssprecher Erlacher abschließend.

 

 

 

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