Grüne Batterie in den Alpen

 

erstellt am
16. 10. 13
15.00 MEZ

LH Kaiser, LR Waldner und LR Holub besichtigten Baustelle für das neue Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II
Klagenfurt (lpd) - Ungemein beeindruckt zeigten sich Landeshauptmann Peter Kaiser sowie die Landesräte Wolfgang Waldner und Rolf Holub am 15.10. von der spektakulären Baustelle für das Kraftwerk Reißeck II. Die drei Mitglieder der Kärntner Landesregierung konnten sich nach der Sitzung des Umwelt- und Energieausschusses des Kärntner Landtages, der direkt am Baustellengelände Reißeck seine turnusmäßige Sitzung abhielt, vom Baufortschritt dieses gigantischen Projekts überzeugen. Vor Ort waren auch der erste Landtagspräsident Reinhart Rohr, Landtagsdirektor Robert Weiß der Ausschussvorsitzende des Energieausschusses im Landtag, Michael Johann, sowie vom Verbund Direktor Karl Heinz Gruber und Projektleiter Markus Larcher.

„Ich bin sehr stolz auf die Leistung der 'Hydrobauer' und aller am Kraftwerk beteiligten Mitarbeiter. Hier wird Großartiges geleistet", sagte der Landeshauptmann. Mit dem Kraftwerk Reißeck II werde ein ganz wichtiger Schritt in die Energiezukunft Kärntens gemacht, so Kaiser. Besonders erwähnenswert sei auch, dass dieses Pumpspeicherkraftwerk wirtschaftlich ein bedeutender Faktor für Kärnten sei. „20 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens von 385 Millionen Euro kommen direkt der Region zugute", berichtete der Landeshauptmann.

Extrem beeindruckt zeigte sich auch Wirtschaftslandesrat Waldner: „Dieses Projekt ist weltweit einzigartig und vom Verbund wird hier sehr gut und professionell gehandelt", so Waldner. Es sei ein Zusammenspiel auf höchstem Niveau und da alles im Berg gebaut werde, seien auch alle Umweltnarben verdeckt.

„Ich sehe hier einen Schritt in die richtige Richtung. Auch die Lösung mit einer Erdverkabelung in einem extremen Steilgelände zeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", sagte LR Holub. Froh ist der Energiereferent auch über die ökologischen Zusatzmaßnahmen sowie die gewählte Bauweise, die im Rahmen des Projekts angewandt wurden und die Umweltschäden bei einem solchen Mega-Projekt in einem erträglichen Ausmaß halten.

„Pumpspeicher können eine wichtige Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien spielen, indem sie Erzeugungsspitzen von Wind- und Solarstrom speichern" erklärte Energieausschussvorsitzender Johann.

Das neue Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II wird ab 2014 die bisherige Leistung der Anlagen um rund 40 Prozent steigern. Damit entsteht im Kärntner Mölltal in Verbindung mit den Kraftwerken Malta und Reißeck eine der leistungsstärksten Wasserkraftwerksgruppen Europas. Das hochalpine Projektgebiet erstreckt sich im Mühldorfer Graben in einer Höhe bis zu 2.300 Meter, wo der Große Mühldorfer See im späteren Kraftwerksbetrieb die Funktion des Oberbeckens erfüllen wird. Das Kavernenkraftwerk Reißeck II wird auf 1.585 Meter Seehöhe vollständig im Berg errichtet und ist mit zwei leistungsstarken Pumpturbinen ausgestattet.

Wie ein gewöhnliches Speicherkraftwerk wird Reißeck II bei hohem Strombedarf Spitzenstrom erzeugen. Die beiden im Berg installierten Maschinensätze können aber auch in den sogenannten Pumpbetrieb geschaltet werden und zwar zu Tageszeiten, wenn mehr Strom im europäischen Netz ist als von den Verbrauchern benötigt wird. Energie, die zum Beispiel aus den großen Windparks oder den Donaukraftwerken kommt, kann in Form des hochgepumpten Wassers gespeichert werden. Reißeck II wird somit zu einer „grünen Batterie" in den Alpen. Das Kraftwerk wird eine Leistung von 430 Megawatt aufweisen.

Nachdem im Jahr 2011 die große Felskaverne für das im Berg errichtete Kraftwerk fertig ausgebrochen war, wurde im ersten Halbjahr 2012 mit einer 880 Tonnen schweren und 200 m langen Tunnelbohrmaschine der Triebwasserstollen zum Großen Mühldorfer See vorgetrieben. Im Sommer 2012 begannen die Montagearbeiten auf der größten Kraftwerksbaustelle Österreichs, auf der derzeit 300 Fachkräfte im hochalpinen Raum arbeiten. Das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II wird im Jahr 2014 in Betrieb genommen, die Gesamtinvestition beläuft sich auf 385 Mio. Euro.

 

 

 

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