Kunst Haus Wien: Michel Comte

 

erstellt am
16. 10. 13
15.00 MEZ

Meister des Spontanen und der Wandlung
Wien (rk) - Vom 17. Oktober 2013 bis 16. Februar 2014 würdigt das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, den Schweizer Starfotografen Michel Comte in einer umfassenden Ausstellung und schöpft dabei erstmals aus mehr als drei Jahrzehnten seines Schaffens. Der 1954 geborene Fotograf gilt als wahrer Meister des Spontanen und der Wandlung, der stets neue Herausforderungen sucht. In den mehr als 30 Jahren seiner Karriere hat er Filmstars, Supermodels, Größen des Jazz und der Kunst ebenso fotografiert wie Menschen auf den Krisenschauplätzen der Welt. Comte bewegt sich fotografierend auf dem roten Teppich der Filmfestspiele und der Luxushotels genauso wach und neugierig wie in den Ruinen der Kriegszonen von Afghanistan oder Bosnien.

Mehrere Werk- und Themengruppen
Die Ausstellung, entwickelt vom Museum für Gestaltung Zürich, präsentiert die wesentlichen Etappen aus Michel Comtes Schaffen in mehreren Werk- und Themengruppen: In einem Teil sind die weltbekannten Porträts, Mode- und Werbebilder sowie die Akte zu sehen, die er seit 1979 geschaffen hat. Ein Abschnitt gibt mit einem Making-of einer Werbekampagne und unbekanntem Material aus Comtes Archiv einen Einblick in die Arbeit, die hinter seinen Bildern steht. Ein weiterer Bereich ist Comtes Engagement für karitative Institutionen gewidmet.

Meister der Inszenierung in seiner Porträtkunst
In seinen Porträts erweist sich Michel Comte als Meister der Inszenierung. Für Zeitschriften wie "Vogue" oder "Vanity Fair" hat er etwa Miles Davis, Catherine Deneuve und Tina Turner fotografiert. Sophia Loren und Geraldine Chaplin zählen ebenso zu den von ihm Porträtierten wie George Clooney und Louise Bourgeois. Immer wieder gelingt es Comte, den Porträts eine besondere Note zu verleihen, aus seiner Bildsprache und der Begegnung heraus eine Interpretation der Persönlichkeit zu gestalten. Seinem Pariser Lebensmittelpunkt, der Suite 152 des Hotel Ritz in Paris, hat Comte eine eigene Hommage gewidmet, eine über Jahre hinweg entstandene Serie seiner wohl persönlichsten Porträts.

Vielschichtiges Frauenbild
Ein Thema steht seit Comtes Anfängen immer wieder im Zentrum seines Interesses: die Frauen. Seit jeher zeichnet er ein vielschichtiges Frauenbild, mit erstklassigen Fotografien zwischen Glamour und Nähe, Stärke und Verletzlichkeit. Sie zeigen dabei oft unterkühlte Distanz, aber genauso gibt es warme und herzliche Bilder voller Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Comtes Akte schlussendlich stehen als erotisch aufgeladene Metaphern für ein Frauenbild im Wandel.

Blick in die Werkstatt des Starfotografen
Die Ausstellung geht über die Präsentation seiner Werke und eine Reflexion stilbildender Fotografien der 1980er- und 1990er-Jahre weit hinaus: Sie bietet den Blick in die Werkstatt des Starfotografen und auf seine Arbeit am Set. Das Entstehen einer Kampagne kann hier aus nächster Nähe nachvollzogen werden, das Design der uns heute umgebenden Bildwelten wird im Detail sichtbar. Hierfür konnte Michel Comte zu mehreren Werbeshootings begleitet werden. Die dabei entstandene filmische Dokumentation zeigt den Entstehungsprozess von den Entwürfen der Werbeagentur bis zur schlussendlich publizierten Kampagne. Zudem lassen tausende Kontaktbilder aus Comtes Archiv nachvollziehen, wie einzelne Bildinszenierungen aufgebaut werden, aber auch, wie das zur Publikation ausgewählte Bild anschließend noch nachbearbeitet wird.

Reportagen für karitative Organisationen
Rund um die Jahrtausendwende begann Comte seine ehrenamtliche Tätigkeit für Organisationen wie Terre des Hommes und das Rote Kreuz. Er hat unter anderem in Afghanistan, Haiti, Tibet und Bosnien fotografiert und dabei Bildserien geschaffen, die von der Bildsprache der "Concerned Photography" abweichen und seine visuelle Handschrift erkennen lassen. Er gründete 2004 die Michel Comte Water Foundation, eine ökologische Stiftung, die sich einem der brisantesten globalen Kernthemen der nächsten Jahre, der Wasserversorgung, widmet.

Kuratoren: Christian Brändle, Andreas Hirsch

Eine Ausstellung des Museum für Gestaltung Zürich in Zusammenarbeit mit dem Estate Michel Comte, I-Management (Suisse) SA und dem Kunst Haus Wien.

Ausstellungseröffnung: 16. Oktober 2013, 19 Uhr Dauer der Ausstellung: 17. Oktober 2013 bis 16. Februar 2014

 

 

 

Informationen: http://www.kunsthauswien.com

 

 

 

 

 

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