Lampedusa und Entwicklungspolitik

 

erstellt am
28. 10. 13
14.00 MEZ

LH Dr. Josef Pühringer bei EU-Kommissar Andris Piebalgs
Brüssel/Linz (lk) - Den jüngsten Brüssel-Aufenthalt nahm Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer als oö. Referent für Entwicklungszusammenarbeit zum Anlass, Arbeitsgespräche mit hohen Repräsentanten in der europäischen Entwicklungspolitik zu führen. So traf er zuerst mit d em Österreicher Markus Cornaro, stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion für Entwicklungszusammenarbeit, zusammen. Im Anschluss wurden Informationen mit EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs ausgetauscht.

Die jüngste Tragödie von Lampedusa sei ein Wendepunkt für die Europäische Union. Nur durch koordinierte Anstrengungen der EU im Sinne von gemeinsamer Solidarität und Verantwortung könnten diese verhindert werden. EU-Entwicklungskommissar Piebalgs betonte in diesem Zusammenhang, dass die finanziellen und politischen Unterstützung in den Krisenregionen in Nordafrika und dem Mittleren Osten fortgeführt werden. Nur so könnten Einwanderung, Armutsbekämpfung und humanitäre Hilfe an ihrem Ursprungsort bewältigt werden.

Es gibt eine Reihe von Entwicklungsprogrammen, die die Situation in Afrika stabilisieren und erste Erfolge verzeichnen, so zum Beispiel in den Bereichen Nahrungshilfe, Trinkwasserversorgung und erneuerbare Energie sowie bei 'guter Regierungsführung'. Zudem werden immer öfter projektbezogene Investitionen im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe (KMU) seitens der EU unterstützt: 15 % der Projekt-Hilfen werden über NGOs, 20 % über internationale Organisationen, 40 % über Regierungen und der Rest über direkte Projekte abgewickelt.

Landeshauptmann Pühringer berichtete auch über das Engagement Oberösterreichs in der Entwicklungspolitik als einen "bescheidenen, aber wichtigen Beitrag für die Ärmsten der Armen in dieser Welt" und wies auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, vor allem der vielen Entwicklungshilfeorganisationen im Land hin.

Das Land Oberösterreich unterstützt seit Jahren zahlreiche Projekte in Entwicklungsländern, organisiert regelmäßige Treffen für Entwicklungs-Volontäre/innen und zurückkehrende Entwicklungshelfer und führt auch heuer wieder die EZA-Woche in den Bezirkshauptmannschaften bzw. Spitälern durch, die vom 4.-12. November 2014 stattfindet.

EU-Kommissar Piebalgs nahm die Einladung Pühringers an und wird im kommenden Jahr nach Linz kommen. Er soll als Spitzenreferent am nächsten "Entwicklungspolitischen Dialog 2014" in Linz teilzunehmen.

 

 

 

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