Klimafreundliche Mobilität schafft in Österreich
 jährlich 200.000 Arbeitsplätze

 

erstellt am
28. 10. 13
14.00 MEZ

Verkehrsministerin Bures: Kluge Investitionen ins Verkehrssystem zahlen sich aus!
Wien (bmvit) - Öffentlicher Verkehr, Radfahren, Gehen und Carsharing sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein starker Jobmotor. Eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zeigt, dass in Österreich durch klimafreundliche Mobilität jährlich 200.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Davon wird jeder zehnte Job durch den Radverkehr gesichert, die Hälfte der Arbeitsplätze sichern die Bahn und die heimische Bahnzulieferindustrie.

"Nachhaltige Mobilität sichert nachhaltige Arbeitsplätze. Deshalb zahlt sich unsere Verkehrspolitik doppelt aus. Denn wir setzen sowohl auf den gezielten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel als auch auf intelligente und umweltfreundliche Lösungen, um Verkehrswege klug zu planen und Verkehrsmittel sinnvoll miteinander zu verknüpfen", betont Verkehrsministerin Doris Bures, "so schaffen wir nicht nur ein leistungsfähiges und gut funktionierendes Verkehrssystem, sondern auch viele Arbeitsplätze in den Bereichen Mobilität und Innovation."

"Klimafreundliche Mobilität schafft in Summe deutlich mehr Arbeitsplätze in Österreich als angenommen wird. Die Änderung des Mobilitätsverhaltens der Österreicher hin zu Öffentlichem Verkehr, Radfahren und Gehen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schafft auch zusätzliche Arbeitsplätze", fasst VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer einen aktuellen VCÖ-Hintergrundbericht zusammen. Basis des VCÖ-Berichts sind bereits vorhandene Studien, die unter anderem von Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Technische Universität Wien, Universität Graz, Economica und Frauenhofer Institut erstellt wurden.

Österreichs Bahnindustrie hat den fünftgrößten Anteil am Export-Weltmarkt
In Summe schafft klimafreundliche Mobilität in Österreich 200.000 Vollzeit-Arbeitsplätze pro Jahr. 87.000 Arbeitsplätze werden direkt und indirekt durch Bahnunternehmen und Schieneninfrastruktur geschaffen, weitere 20.000 Jobs sichert die Bahnzulieferindustrie, durch ihre Produkte für den heimischen Markt und für den Export. Für Verkehrsministerin Bures ist das eine "hocherfreuliche Entwicklung": "Österreichs Bahnindustrie hat mit 6,5 Prozent den fünftgrößten Anteil am Export-Weltmarkt. Die Ausfuhren haben sich seit dem Jahr 2000 auf 1,6 Milliarden Euro verdoppelt. Etliche Unternehmen der Bahnindustrie spielen - unterstützt durch einen starken Heimmarkt und die österreichische Verkehrs- und Innovationspolitik - am Weltmarkt eine führende Rolle."

Österreich profitiert damit von der wachsenden Nachfrage für Schienenfahrzeuge am Weltmarkt. In den vergangenen drei Jahren hat der globale Schienenverkehrssektor ein jährliches Wachstum von 3,2 Prozent erzielt, bis zum Jahr 2017 wird ein jährliches Wachstum von 2,7 Prozent prognostiziert. Der Bussektor sichert in Österreich 51.300 Arbeitsplätze pro Jahr, der Bereich Taxi und Carsharing sichert 14.000 Arbeitsplätze.

Auch der Telematik-Bereich ist in Österreich stark vertreten und sichert 8.000 Arbeitsplätze pro Jahr. Dazu zählen unter anderem Fahrgastinformationssysteme im Öffentlichen Verkehr, Routenplaner oder Mautsysteme, die von Österreich in die Welt exportiert werden.
Radfahren als Wirtschaftsfaktor

Ein bisher stark unterschätzter Wirtschaftsfaktor ist das Radfahren, wie der VCÖ-Bericht zeigt. Die Fahrradwirtschaft sichert 20.000 Arbeitsplätze in Österreich. Neben der Fahrradproduktion und dem Fahrradhandel ist auch der Radtourismus ein wichtiger Jobmotor.

Hohe Beschäftigungswirkung durch Modernisierung von Bahnhöfen
Die größte Beschäftigungswirkung im Infrastrukturbereich haben die Errichtung und Modernisierung von Bahnhöfen (18.100 Arbeitsplätze pro Milliarde Euro), gefolgt von Infrastrukturen für den städtischen Öffentlichen Verkehr (17.100 Arbeitsplätze pro Milliarde Euro) und dem Bau von Bahnstrecken (17.000 Arbeitsplätze pro Milliarde Euro). "Infrastrukturen für klimafreundliche Mobilität haben einen vielfachen Nutzen: Sie schaffen nicht nur viele Arbeitsplätze, sondern verringern auch die teure Abhängigkeit des Verkehrs vom Erdöl", weist VCÖ-Experte Gansterer auf das sich ändernde Mobilitätsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher hin.

Zahlen, Daten und Fakten
200.000 Arbeitsplätze durch klimafreundliche Mobilität (Vollzeit-Arbeitsplätze in Österreich, direkt, indirekt und induzierte Beschäftigung)

  • Bahn: 87.000 Arbeitsplätze
  • Bus: 51.300 Arbeitsplätze
  • Bahnindustrie und Export: 20.000 Arbeitsplätze
  • Fahrradwirtschaft: 20.000 Arbeitsplätze
  • Taxi, Carsharing: 14.000 Arbeitsplätze
  • Telematik: 8.000 Arbeitsplätze


Quelle: Universität Graz, VCÖ 2013

Bahninfrastruktur und Radwege schaffen besonders viele nachhaltige Arbeitsplätze (Vollzeit-Arbeitsplätze für ein Jahr pro investierter Milliarde Euro).

  • Bahnhöfe: 18.100 Arbeitsplätze
  • Städtischer Öffentlicher Verkehr:17.100 Arbeitsplätze
  • Bahnnetz: 17.000 Arbeitsplätze
  • Radwege, Fußgängerzonen, Verkehrsberuhigung: 16.600 Arbeitsplätze
  • Niederrangige Straßen: 12.700 Arbeitsplätze
  • Autobahnen, Schnellstraßen: 10.600 Arbeitsplätze

Quelle: WIFO, VCÖ 2013

 

 

 

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