Frauen-Lebenswerk-Preis und der
 Käthe Leichter-Preise 2013

 

erstellt am
24. 10. 13
14.00 MEZ

Heinisch-Hosek: Schnittstellen von Wissenschaft und gesellschaftspolitischer Praxis wichtiger denn je
Wien (bpd) - "Im Vorfeld des Gedenkens an die Novemberpogrome, die sich dieses Jahr zum 75. Mal jähren, ist die heutige Preisverleihung ein würdiger Anlass einer Frau zu gedenken, die ihr Leben für ihre Gesinnung hergeben musste", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am Abend des 23.10. im Rahmen der festlichen Verleihung des Frauen-Lebenswerk-Preises und der Käthe Leichter-Preise 2013 im Bundeskanzleramt.

"Käthe Leichter machte sich bereits in jungen Jahren Gedanken um die Teilhabe der Frauen in der Politik. Sie war unter anderem am Aufbau des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer beteiligt und sowohl wissenschaftlich als auch politisch im Interesse der Frauen aktiv. Schon damals stellte sie auch Überlegungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf an und nutzte moderne Mittel wie Frauen-Netzwerke. All das, was wir bis heute erreicht haben, brauchte Pionierinnen. Käthe Leichter war solch eine
großartige Frau", sagte die Ministerin. "Die Preise sollen an das Lebenswerk der 1942 von den Nationalsozialisten ermordeten Nationalökonomin, Sozialistin und Jüdin erinnern. So werden Leistungen um die Frauen- und Geschlechterforschung im Bereich der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften wie auch um die Frauenbewegung und die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ausgezeichnet, die als Schnittstellen von Wissenschaft und gesellschaftspolitischer Praxis wichtiger denn je sind", so Heinisch-Hosek.

Ziel des Frauen-Lebenswerk-Preises ist die Würdigung herausragender Lebenswerke von Frauen, die sich für die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern eingesetzt haben. In diesem Jahr wurde die Wissenschaftlerin Cornelia Klinger ausgezeichnet. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Sie hat maßgeblich die feministische Forschung und Theorie in Wien durch ihr Wirken in den vergangenen Dekaden vorangetrieben. Neben ihrem Einsatz für die Etablierung eines Zentrums für feministisches Denken und Arbeiten am Institut für die Wissenschaft vom Menschen hat sie mit ihrem feministischen Ansatz einen wesentlichen Beitrag zur Kritik geschlechtsspezifischer Herrschaft und Ungleichheit geleistet. Als gleichsam 'feministische Institution' war und ist sie ein Vorbild, nicht nur für andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studentinnen und Studenten."

Die Frauenministerin überreichte den von ihr gestifteten Käthe Leichter-Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt an Doris Guggenberger, Leiterin der Abteilung für Gender Mainstreaming im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. "Doris Guggenberger hat sich große und herausragende Verdienste um die Mädchen- und Frauenbildung und um die Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen erworben. Zahlreiche Errungenschaften und Fortschritte gehen auf ihre Initiative zurück. Ihr Einsatz, ihr kontinuierliches und langjähriges Engagement und ihr verdienstvolles Wirken soll eine sichtbare Anerkennung durch die Verleihung des Käthe Leichter-Staatspreises finden", sagte Heinisch-Hosek in ihrer Laudatio.

Die Käthe-Leichter-Preise, gestiftet vom Sozialministerium, vom Wirtschaftsministerium, vom Unterrichtsministerium, von der Arbeiterkammer Wien und von der Österreichischen Nationalbank, gingen an Christine Mayrhuber, Wirtschaftswissenschaftlerin am Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), an Michaela Windisch-Graetz, Juristin und Universitätsprofessorin am Institut für Arbeits- und Sozialrecht, an die Soziologin Ilona Horwath, an Sieglinde Rosenberger, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien, sowie an Roswith Roth, Universitätsprofessorin für Gesundheitspsychologie und Psychologische Geschlechterforschung in Graz.

 

 

 

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