Glasindustrie kämpft mit Innovationen gegen Stagnation

 

erstellt am
04. 11. 13
14.00 MEZ

Wien (nöwpd) - Die österreichische Glasindustrie ist von der Wirtschaftskrise und ihren Auswirkungen auf die Bauwirtschaft massiv betroffen. Es sind vor allem die im Vergleich zu ausländischen Anbietern hohen Personal- und Energiekosten, die die Verlagerung der Produktion aus Österreich ins Ausland zum Thema machen. Neben dem Preisdruck durch ausländische Mitbewerber macht der Branche auch noch der hohe administrative Monitoring-Aufwand für CO2-Emissionen zu schaffen. "Hier muss rasch gegengesteuert werden", stellt deshalb der Fachvertretungsvorsitzende der niederösterreichischen Glasindustrie, Eduard Steininger, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst fest.

Im vergangenen Jahr hat die österreichische Glasindustrie einen Produktionswert von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, was gegenüber 2011 ein nomineller Rückgang um 3,17 Prozent war. Die Produktionsmenge ist um 2,51 Prozent auf 500.249 Tonnen gesunken. "Wir registrieren zwar heuer eine unterschiedliche Mengenentwicklung in den einzelnen Branchen, aber einen einheitlichen Rückgang der Margen", so Steininger. "Somit gibt es keine Entspannung bei den Auftragseingängen und bei der Margenerosion."

Die Glasverarbeiter sind als Zulieferer in erster Linie vom Rückgang großer Bauaufträge betroffen. Begünstigt dagegen wird die Branche durch die Förderung thermischer Sanierungsarbeiten in Österreich und durch die private Bautätigkeit mit Investitionen ins Eigenheim. Der Tableware- und Modeschmuckbereich zum Beispiel bekommt das Sparverhalten der Konsumenten zu spüren.

"Trotz aller Widrigkeiten arbeiten Glashersteller und Forschungsabteilungen mit Hochdruck daran, Glas ständig weiter zu entwickeln, damit es in seinen Eigenschaften noch effizienter wird und man es noch kreativer einsetzen kann", so Steininger. So sei es inzwischen unter Beibehaltung aller anderen positiven Eigenschaften von Glas möglich, das Flaschengewicht erheblich zu reduzieren, eine 1-Liter-Flasche um 80 Gramm, eine 0,75-Liter-Flasche um 50 Gramm und eine 0,25-Liter-Flasche um 24 Gramm.

Davon profitieren nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Transportwirtschaft und der Handel. Außerdem macht die jährliche Reduktion des Materialeinsatzes mehr als 1.700 Tonnen Glas aus. Das entspricht der Wochenleistung einer durchschnittlichen Schmelzwanne, womit der CO2-Ausstoss um fast 1.200 Tonnen pro Jahr reduziert wird. Mit der neuen Leichtglastechnologie können Transportkosten gespart und mehr Flaschen mit der gleichen Menge Glas hergestellt werden.

In Niederösterreich gibt es derzeit elf glasverarbeitende Betriebe, die 1.161 Mitarbeiter und davon zwölf Lehrlinge beschäftigen.

 

 

 

Informationen: http://www.fvglas.at

 

 

 

 

 

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