Wissenschaftslandschaft

 

erstellt am
11. 11. 13
10.30 MEZ

Wissenschafts- und Forschungsminister bei der Tagung des Österreichischen Wissenschaftsrates - "Exzellenz in der Wissenschaft - Österreich im internationalen Vergleich"
Wien (bmwf) - "Mein Ziel ist eine breite Spitze in der heimischen Wissenschaftslandschaft - es wäre unverantwortlich, mehrere Universitäten zugunsten einiger weniger zu schwächen", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle am 07.11, bei der jährlichen Tagung des Österreichischen Wissenschaftsrates, die heuer unter dem Motto "Exzellenz in der Wissenschaft - Österreich im internationalen Vergleich" stand. Der Einladung von Dr. Jürgen Mittelstraß (Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrates) ins Naturhistorische Museum waren u.a. FWF-Präsidentin Dr. Pascale Ehrenfreund, OeAD-Geschäftsführer Dr. Hubert Dürrstein, Rektorin Dr. Christa Neuper, Rektor Dr. Tilmann Märk und FHK-Generalsekretär Mag. Kurt Koleznik gefolgt.

Die "breite Spitze" sei ein Oxymoron, drücke aber seinen Anspruch treffend aus, so Töchterle: "Ich will nicht ein entweder oder, sondern ein sowohl als auch." Lediglich auf eine Spitzenuniversität zu setzen, sei nicht sein Szenario, führte der Minister aus. "Eine breite Spitze ist möglich und wünschenswert." Es gebe in Österreich mehrere hervorragende Universitäten. "Es wäre unverantwortlich, sie durch eine Fokussierung im engen Sinne zu schwächen." Dies hätte nicht "nur" Auswirkungen auf die Wissenschaftslandschaft, sondern würde etwa auch ökonomische und kulturelle Aspekte betreffen - "die gesamte Entwicklung einer Region wäre betroffen". Daher plädierte Töchterle, "die Verteilung der Institutionen über alle Bundesländer als Stärke zu bewahren, wenngleich nicht alle alles machen müssen und es entsprechende Profile zu schärfen gilt".

In einer "schmalen Spitze" würde Töchterle zudem die Gefahr einer Reduzierung auf bestimmte Disziplinen sehen. "Mir geht es aber um die universitas litterarum, um die Gesamtheit der Wissenschaften." Es gelte gerade auch, die Geistes- und Sozialwissenschaften, die oft mit wesentlich weniger Mitteln als etwa die Naturwissenschaften auskommen, zu stärken. Neben den Mitteln gehe es aber auch um optimale Strukturen, dazu zählt der Minister Infrastrukturprogramme, Doktoratskollegs, die Bündelung von Stärken und den Mut zur Lücke. Und - "auch wenn wir den Wettbewerb lieben und auf Rankings schielen" - es müsse nicht immer nur das Herausragende, eben die "Exzellenz", sein, es müsse vor allem die Qualität zählen. "Sie muss man jedenfalls verlangen und sichern." Den besten Maßstab dafür sieht Töchterle in der scientific community - "dann kann man sich auch so manche fragwürdige Rangliste ersparen".

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at