Kommissar Hahn ruft EU-Regionen zum Handeln auf

 

erstellt am
11. 11. 13
10.30 MEZ

Mehr Wachstum durch bessere Nutzung des Innovationspotenzials:
Brüssel (ec) - Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik, hat am 08.11. betont, wie wichtig es ist, mit EU-Mitteln und gezielter Planung die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Regionen zu steigern. Auf einer Konferenz in Brüssel zum Thema „Regionen als Motoren für neues Wachstum durch intelligente Spezialisierung“ legte der EU-Kommissar den Regionen ans Herz, ihre größten Stärken zu ermitteln und die Ressourcen darauf zu konzentrieren, um so ihren Wettbewerbsvorteil auszubauen. Die hochkarätig besetzte Veranstaltung wurde von der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission und der Region Flandern organisiert und bilanziert, wie die sogenannten „Strategien zu intelligenter Spezialisierung“ in den europäischen Ländern und Regionen vorankommen. Diese Strategien sind ein wichtiger Teil der neuen EU-Kohäsionspolitik und auch eine Vorbedingung für Investitionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

EU-Kommissar Hahn vor der Veranstaltung: „Die europäischen Regionen müssen auf der Innovationsleiter unbedingt höher klettern. Es gilt, die regionalen Stärken zu ermitteln, sie als Grundlage zu nehmen und sie einzusetzen, um intelligentere und zielgerichtetere Investitionen mit größerem Mehrwert und stärkerer Wirkung zu erzielen. So können wir mit weniger mehr erreichen und das Innovationspotenzial jeder Region in Europa aktivieren.“

Johannes Hahn weiter: „Bei der Entwicklung der Strategien zu intelligenter Spezialisierung sollten der Privatsektor, die Forschung und die Innovationsgemeinschaft berücksichtigt werden. Nur dann können wir den Bedürfnissen der Realwirtschaft, der Unternehmen und der Menschen dahinter entsprechen. Bereits bestehende Strategien – wie der Fokus auf blaues Wachstum auf den Kanarischen Inseln, die Strategie für Innovationen bei den Gesundheitsleistungen in Flandern oder die Modernisierung der italienischen Schuhindustrie in Marken – sind gute Beispiele für Regionen, die sich erfolgreich mit verschiedenen Interessenträgern zusammentun, um die gemeinsamen Ziele für Wachstum und Innovation voranzubringen.“

Kris Peeters, Ministerpräsident der Region Flandern, meinte: „Wir müssen unser Wachstumspotenzial in der Industrie durch Zusammenarbeit und eine intelligente Nutzung unserer sich ergänzenden Stärken maximieren. Dies sollte auch das Ziel der politischen Führungskräfte aller Regionen sein, die ihre Industrie erhalten und weiter ausbauen möchten. Deshalb glaube ich fest an den großen Mehrwert der Vorreiterinitiative für Wachstum durch intelligente Spezialisierung, die zehn führende europäische Industrieregionen heute ins Leben gerufen haben. Mit dieser Initiative heben wir hervor, dass die Regionen bei der Gestaltung und Stärkung der europäischen Politik Verantwortung übernehmen müssen.“

Die Debatte kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt – über die Vorschläge für die neue Kohäsionspolitik des Zeitraums 2014-2020 wird in Kürze entschieden. Besonders wichtig bei der überarbeiteten Politik ist die Einführung von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, bevor Gelder fließen können. Eine davon ist die Ausarbeitung einer klaren und sorgfältig gestalteten „Strategie zu intelligenter Spezialisierung“ für Forschung und Innovation. Diese soll dafür sorgen, dass die Investitionen in den nächsten sieben Jahren sinnvoll kanalisiert und vor Ort klare Ziele formuliert werden.

Herman Van Rompuy, der Präsident des Europäischen Rates, wird bei der Veranstaltung als Redner auftreten. Neben EU-Kommissar Hahn werden auch die Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung des Europäischen Parlaments, Danuta Hübner, und der flämische Ministerpräsident Kris Peeters auf der Konferenz sprechen. Ziel der Veranstaltung ist, mit der politischen Entscheidungsebene, der Forschung und den Branchen in den Bereichen Forschung, Innovation und regionale Entwicklung grenzübergreifende Kooperationen und Synergieeffekte zwischen den bereits bestehenden Strategien auszuloten.

Die Europäische Kommission betont auch die Komplementarität der kohäsionspolitischen Mittel und der EU-Forschungsgelder im Hinblick auf die Innovationssteigerung in den Regionen. Das neue Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 wird die Vernetzung aufstrebender und fortschrittlicher Einrichtungen, Zusammenschlüsse zu Exzellenzzentren, den Personalaustausch, Beratung und Unterstützung durch Fachleute sowie die neuen „EFR-Lehrstühle“ als Anreiz für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen.

Hintergrund
Die Strategien zu intelligenter Spezialisierung sollen den Regionen dabei helfen, ihr Innovationspotenzial voll auszuschöpfen, indem die Ressourcen auf eine begrenzte Anzahl an Prioritäten für intelligentes Wachstum mit Wettbewerbsvorteilen konzentriert werden. Die Verpflichtung, eine Strategie zu intelligenter Spezialisierung auszuarbeiten, wurde im Jahr 2010 im Rahmen der Leitlinie „Innovationsunion“ der Europa-2020-Wachstumsagenda angekündigt. Die Kommission richtete 2011 ein Forum für intelligente Spezialisierung ein, um die Mitgliedstaaten und Regionen zu unterstützen, die ihre Strategie zu intelligenter Spezialisierung (RIS3) entwickeln. Derzeit sind dort 140 Regionen aus 13 Mitgliedstaaten registriert.

Wichtigste Aspekte einer Strategie zu intelligenter Spezialisierung:

  • Ausarbeitung durch einen „unternehmerischen Entdeckungsprozess“, strukturierte und aktive Einbindung von Unternehmen, Forschung, Bildung und der Innovationsgemeinschaft sowie relevanter öffentlicher Akteure
  • Hebelung der EU-Mittel und der nationalen, regionalen und lokalen öffentlichen Gelder sowie der Investitionen des Privatsektors
  • Möglichkeit für alle Regionen, sich selbst in der globalen Wissenswirtschaft zu positionieren
  • Orientierung nach außen und Förderung der Internationalisierung
  • Aufbau von Synergieeffekten zwischen verschiedenen politischen Strategien und Finanzierungsinstrumenten, z. B. Horizont 2020

 

 

 

Infomationen: http://

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at