FPÖ-Chef Strache in der ORF-"Pressestunde"

 

erstellt am
25. 11. 13
14.00 MEZ

 Kickl fordert vom ORF nach inferiorem Pawlicki-Auftritt Konsequenzen
Generalsekretär weist wirre Stalking-Phantasien zurück
Wien (fpd) - FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl weist die absurden Stalking-Vorwürfe der ORF-Journalistin Pawlicki in der Pressestunde vom 24.11. zurück. "Pawlicki jammert, weil sich ein einziges Mal ein FPÖ-TV-Kamerateam ihrem noblen Domizil genähert hat, hat aber selbst keine Probleme damit, HC Straches Privatangelegenheiten - etwa seine Trennung von Andrea Eigner - breit auszuschlachten", so Kickl. Und selbst der einmalige Besuch des Kamerateams - dessen Aufnahmen übrigens nie gezeigt wurden - war nur eine Reaktion auf eine letztklassige journalistische Privatsphäre-Verletzung, als in dem von Pawlickis Ehemann Helmut Brandstätter geleiteten Medium "Kurier" die neue Wohnung von Straches damaliger Lebensgefährtin in Paparazzi-Manier abgebildet wurde.

Der FPÖ-Generalsekretär fordert vom ORF Konsequenzen nach diesem unglaublichen, in seiner tendenziösen Art selbst gegenüber HC Strache noch nie dagewesenen Auftritt Pawlickis. "Die Sendungsverantwortlichen bis hinauf zum Generaldirektor sind dazu aufgerufen kundzutun, ob das ihren Vorstellungen von objektivem öffentlich-rechtlichem Journalismus entspricht. Falls das - was ich hoffe - nicht so ist, kann ich mir nicht vorstellen, Frau Pawlicki noch einmal in einer Pressestunde zu sehen", erklärt Kickl.

Symptomatisch ist für ihn auch der Umgang des ORF mit Kritik. Mehrere empörte Seher hätten sich bei ihm gemeldet und berichtet, dass sie sich beim ORF über den Auftritt Pawlickis beschweren wollten, dies jedoch nach einer Viertelstunde in der Telefon-Warteschleife wieder aufgegeben hätten.


 

 Darabos: Haarsträubende Performance Straches
Vorwurf der Bespitzelung von Journalisten "rückhaltlos aufklären" – Keinerlei Konstruktivität in der Europapolitik - Wie steht es um das Neutralitäts-Bekenntnis der FPÖ?
Wien (sk) - Von einer "haarsträubenden Performance" Straches in der ORF-"Pressestunde" sprach SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die höchst hinterfragenswerten Vorgänge, die in der Pressestunde rund um die Bespitzelung und Observierung von Journalisten durch die FPÖ bekannt wurden, sind für Darabos "rückhaltlos aufzuklären". "Es stellt sich hier die Frage, ob die FPÖ den freien Journalismus durch Stalking-Methoden behindert", betonte Darabos. Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer warf dem FPÖ-Chef zudem auch einen völligen Mangel an Konstruktivität in der EU-Politik vor.

"Mit einer reinen Neinsager-Politik, wie sie die FPÖ an den Tag legt, ist Europa nicht gestaltbar", wies Darabos auf das destruktive Abstimmungsverhalten der Freiheitlichen im EU-Parlament hin. Das habe sich auch letztens wieder daran gezeigt, dass die FPÖ-Abgeordneten als einzige österreichischen EU-Abgeordneten gegen eine Zusammenlegung der Tagungsorte gestimmt haben. Damit gehen alljährlich 200 Millionen Euro verloren. "Die Anbiederung Straches an die extreme Rechte unter der Le Pen ist ein Gedanke, der sich bei einem solchen Verhalten aufdrängen muss." Dadurch, dass andererseits die FPÖ für einen Antrag zur gemeinsamen Verteidigungspolitik der EU stimmt, lasse daran zweifeln, dass die Freiheitlichen zur Neutralität Österreichs stehen. "Auch hierzu gibt es massiven Aufklärungsbedarf", sagte Darabos.

"Anstatt einer glaubwürdigen Abgrenzung von Gräueltaten des Nationalsozialismus, wurde den Zusehern wieder das gewohnte Herumlavieren bis hin zum glatten Leugnen eigener verharmlosender Aussagen geboten", sagte Darabos. Konkret geht es um die Aussagen beim WKR-Ball 2012, die Strache in der Pressestunde leugnete, getätigt zu haben. Tatsächlich hat die Tageszeitung "Der Standard" allerdings einen anderen Sachverhalt dargelegt, der Strache Lügen straft. "Alles in allem zeigt sich neuerlich, dass mit der FPÖ kein Staat zu machen ist, weder in Österreich, noch in Europa."


 

 Rauch: Große Klappe, nichts dahinter
Wien (övp-pd) - Zur ORF-"Pressestunde" mit FPÖ-Chef Strache hält ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch fest: "Große Klappe, aber nichts dahinter. Straches gewohnt polemischer Auftritt hat höchstens dazu beigetragen, dass bei dieser Menge an heißer Luft die Temperatur im ORF-Studio gestiegen ist." Der ÖVP- Generalsekretär weiter: "Streckenweise erinnerte Straches Auftreten an Auftritte von Frank Stronach. Genau wie Stronach hat Strache seine Gegenüber persönlich angegriffen. Und wie Stronach bleibt auch der FPÖ-Chef Antworten und Inhalte schuldig." Rauch abschließend: "Heiße Luft, Polemik und Provokation – das ist das Geschäft des HC S. Wer Inhalte und Reformen für ein besseres Österreich will, ist bei ihm mit Sicherheit an der falschen Stelle."


 

 Wallner: Wenig Inhalt und viele eingelernte Sprechblasen
FP-Chef zeigte sich bewährt wehleidig in eigener Sache
Wien (grüne) - "Immer wenn es in der heutigen Pressestunde mit FP-Chef Strache um Sachpolitik ging, wie etwa bei der Budgetfrage, wurden rasch die Gesetze der Mathematik außer Kraft gesetzt. Und wenn die eingelernten Sprechblasen nicht mehr weiter halfen, wurde es abenteuerlich, auch was die Gesetze der Logik angeht", resümiert Stefan Wallner, Bundesgeschäftsführer der Grünen.

Klar geworden ist nur das Ziel der Zerstörung Europas mit den vereinten Nationalisten um den Preis steigender Arbeitslosigkeit. "Aus grüner Sicht ein Weg in den politischen Abgrund: Wir müssen für Europa, für ein gerechteres Europa kämpfen, es aber nicht zerstören, wie Strache das will. Nur gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Krise bewältigen."

Beim Thema Asyl, habe Strache einmal mehr seinen politischen Verfolgungswahn zum Programm erhoben. "Fast könnte man das bekannte, ironische Zitat bemühen: Der Umstand, dass ich unter Verfolgungswahn leide, heißt nicht, dass sie nicht hinter mir her sind."

Bemerkenswert war, dass Strache, der selbst gerne JournalistInnen attackiert, sich in eigener Sache sehr wehleidig zeigte. "Alles in allem, einer der üblichen Strache-Auftritte mit wenig Inhalt und vielen eingelernten Sprechblasen", so Wallner.


 

Dietrich: Nur kritisieren ist zu wenig!
Wien (stronach) - "Wenn FPÖ-Chef Strache nur kritisiert, ohne konkrete Verbesserungs- vorschläge für die Zukunft vorzulegen, dann bringt das das Land und die Menschen nicht weiter. Das Team Stronach hat im Unterschied zur FPÖ klare Konzepte zu Demokratiereform, Schuldenabbau, Verwaltungsreform und Steuersenkung", so die geschäftsführende Klubobfrau des Team Stronach, Waltraud Dietrich, zur ORF-"Pressestunde".

Für Dietrich ist der gehässige Ton in der Pressestunde zwischen den Journalisten und dem FPÖ-Obmann völlig unangebracht. "Ziel dieser Sendung sollte die Auseinandersetzung über politische Inhalte sein. Ein derartiges unwürdiges Schauspiel fördert nur die Politikverdrossenheit der Menschen", so Dietrich.

 

 

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern (bis zum späteren Vormittag) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at