Wörtherseekonferenz: Gemeinsam gegen die
 Lärmbelastung auf der Wörthersee-Bahnstrecke

 

erstellt am
19. 11. 13
14.00 MEZ

LH Kaiser, LR Waldner und LR Holub: Land, ÖBB und Wirtschaft für Attraktivierung der Bahn – Kurzfristige Maßnahmen sowie Planungen werden vorangetrieben
Klagenfurt (lpd) - Die Bahnstrecke entlang des Wörthersees wird „leiser“ und die Bahnhöfe in Krumpendorf, Pörtschach und Velden werden barrierefrei ausgebaut. Mit den Planungen wird gleich begonnen. Das ergab die 1. Wörtherseekonferenz am 18.11. in der Wirtschaftskammer. An ihr nahmen Landeshauptmann Peter Kaiser, die Landesräte Wolfgang Waldner und Rolf Holub, Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher sowie Franz Hammerschmied von der ÖBB-Infrastruktur sowie weitere Vertreter des Landes, der Gemeinden, der ÖBB sowie von Tourismusorganisationen teil.

Wie Landeshauptmann Kaiser im Rahmen der Pressekonferenz betonte, sei man geschlossen dafür, die Bahn im Hinblick auf die Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse auf dieser Strecke attraktiver und auch leistungsfähiger zu gestalten. Es gebe ganz klar kurzfristige, mittel- und langfristige Maßnahmen. Das Hauptproblem auf der Wörthersee-Strecke ist die Lärmbelastung.

Mit der ÖBB sei man übereingekommen, entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung zu setzen. Diese reichen von der beabsichtigten Reduktion des Güterverkehrs (zwischen 22 Uhr und 5 Uhr früh), über die Einrichtung von weiteren Lärmschutzwänden, dem unterstützten Einbau von Lärmschutzfenstern bis zur vermehrten Schleifung von Schienen, um weniger Lautstärke zu erreichen. Weiters setze man sich gegenüber der Bundesregierung dafür ein, die vor Jahren getroffene Entscheidung für die Wörthersee-Trasse 2, die mit 52 Bürgerinitiativen zustande gebracht wurde, in die Ziel-Planungen der ÖBB ab 2024 bis 2040 hineinzubekommen. Wichtig sei es, die Co-Finanzierungen durch die EU auch schon für die Planungen sowie auch für die Lärmschutzmaßnahmen zu erreichen.

In diesem Zusammenhang verwies Kaiser auf die Resolution an die Bundesregierung, die morgen, Dienstag, in der Landesregierung beschlossen werden wird. Darin wird die rasche und konsequente Umsetzung der Koralmbahn gefordert, damit der Bund die entsprechende EU-Mitfinanzierung lukrieren könne. Denn morgen, Dienstag, soll im Europäischen Parlament die EU-Mitfinanzierung bzw. die Aufnahme in das TEN-Kernnetz beschlossen werden.

Das Land müsse alles dazu tun, um den Bahnverkehr und die gewollte Verlagerung von der Straße auf die Schiene für Güter zu forcieren. Erfreulich seien auch die Umbauten der Bahnhöfe, um sie barrierefrei und komfortabler zu machen, so Kaiser.

Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Waldner sagte, dass man sowohl die Wirtschaft als auch den Tourismus stärken wolle, was schwierig sei. Besonders wichtig seien alle lärmreduzierenden Maßnahmen, vor allem weil der Bahnverkehr zunehmen werde. Es sei wichtig, Co-Finanzierungen sowie langfristige Planungen zu machen, unterstrich Waldner.

In diesem Sinn äußerte sich auch Umwelt- und Verkehrslandesrat Holub. Er betonte das geschlossene Auftreten für dieses große Vorhaben. Allein schon 20 bis 30 Prozent der Planungskosten könne man von der EU an Unterstützung erhalten, so Holub. Die Planungen der Einbindungen von Klagenfurt und Villach seien weitere wichtige Themen bzw. offene Fragen. Wichtig sei es, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Hammerschmied von der ÖBB-Infrastruktur teilte mit, dass die ÖBB bis 2018 an die 50 Mio. Euro in die Wörtherseetrasse bzw. Bahnhöfe investieren werden. Die Bahn müsse anrainerfreundlicher werden, dazu seien viele Lärmschutzinvestitionen notwendig. Auch ein Bonus-Malus-System sei möglich, um den Einsatz von leiseren Zügen voranzutreiben. Insgesamt würden die ÖBB 11 Milliarden Euro in die neue Südbahn investieren. Ziel sei es, die Bahn insgesamt zu stärken.

Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher dankte für das klare Bekenntnis seitens der Landespolitik, die Region Wörthersee als zentralen Kärntner Lebens- und Wirtschaftsraum gemeinsam zu stärken, wobei die Reduktion des Lärms für die Bevölkerung sowie auch für die Gäste dringend notwendig sei. Das Ja zur Bahn gehe mit der Sorge um die Lärmbelästigung einher, umso wichtiger seien Maßnahmen und Planungen zur Attraktivierung der Bahn.

 

 

 

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