Salzburg: Bürgerbefragung zum
 Wohnungsbedarf startet

 

erstellt am
19. 11. 13
14.00 MEZ

Mayr: Befragung bildet die Basis für die bedarfsorientierte Wohnbauförderung neu
Salzburg (lk) - Beim Wohnbau-Round Table am 16. September wurde eine Wohnbedarfserhebung im Bundesland Salzburg angekündigt. Jetzt – knappe zwei Monate später – werden heute die ersten Wohnbedarfserhebungsfragebögen in den Haushalten sein. Umgesetzt wird die Befragung durch die Wohnbauförderungsabteilung in Kooperation mit dem Institut für Grundlagenforschung (IGF). Diese Bedarfserhebung dient als Grundlage für die Erstellung des mittelfristigen Wohnbauprogramms ab 2015.

Der zukünftige Wohnbedarf lässt sich aktuell nicht exakt abschätzen. Es gibt Erhebungen bei Gemeinden, wie viele "Wohnungssuchende" gemeldet sind. Diese Zahlen decken aber nicht alle Gemeinden ab, enthalten oft Doppelnennungen bei verschiedenen Gemeinden oder umfassen nicht alle Gemeindebürger, die auf Wohnungssuche sind.

"Wir gehen davon aus, dass wir erstmals einen verlässlichen Gesamtüberblick als Basis für die Aufstellung einer neuen Wohnbauförderung haben werden. Ziel der neuen Förderung ist es, jeden Fördereuro so effizient wie möglich einzusetzen, um damit den Vorgaben des Regierungsprogrammes gerecht zu werden", erklärte der für den Wohnbau ressortzuständige Landesrat Hans Mayr am 18.11. in einem Informationsgespräch.

Methodische Ansätze
In allen Salzburger Gemeinden mit Ausnahme der Stadt Salzburg wird ab heute ein "Postwurf" an jeden Haushalt gehen. Dabei handelt es sich um 171.420 Haushalte. Der Postwurf enthält einen vierseitigen anonymisierten Fragebogen, einen Begleitbrief, der nochmals auf die Wichtigkeit dieses Wohnbedarfserhebungsbogens aufmerksam macht (auch wenn man gerade aktuell keinen Wohnbedarf hat) und ein Rückantwortkuvert adressiert an das Institut für Grundlagenforschung (IGF), da es sich doch um hochsensible Daten handelt, bei denen die Anonymität gewährleistet sein muss. Die Gemeindebürger haben auch die Möglichkeit, den Fragebogen online auszufüllen. Link und Code dafür werden auf dem jeweils zugesandten Fragebogen bekanntgegeben.

Sonderfall Landeshauptstadt

In der Stadt Salzburg wurde als methodischer Ansatz eine Stichprobenziehung gewählt. Bei der Stichprobe handelt es sich um 10.000 Haushalte, die nach einer Zufallsauswahl, repräsentativ nach Stadtteilen gezogen worden ist. Doch haben in der Stadt Salzburg alle Bürger, die an der Bedarfserhebung darüber hinaus mitwirken wollen, die Möglichkeit, den Online-Fragebogen auszufüllen, der ab heute auf der Homepage des IGF freigeschaltet ist. Auch in der Stadt wird ansonsten der Fragebogen samt Begleitbrief und Rückantwortkuvert an das IGF versandt.

Was erhoben wird
Die Erhebungsinhalte des Wohnbedarfserhebungsfragebogens wurden in Abstimmung mit der Wohnbauförderungsabteilung und des Landesstatistischen Dienstes des Landes Salzburg entwickelt. Die Adaption des Fragebogens für die Stadt Salzburg wurde in Abstimmung mit dem Wohnungsamt der Stadt Salzburg vorgenommen.

Inhaltlich geht es um folgende Schwerpunkte:
Soziodemographie: Dabei handelt es sich um relevante Kriterien für die Ergebnisgewichtung – wie die Haushaltsgröße, Alter und Geschlecht der im Haushalt lebenden Personen, Stellung im Erwerbsleben, Bildungsniveau.

Das Schwerpunktthema "Wohnen" gegliedert sich in vier Unterbereiche:

  • Wohnsituation: Miete oder Eigentum sowie Finanzierungsform, Nutzungsdauer, Baujahr des Gebäudes, Zufriedenheit mit der Wohnsituation, Anzahl der Zimmer/Wohnräume, Größe der derzeit genutzten Wohnfläche, Bewertung der Wohnfläche;
  • Ausgaben und Einkommen: Ausgaben für Wohnen derzeit, Eigentümer: Ausgaben Betriebskosten usw., Rückzahlung Wohnbaudarlehen, maximaler Spielraum für Wohnausgaben, monatliches Nettoeinkommen des Haushalts;
  • Wohnungswechsel/Gründe: geplanter Wohnungswechsel, Dringlichkeit des Wohnungsbedarfs, wohnungssuchend vorgemerkt, Wechselgründe, gesuchter Wohnungstyp, letzter Umzug, Vorstellbarkeit einer Mietkaufwohnung;
  • Wohnbedarf Kinder/Senioren: Wohnbedarf in absehbarer Zeit, geplanter Wohnungstyp, Thema "Startwohnung", Bedarf an Seniorenheimplatz, Bedarf an betreutem Wohnen.


Abschließend wird noch das subjektive Empfinden bzw. die subjektive Einschätzung des Wohnungsangebots in der jeweiligen Wohngemeinde abgefragt (verfügbares Angebot an Wohnformen und an Wohnungstypen).

Ablauf/Timing – Ergebnisse
Der Großteil der Wohnbedarfsfragebögen wird am Dienstag bzw. Mittwoch in den Haushalten sein. Aus Erfahrungswerten des Institutes für Grundlagenforschung wird dann in den kommenden zwei bis drei Wochen der Rücklauf an schriftlichen Fragebögen am größten sein. Darüber hinaus kann der Fragebogen online auszugefüllt werden.

Die Datenerfassung und Auswertung wird unter Einbeziehung des Landesstatistischen Dienstes des Landes Salzburg erfolgen. Erste Ergebnisse der Wohnbedarfserhebung sind für Ende Jänner/Anfang Februar zu erwarten.

Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger
"Jeder sollte den Wohnbedarfsfragebogen ausfüllen, auch wenn derzeit kein aktueller Bedarf besteht, weil es gerade für das neue mittelfristige Wohnbauförderungsprogramm wichtig ist, den Bedarf für die Zukunft zu kennen und somit zu wissen, in welcher Gemeinde welcher Schwerpunkt gesetzt werden muss, welche Wohnformen gefragt sind bzw. an welchen Wohnformen es fehlt", appellierte Landesrat Mayr an die Salzburgerinnen und Salzburger, an der Befragung teilzunehmen.

Es wird nicht nur eine Gesamtauswertung für das Bundesland Salzburg geben, sondern auch gemeindeweise Auswertungen, die für jede Gemeinde wertvolle Informationen erhalten werden.

 

 

 

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