Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.

 

erstellt am
26. 11. 13
14.00 MEZ

 Heinisch-Hosek: Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen in den Mittelpunkt stellen
Wien (bpd) - "Jede fünfte Frau wird einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt, das ist alarmierend", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, der den Start der Aktion "16 Tage gegen Gewalt" darstellt. Jedes Jahr machen in diesem Aktionszeitraum unzählige Organisationen auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam.

"Heuer möchte ich die Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen in den Mittelpunkt stellen", sagte die Ministerin. Wichtig sei ihr zu zeigen, dass es in Österreich mit dem Gewaltschutzgesetz und den Gewaltschutzeinrichtungen ein wichtiges und dichtes Netz gebe, damit von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern rasch geholfen werden könne.

"Frauen bekommen Hilfe in Frauenhäusern, in den Gewaltschutzzentren, in den Frauenberatungseinrichtungen und besonders durch unsere Frauenhelpline 0800 222 555, die 24 Stunden, 365 Tage im Jahr erreichbar ist. Und wir haben heuer ein neues Service gestartet: Unsere fem:HELP-App für Android-Handys und iPhones ist ein Zusatzinstrument für Frauen, um sich in Gewaltbeziehungen informieren und befreien zu können", so Heinisch-Hosek zum Schluss.

Die fem:HELP-App kann unter http://frauen.bka.gv.at ganz einfach heruntergeladen werden.


 

 Spindelegger: Neue Maßstäbe im Kampf gegen Gewalt an Frauen setzen
Vizekanzler gratuliert Serbien zur Ratifikation der "Istanbul Konvention"
Wien (bmeia) - "Es ist eine erschütternde Tatsache, dass Millionen von Frauen und Mädchen weltweit auch heute noch häufig Gewalttaten ausgesetzt sind - bis hin zu schwersten Formen physischer und psychischer Gewalt. Frauen und Mädchen sind besonders stark betroffen von häuslicher Gewalt, sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen, Zwangsverheiratungen, im Namen der sogenannten "Ehre" begangenen Verbrechen und Genitalverstümmelungen. Wir dürfen nicht resignieren und tatenlos zusehen, sondern müssen uns weiter dafür einsetzen, solchen Verletzungen der Menschenrechte endlich Einhalt zu gebieten", so Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.11.

"Die Stärkung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen und der Einsatz gegen Gewalt zählen zu den langjährigen Schwerpunkten der österreichischen Außenpolitik. Denn neben den Bemühungen auf nationaler Ebene spielt auch die länderübergreifende Zusammenarbeit eine wesentliche Rolle, um den Schutz der Frauen vor Gewalt zu verbessern", erklärte Spindelegger.

"Die im Mai 2011 angenommene "Istanbul Konvention" des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt wird hier neue Maßstäbe setzen. Ziel des österreichischen Vorsitzes ist es, dass diese wichtige Konvention bis zur Ministerkonferenz des Europarats Anfang Mai 2014 in Wien in Kraft treten kann. Mit der am 21. November erfolgten Ratifikation durch Serbien sind wir diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Ich gratuliere Serbien zu diesem wichtigen Schritt", so Spindelegger, der derzeit den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats führt. Nachdem im November bereits Österreich und Bosnien und Herzegowina ihre Ratifikationsurkunden hinterlegt hatten, hat Serbien die Konvention nun als achter Mitgliedstaat ratifiziert. Zum Inkrafttreten der Konvention fehlen nur noch zwei Ratifikationen.

Für das Ziel der Eliminierung von Gewalt an Frauen setzt sich Österreich auch im Rahmen anderer internationaler Organisationen, insbesondere der UNO, und in der Entwicklungszusammenarbeit ein. "Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ganz klar auch ein Haupthindernis für das Erreichen der Gleichstellung von Frauen und Männern und für die nachhaltige Entwicklung. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit versucht daher, genau an diesem Punkt anzusetzen und fördert eine Reihe von Projekten, die auf die Prävention und Reduktion von Gewalt gegen Frauen und Mädchen abzielen - so etwa im Kosovo, in Jordanien, in El Salvador und im südlichen Afrika", so der Minister abschließend.


 

Gartelgruber: Thema Gewalt gegen Frauen muss weiter enttabuisiert werden
Gegen jegliche Art von Gewalt gegen Frauen ist vehement aufzutreten
Wien (fpd) - "Mit dem heutigen internationalen Gedenktag für Opfer von Gewalt gegen Frauen wird das Thema wieder in den Focus der Öffentlichkeit gerückt. Gewalt gegen Frauen stellt, trotz aller Bemühungen, immer noch ein ernstes Problem in unserer Gesellschaft dar. Es ist uns Freiheitlichen ein Anliegen, dass dieses Thema weiter enttabuisiert wird, und dass das oft herrschende Schweigen gebrochen wird", so die Freiheitliche Frauensprecherin NAbg. Carmen Gartelgruber.

In diesem Zusammenhang sei darauf hinzuweisen, dass nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch jegliche Art der psychischen Gewalt und Unterdrückung ins Bewusstsein gerückt werden müsse. Nicht nur gegen das Zufügen von körperlichem Leid, sondern auch gegen seelische Verletzungen, bis hin zur Zerstörung der Persönlichkeit müsse man mit Mut und Selbstbestimmtheit auftreten, so Gartelgruber weiter.

"Nur wer seine Rechte und Möglichkeiten kennt, schafft den Weg aus einer solchen Situation heraus. Man muss den betroffenen Personen Auswege zeigen und ihnen Hilfe anbieten. Neben dem Gefühl der Sicherheit, muss man ihnen aber ihr Selbstwertgefühl wiedergeben. Ein verbesserter Opferschutz ist in diesem Zusammenhang sicher ein zentrales Thema, bei dem noch großer Handlungsbedarf besteht", betont Gartelgruber.


 

 Aslan: Frauenpolitik ist Grundstein für gleichberechtigtes Leben
Grüne fordern eigenständiges Frauenministerium
Wien (grüne) - Bisher ist die Frauenministerin lediglich Ministerin im Bundeskanzleramt, ihre Ressourcen sind vom Budget, sowie der Organisation und Personalverwaltung des Bundeskanzleramtes abhängig. Deshalb meint die Grüne Frauensprecherin Berivan Aslan: "Es braucht ein eigenständiges Frauenministerium, das mit ausreichenden finanziellen und personellen Ressourcen ausgestattet ist. Nur wenn die kommende Regierung Frauenpolitik seriös betreibt, kann Österreich die bisher unerfüllten verfassungsrechtlichen Verpflichtungen erfüllen und in den internationalen Gleichstellungs-Rankings endlich einen besseren Platz einnehmen. Es freut mich, dass so viele Menschen und Organisationen einen Beitrag zur Aktion ,16 Tage gegen Gewalt an Frauen' leisten. Es ist unsere Pflicht und Verantwortung für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu sorgen und das jeden Tag".

Damit schließt sich Aslan dem aktuellen Aufruf der Plattform 20.000 Frauen an. Diese kritisiert, dass trotz der Verdienste der jeweiligen Frauenministerinnen sämtliche Statistiken zeigen, dass von einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern - die bereits 1998 in der Bundesverfassung verankert wurde - noch lange keine Rede sein kann.

"Ich schließe mich gerne und aus Überzeugung den Forderungen an: Der Gender Pay Gap, die gläserne Decke, ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, die Armutsfalle der Alleinerzieherinnen, mangelnde Väterkarenz, die fehlende Quotenregelung, kaum Gender Budgeting - dies sind nur einige der nach wie vor ungelösten Problemstellungen", sagt Aslan und ergänzt: "Verschwiegene Budgetlöcher der letzten Regierung dürfen nicht dazu führen, dass der verfassungsrechtlich gebotene Schritt zur Umsetzung des 2008 in der Bundesverfassung verankerten Gender Budgeting wieder ins Wasser fällt!"


 

Schenk: Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter
Hinschauen und handeln!
Wien (str) - "Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Neben physischer, sexueller und psychischer Gewalt gibt es auch noch ökonomische und soziale Gewalt. Es braucht Zivilcourage und den richtigen Einsatz der Politik, um gewalttätige Vorfälle zu minimieren beziehungsweise zu verhindern", erklärt Team Stronach Frauensprecherin Martina Schenk anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.

"Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt - egal, in welchem Kulturkreis man sich bewegt", so Schenk. "Nicht wegschauen, nicht zuschauen, nicht anschauen - hinschauen und handeln - das muss endlich Einkehr bei den Menschen finden", verlangt Schenk.

Die Team Stronach Mandatarin verlangt von der Politik, dass endlich die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen geschlossen wird, "da viele Frauen derzeit in wirtschaftlicher Abhängigkeit geradezu gefangen sind". Gefordert sei die Politik auch bei der Aufklärung, "dass tradierte Rollenbilder aus anderen Kulturen und Gesellschaften niemals Gewalt gegen Frauen rechtfertigen können oder dürfen", so Schenk.

 

 

 

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