Ein Recht auf ein gewaltfreies Leben

 

erstellt am
26. 11. 13
14.00 MEZ

Startschuss der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“
Eisenstadt (blms) - Jeder Frau kann männliche Gewalt widerfahren. Sie betrifft Frauen aller Altersstufen, aller Schichten, Kulturen und Nationalitäten. Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ ruft seit 1991 dazu auf, gegen diese erschütternde Realität aufzutreten. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. Österreich nimmt seit 1992 an der Kampagne teil. Auch im Burgenland wird mit Kampagnen-Start bei verschiedenen Aktionen auf die Situation der Frauen hingewiesen. Vor dem Landhaus in Eisenstadt wurde die Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ gehisst. Die Flagge mit dem Schriftzug „Frei leben ohne Gewalt“ wird traditionell vor öffentlichen Gebäuden angebracht. „Heute, am „Internationalen Tag der Gewalt an Frauen“, und dem gleichzeitigen Beginn der ,16 Tage gegen Gewalt‘ möchten auch wir ein Zeichen setzen und auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam machen!“, betont Frauenlandesrätin Verena Dunst.

Gewalt gegen Frauen im Alltag ist noch immer traurige Realität, auch in Österreich und im Burgenland, „wie erst jüngst der tragische Fall von sexuellem Missbrauch eines zwölfjährigen Mädchens bei uns zeigt“, so Frauenlandesrätin Verena Dunst. Zwar sei heuer im Burgenland die Zahl der Hilfe suchenden Frauen rückläufig, und, verglichen mit anderen Ländern und Regionen, habe man hierzulande ein sehr gutes Beratungs- und Betreuungsnetz zur Unterstützung und Begleitung von Frauen, die Opfer männlicher Gewalt wurden, so Dunst. Allerdings sei Skepsis geboten: „Es wäre schön, wenn diese rückläufigen Zahlen die Realität widerspiegeln. Aber man muss damit rechnen, dass sich Frauen wieder weniger oft trauen Hilfe zu suchen.“ Möglicherweise liege die Dunkelziffer viel höher und sei schwer abzuschätzen. „Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Problem. Gewalt kann aber verhindert werden, es liegt in unserer Hand, ihr ein Ende zu setzen“, mahnt Dunst.

Burgenland: dichtes Netzwerk an Gewaltschutzeinrichtungen
Das Netzwerk der Gewaltschutzeinrichtungen im Burgenland ist dicht. Wenn Frauen misshandelt werden und sich bedroht fühlen, sollten sie sich an ein Frauenhaus, das Gewaltschutzzentrum Burgenland, eine Beratungsstelle oder die bundesweite 24-Stunden-Frauenhelpline 0800/222 555 wenden.

1989 wurden die Frauenberatungsstelle Oberwart und Mattersburg gegründet, gefolgt von Oberpullendorf 1992, Neusiedl am See 1993, Güssing und Eisenstadt 1994 und Jennersdorf im Jahr 2001.

Die Frauenberatungsstellen sind Anlauf- und Servicestellen. Über die Sozialberatung und psychologische Beratung hinaus wird seitens dieser Frauenservicestellen noch Hilfestellung in juristischen Belangen sowie arbeitsmarktpolitische Beratung geleistet.

Das Gewaltschutzzentrum Burgenland wurde 1999 unter dem Namen „Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie“ eröffnet. Seit 2006 hat sich der Aufgabenkreis erweitert, denn auch Opfer von Stalking werden betreut. Seit Mai 2008 heißt diese Einrichtung „Gewaltschutzzentrum“. Jährlich werden mehr als 500 Opfer von Gewalt betreut, davon sind rund 95 % Frauen.

Internationale Kampagne
„16 Tage gegen Gewalt“ ist eine internationale Kampagne, die sich der Anerkennung von Frauenrechten als Menschenrechte verschreibt. Jährlich machen weltweit vom 25. November bis 10. Dezember Fraueneinrichtungen in Form verschiedenster Aktivitäten auf die Bedrohung von Frauen durch männliche Gewalt aufmerksam.

Der 25. November markiert den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der 1981 am ersten lateinamerikanischen Frauenkongress in Bogota, Kolumbien, in Gedenken an die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal proklamiert wurde. Diese wurden am 25. November 1960 vom dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael Leonidas Trujillo in einem Hinterhalt brutal ermordet.
Der 10. Dezember ist seit 1948 der „Internationale Tag für Menschenrechte“ und bildet den Abschluss der Kampagne.

Österreich nimmt seit 1992 (koordiniert vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser) an der Kampagne teil, die erstmals im Jahr 1991 (ausgehend vom Center for Women`s Global Leadership, USA) stattgefunden hat.

 

 

 

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