Autonomiemodell im Mittelpunkt

 

erstellt am
06. 12. 13
10.30 MEZ

LH Durnwalder trifft tibetische Exilregierung
Bozen (lpa) - Außergewöhnlichen Besuch gab es am 05.12. in den Amtsräumen von Landeshauptmann Luis Durnwalder im Palais Widmann: In Begleitung von Günther Cologna von der Italien-Tibet-Initiative Südtirol tauschten sich vier Minister der tibetischen Exilregierung mit dem Landeshauptmann zu Autonomiefragen aus.

Der Besuch der tibetischen Exilregierung ist Teil eines vom Land Südtirol finanzierten Ausbildungsprogrammes zugunsten der Exiltibeter, das von der Europäischen Akademie Bozen gemeinsam mit der Italien-Tibet-Initiative Südtirol ausgearbeitet wurde. Dazu fand Anfang dieser Woche an der EURAC in Bozen eine mehrtägige Regierungsklausur mit Workshops zu den Themen Autonomie und Selbstverwaltung statt. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die in Indien lebenden Exiltibeter und ein modernes Management für die Exilverwaltung waren Gegenstände der Klausur.

Im Palais Widmann konnte LH Durnwalder Innenministerin Dolma Gyari, Finanzminister Tsering Dhondup, Gesundheitsminister Tsering Wangchuk und den Minister für Religion und Kultur Pema Chinnjor begrüßen. "In unserem Gespräch ging es um das Südtiroler Autonomie-Modell, wie wir dieses erreicht und insbesondere wie wir dieses praktisch umgesetzt haben", erklärte LH Durnwalder nach dem Treffen. Die anwesenden Minister sähen dieses Modell auch für Tibet geeignet, so Durnwalder, als eine Möglichkeit, trotz der Verweigerung der Souveränität durch China die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Eigenheiten Tibets zu erhalten. Das Modell Südtirol solle, so berichteten die Minister, als Grundlage für die weiteren Verhandlungen mit den Chinesen dienen.

Die Delegation der tibetischen Exilregierung nutzte den Besuch bei Landeshauptmann Durnwalder auch, um ihm für die große Unterstützung und die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 25 Jahren zu danken. LH Durnwalder seinerseits gab den Dank an Günther Cologna von der Italien-Tibet-Iniative Südtirol weiter, auf dessen Vermittlung hin vieles erst zustande gekommen sei.

Die wirtschaftliche und soziale Unterstützung des tibetischen Volkes, sowohl im Exil als auch in Tibet selbst, ist ein Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol. Insgesamt wurden im Laufe der Jahre 36 Projekte mit einem Gesamtbetrag von rund 1,3 Millionen Euro unterstützt.

 

 

 

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