Jugendarbeit in Wien

 

erstellt am
04. 12. 13
10.30 MEZ

Breites Angebot an Betreuung und Unterstützung, Erfolgsgeschichte FAIR-PLAY-TEAMS und neue Jugendzentren in Stadtentwicklungsgebieten
Wien (rk) - Mehr als ein Viertel aller WienerInnen ist jünger als 26 Jahre. Junge Menschen werden mit ihren Anliegen, Anregungen, Wünschen und Problemen ernst genommen, und erhalten seitens der Stadt Wien die bestmögliche Unterstützung. Die Prämisse aller Angebote lautet dabei Offenheit, Partizipation und Unterstützung. Um das zu gewährleisten investiert die Stadt Wien gemeinsam mit den Bezirken jährlich rund 41 Millionen Euro. In der Jugendarbeit sind circa 1.000 MitarbeiterInnen in rund 25 Vereinen tätig.

"Angebote wie FAIR-PLAY oder Parkbetreuung, bei denen geschulte Teams im öffentlichen Raum auf Menschen zugehen um zu helfen und zu vermitteln, sowie die Eröffnung neuer Jugendzentren in Stadtentwicklungsgebieten stellen sicher, dass Jugendliche hochprofessionelle Unterstützung bekommen. Alle Angebote sind niedrigschwellig, größtenteils kostenlos, auf internationalem Topniveau, und sie machen Wien zur Stadt der Jugend", so Jugendstadtrat Christian Oxonitsch im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters am 03.04..

Das Erfolgsprojekt FAIR PLAY
Die Kernaufgaben der FAIR-PLAY-TEAMS sind Zuhören, Themen aufgreifen und zur Mitgestaltung einzuladen. Von Mai bis September 2013 waren die FAIR-PLAY-TEAMS in Form von zwei speziell ausgebildeten MitarbeiterInnen bereits das vierte Jahr auf öffentlichen Plätzen und in Parkanlagen unterwegs. Sie suchten das Gespräch mit den Menschen im Stadtteil, interessierten sich für deren Anliegen und Bedürfnisse, unterstützten bei der Konfliktbewältigung und informierten über Serviceangebote der Stadt. Aufgrund der guten Resonanzen aus der Bevölkerung setzen der 11. und der 15. Bezirk ihre FAIR-PLAY-TEAMS ganzjährig ein. Der 20. Bezirk will ab 2014 nachziehen.

Fast 50.000 Gespräche
Mehr als 48.000 Kontakte mit NutzerInnen und AnrainerInnen konnten die FAIR-PLAY-TEAMS im heurigen Jahr verzeichnen - das sind um rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein neuer Infofolder, der erstmals in den Sprachen Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch und Türkisch gestaltet wurde, hat den Erstkontakt mit den ParknutzerInnen erleichtert.

Mitreden und mitgestalten
Die FAIR-PLAY-TEAMS sehen sich als Brücke zwischen der Bevölkerung, den Bezirksvertretungen und den verschiedenen Magistratsabteilungen, insbesondere der MA 42 - Wiener Stadtgärten. Dadurch gelangen auch in dieser Saison wieder zahlreiche positive Veränderungen bei der Infrastruktur in Parkanlagen. Zum Beispiel bauliche Maßnahmen bei Ballspielkäfigen, Aufstellen von Tisch-Bank-Kombinationen sowie Reparaturen von Brunnen und Spielgeräten. Für die rasche Weiterleitung der unterschiedlichen Anliegen gab es immer wieder viel Lob aus der Bevölkerung. Aber auch Informationen, warum etwas nicht machbar ist, trugen zur Zufriedenheit der Betroffenen bei.

Aber die FAIR-PLAY-TEAMS fungieren auch als Drehscheibe, um die Menschen mit ihren Anliegen an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Damit kommen gerade benachteiligte Menschen zu Informationen über soziale Angebote. Das niedrigschwellige Beratungsangebot vor Ort in Parks und auf öffentlichen Flächen erleichtert die Kontaktaufnahme sehr. Auch kleine Anstöße können das Leben positiv verändern: Ein junger Erwachsener konnte durch Vermittlung zu einer Beratungsstelle wieder neue Perspektiven für seine Berufswahl gewinnen.

Seit 2010 gibt es das Angebot in 16 Bezirken. 9 Vereine der Wiener Kinder- und Jugendarbeit setzten das Projekt um - mit dem Vorteil, dass den Vereinen sowohl der Bezirk als Ort als auch die Abläufe im Bezirk sehr gut bekannt sind. Die Initiative geht von den Bezirken aus, die auch darüber entscheiden, ob und in welchem Umfang das Projekt angeboten wird. Die Finanzierung erfolgt beim saisonalen Projekt zu 60% aus dem jeweiligen Bezirksbudget und zu 40% aus den Mitteln der MA 13.

Ein weiteres internationales Best Practice-Modell: 20 Jahre Parkbetreuung
Neben dem Angebot der Mediation, das die FAIR-PLAY-TEAMS abdecken, gibt es mit der Parkbetreuung auch ein Programm für Animation und Spiele in den Wiener Parks. FAIR-PLAY-TEAMS und Parkbetreuung arbeiten eng zusammen und ergänzen das gegenseitige Angebot perfekt. Das im Sommer 1993 an 41 Standorten in 16 Bezirken gestartete Freizeitprogramm der Parkbetreuung für Kinder und Jugendliche ist mittlerweile in 170 Parks, Wohnhaus- und Sportanlagen in allen Bezirken Wiens zu finden. Zusätzlich gibt es - bei Schlechtwetter und in einigen Bezirken auch im Winter - rund 30 Indoorlokale. Hauptzielgruppe sind die 6- bis 13-Jährigen - das Mitmachen ist freiwillig, unverbindlich und kostenlos.

Spielend vom Nebeneinander zum Miteinander
Zwei- bis dreimal in der Woche kommen die BetreuerInnen am Nachmittag in die Park- und Wohnhausanlagen, um mit den Kindern zu spielen: die beliebtesten Spiele sind UNO, Halli Galli, Fußball sowie Basket- und Volleyball. Aber auch Jonglieren, Seilhüpfen und Straßenkreidemalerei werden von den Kindern gut angenommen. Weitere Highlights sind Ausflüge in Nachbarbezirke, Museums- und Kinobesuche, Sommerfeste und Sportturniere. Die MitarbeiterInnen der Parkbetreuungsvereine kümmern sich auch um das gute Miteinander aller ParknutzerInnen. Bei Konflikten setzen sie sich für einen respektvollen Umgang miteinander ein und vermitteln, wenn gewünscht, zu Behörden, anderen Einrichtungen und Beratungsstellen der Stadt

Wien wächst - und die Jugendarbeit wächst mit
Im Auftrag der Stadt Wien verfolgt der Verein Wiener Jugendzentren (VJZ) städteplanerische und sozialräumliche Entwicklungen, um den Bedürfnissen und Anforderungen von Jugendlichen auch in neuen Stadtteilen nachkommen zu können. Dabei werden zukunftsweisende Maßnahmen entwickelt und gezielt umgesetzt:

  • Jugendräume als Teil einer sozialen Infrastruktur, als Orte der Begegnung, der Kommunikation, Bildung und Erholung tragen zu sozialem Frieden, gesellschaftlicher Stabilität und Chancengleichheit bei
  • Jugendarbeit im öffentlichen Raum stellt einen Zugang zu den Lebensräumen der Jugendlichen im neuen Stadtteil her und erreicht dabei eine breitere Zielgruppe
  • Begleitung und Strukturierung von Aneignungsprozessen in der Phase der Neubesiedelung. Offene Jugendarbeit bewirkt damit, dass Jugendliche mit ihren altersspezifischen Ansprüchen Platz finden und fördert von Beginn an ein verständnis- und respektvolles Miteinander
  • Vernetzung und Kooperation mit allen relevanten Einrichtungen im Gemeinwesen, um bespielweise Konflikte zu moderieren und u.a. das Sport- und Freizeitangebot zu optimieren


Heuer wurden bereits zwei neue Standorte eröffnet, zwei weitere folgen kommendes Jahr.

Jugend-Point in der Seestadt Wien eröffnet
Am 17. Oktober 2013 wurde der Jugend-Point SEA (Stadlau, Essling, Aspern) eröffnet. Der temporäre Standort bietet rund 120 m2 Fläche für Jugendliche und JugendarbeiterInnen. Die Seestadt Wien ist das derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt und schafft einen neuen Lebens- und Wohnraum. Viele junge Menschen nutzen die Umgebung schon heute um sich zu treffen und bei der Entstehung der Seestadt dabei zu sein. Der bis zur Fertigstellung der Bauvorhaben temporäre Stützpunkt gesellt sich dabei zu vor Ort etablierten Initiativen und Sozialprojekten an der Schnittstelle zwischen Stadtplanung, Landschaftsgestaltung und Arbeitsmarktpolitik. Das Projekt wird vom Bezirk und von der Stadt Wien gefördert und durch die STRABAG unterstützt. Beim Jugend-Point können Jugendliche FreundInnen treffen und sich informieren. Die Mobile Jugendarbeit versteht sich darüber hinaus als Infodrehscheibe für Jugendliche und alle, die am Zusammenleben mit Jugendlichen in der Seestadt Teil haben wollen.

Jugendraum am Nordbahnhof eröffnet
Am 28. November 2013 ging der Jugendtreff Nordbahnhof offiziell in Betrieb. Die Jugendeinrichtung in der Vorgartenstraße 116 bietet auf rund 370 m2 eine moderne, jugendadäquate Ausstattung. Den Jugendlichen steht ein Team aus erfahrenen JugendarbeiterInnen für alle Fragen und Aktivitäten rund um Spiel, Sport, Freizeit, Kommunikation und Bildung zur Verfügung. Neben dem offenen Treffpunkt ist der neue Jugendtreff auch Stützpunkt für Jugendarbeit im Öffentlichen Raum und für die Parkbetreuung im angrenzenden Bednar-Park.

Weitere Standorte für die Jugendarbeit
Mit Förderungen der Stadt Wien und Unterstützung der Bezirke können bis Ende 2014 noch zwei zusätzliche Standorte der Jugendarbeit eröffnet werden.

Stuwerviertel
Nach Abschluss der Schulsanierung wird das ehemalige Jugendzentrum Mex-Treff in 1020 Wien, Wehlistraße 178 wieder eröffnet und in Kooperation mit der Schule und anderen Vereinen und Initiativen des Stadtteils nachhaltig genutzt werden. Außerdem wird der Mex-Treff mit seinen rund 500 m2 als Veranstaltungsstätte für Jugendliche des Stuwerviertels und des Nordbahnhofs zur Verfügung stehen und damit eine verbindende Funktion zwischen dem alten und neuen Stadtteil haben. Voraussichtliche Eröffnung ist im Frühjahr 2014.

Hauptbahnhof
Rund um das Areal des bis 2015 fertiggestellten Hauptbahnhofs, der eine noch nie dagewesene Verkehrs-Drehscheibe in Wien darstellt, entsteht auf einer 59 Hektar großen Fläche ein komplett neues Stadtgebiet. Eine immense urbane Veränderung, die auch von Beginn an durch Jugendarbeit begleitet wird. Der Jugendtreff Hauptbahnhof ist derzeit gemeinsam mit dem Bildungscampus in Bau und wird mit rund 200 m2 am Rande des Bildungscampus als betreuter Treffpunkt den neu hinzuziehenden aber auch den im angrenzenden Sonnwendviertel wohnenden Jugendlichen zur Verfügung stehen. Voraussichtliche Eröffnung Herbst 2014.

 

 

 

Informationen: http://www.bildungjugend.wien.at

 

 

 

 

 

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