Kompatscher ist Landeshauptmann

 

erstellt am
10. 01. 14
11.30 MEZa

"Freue mich, an die Arbeit zu gehen" – Alt-LH Durnwalder verabschiedet sich: Dank an Weggefährten und Bürger
Bozen (lpa) - Arno Kompatscher ist neuer Landeshauptmann von Südtirol. Er nehme, so Kompatscher am 09.01., das Amt mit großer Demut an, freue sich aber, an die Arbeit gehen zu können. Konkrete Herausforderungen gibt's bereits: eine Klausur mit der neuen Landesregierung (nach deren Wahl) sowie die Steuerreform, insbesondere jene der Gemeindeimmobiliensteuer.

Sein Amt als Landeshauptmann nehme er im Bewusstsein an, dass dieses kein leichtes sei und er auf breite Unterstützung angewiesen sei, so Kompatscher in einem ersten Statement nach der Wahl. "Ich werde versuchen, all das, was im Regierungsprogramm steht und was in Zukunft auf uns zukommt, so anzugehen, dass spürbar wird, dass die Politik kein Selbstzweck, sondern für die Bürger da ist", so der Neo-Landeshauptmann. Die Wahl sei ein besonderer Moment gewesen, auch wenn er lange Zeit gehabt habe, sich darauf vorzubereiten: "Jetzt, da ich dieses Amt inne habe, werde ich kurz innehalten und in mich, dann aber gleich an die Arbeit gehen", so Kompatscher.

Morgen, Freitag, wird der neue Landeshauptmann das Amt offiziell von nun Altlandeshauptmann Luis Durnwalder übernehmen und bereits am Montag seine Amtsräume im Palais Widmann beziehen. "Ich freue mich, nun endlich konkret an die Arbeit gehen zu können", so Kompatscher, der auch bereits die ersten Aufgaben abgesteckt hat: Antrittsbesuche bei seinen Amtskollegen der Nachbarländer und nach der Wahl der künftigen Landesregierung eine erste Klausur. "Da wird es darum gehen, uns auf eine Arbeitsweise zu einigen und die Arbeit innerhalb der Regierung abzustecken", so der neue Landeshauptmann.

Auch ein erstes konkretes Thema, das unmittelbar anzugehen sei, hat Kompatscher schon genannt: die Steuerreform, insbesondere jene der Gemeindeimmobiliensteuer, bei der Südtirol nun einen weit größeren Spielraum habe. "Es wird diesbezüglich schon bald erste Gespräche mit den Sozialpartnern und den Gemeinden geben", so Kompatscher.

Alt-LH Durnwalder verabschiedet sich: Dank an Weggefährten und Bürger
Nach der Wahl von Arno Kompatscher scheidet Luis Durnwalder nach 25 Jahren aus dem Amt des Landeshauptmanns von Südtirol. "Ich habe dieses Amt mit all meiner Kraft und mit viel Begeisterung ausgeübt, auch - oder besser: vor allem - weil so viele Menschen mich in diesen Jahren unterstützt und ihren Beitrag geleistet haben, um Südtirol voranzubringen", so Durnwalder in einem Abschiedsstatement.

Nach knapp über 9000 Tagen im Amt des Landeshauptmanns und damit als einer der dienstältesten Regierungschefs in Europa ist Durnwalder mit der heutigen Wahl seines Nachfolgers Arno Kompatscher in den politischen Ruhestand getreten. Zurückblickend nennt der Neo-Altlandeshauptmann vier Ziele, die er im Laufe seiner Karriere verfolgt habe: den Ausbau der Autonomie, die ethnische Aussöhnung, die (auch wirtschaftliche) Entwicklung des Landes sowie die Öffnung nach Europa. "In all diesen Bereichen hatten wir das Glück, entscheidende Schritte setzen zu können", so Durnwalder.

Er unterstreicht allerdings, dass er nur das Gesicht dieser Entwicklung gewesen sei, dass also alle Erfolge nur eingefahren werden konnten, weil er auf breite Unterstützung habe zählen können. "Es haben so viele Menschen hinter den Kulissen gearbeitet, beginnend bei meinen Mitarbeitern, denen ich einen herzlichen Dank schulde", erklärt Durnwalder. Dazu kämen all die politischen Weggefährten, die Verwalter von Land, Bezirken und Gemeinden, die Vertreter der verschiedenen Verbände, Organisationen und Interessengruppen: "Ohne sie würden politische Vorgaben nur das bleiben: Vorgaben", so Durnwalder.

Einen Blick wirft der Neo-Altlandeshauptmann auch über die Grenzen. "Ich habe in diesen Jahrzehnten sehr interessierte, sehr aufgeschlossene, sehr kluge Politiker und Verwalter in Rom, Wien und Brüssel kennenlernen dürfen, die verstanden haben, dass die Autonomie ein Mehrwert für alle Beteiligten ist", so Durnwalder. Auch diesen Staatsmännern und Verwaltern gebühre sein Dank, ebenso wie seinen Pendants in Innsbruck und Trient. "Was dank des guten Verhältnisses der drei Länder in diesen Jahren zustande gebracht worden ist, verdient einen Platz in der Geschichte", erklärt Durnwalder.

Ein Gedanke des nun ausgeschiedenen Landeshauptmanns gilt nicht zuletzt den Bürgern, auf deren Unterstützung er stets habe bauen können: "Man hat mir immer sehr viel Zuneigung entgegen gebracht, man hat mir Fehler verziehen und meine Entscheidungen mitgetragen - auch das ist alles keine Selbstverständlichkeit für einen Politiker", so Durnwalder. Der stetige Austausch mit der Bevölkerung sei letzten Endes der Grundpfeiler seiner Politik gewesen: "Nur weil ich diesen Kontakt immer gesucht habe, konnte ich mir ein sehr breites Bild der Geschehnisse in unserem Land verschaffen, das als Grundlage für alle Entscheidungen gedient hat."

 

 

 

Siehe: Österreichs Außenminister Kurz: In einem vereinten Europa die Partnerschaft mit Südtirol weiter ausbauen

   
     

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