AMA: Agrarexporte setzen Steigflug fort

 

erstellt am
17. 01. 14
11.30 MEZ

Russen kaufen bevorzugt österreichisches Schweinefleisch
Berlin/Wien (ama) - Nach dem wirtschaftlich eingetrübten Jahr 2012 war 2013 von Stabilisierung und leichtem Aufschwung geprägt. Dieses Umfeld nutzte die heimische Agrar- und Lebensmittelbranche, um ihre Exporte weiter zu steigern. Erste Schätzungen gehen von einem Exportwert von weltweit EUR 9,5 Mrd. aus, das entspricht einer Steigerung von 4,5%. Rund ein Drittel der Ausfuhren erreichen unsere deutschen Nachbarn.

Außenhandelsbilanz weiter verbessert

Exporten im Wert von EUR 9,5 Mrd. standen Importe von rund EUR 10 Mrd. gegenüber. Die Außenhandelsbilanz verbessert sich damit zugunsten Österreichs. Der Wert der Agrar- und Lebensmittelausfuhren stieg im abgelaufenen Jahr um 4,5%, die Menge gab im Gegenzug leicht um 0,1% auf 8,4 Mio. t nach. Die Importmengen beliefen sich auf 8,2 Mio. t. Damit werden weiterhin mehr Lebensmittel aus- als eingeführt. Österreich hat sich als Exportnation etabliert.

Wichtigste Handelspartner: Deutschland und Italien
Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen Ausfuhren Österreichs geht zu unseren deutschen Nachbarn. Damit ist und bleibt die Bundesrepublik mit einem Wert von EUR 3,2 Mrd. wichtigster Handelspartner für heimische Lebensmittelproduzenten. Die Entwicklung des Außenhandels mit Deutschland seit Österreichs Beitritt zur EU im Jahr 1995 sucht ihresgleichen: plus 507% in weniger als 20 Jahren. Italien erholt sich nach Rückgängen im Jahr 2012 (+1,8%) und steht mit EUR 1,3 Mrd. kontinuierlich an zweiter Stelle der Exportländer.

Russen fliegen auf österreichisches Schweinefleisch
Auf Platz drei unter den Top Ten der Exportländer liegen die USA mit EUR 472 Mio. Davon entfallen rund 90% auf das Zollkapitel "Getränke und alkoholfreie Flüssigkeiten". Besonders erfreulich ist die Entwicklung des Außenhandels mit Russland, das es erstmals in die Top Ten schaffte (EUR 237 Mio.). Das Plus von 26% liegt zu einem großen Teil in einer Steigerung der Ausfuhren von Schweinefleisch begründet. Die ausgeführte Menge verdreifachte sich im vergangenen Jahr auf 10.152 t, wertmäßig vervierfachte sich der Export auf EUR 24 Mio.

Große Umsätze im "Nachbargeschäft"
Die benachbarten Länder sind für die heimische Lebensmittelwirtschaft besonders bedeutend. So sind Ungarn, die Schweiz, Slowenien und Tschechien traditionell wichtige Handelspartner der Alpenrepublik. Die durchschnittlichen Ausgaben für österreichische Lebensmittel liegen in Slowenien pro Kopf bei EUR 70,-. Zum Vergleich: Deutsche geben pro Kopf rund EUR 20,- für rot-weiß-rote Spezialitäten aus.

"Junge Märkte" boomen
Die "jungen Märkte" der EU-13 haben sich als unverzichtbar für die österreichische Lebensmittelwirtschaft etabliert. Ungarn war im Jahr 2012 aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes eine schwierige Exportdestination, 2013 konnte die negative Entwicklung aber wieder umgekehrt werden. Der Export in die Slowakei ging im vergangenen Jahr um 8,6% zurück. Polen legte um 20% zu. Ein Teil dieser Steigerung geht auf das Konto der Ausfuhren von Futtermitteln und Saatmais.

Ein Drittel der gesamten Exporte geht nach Deutschland
Auch auf dem deutschen Markt konnte die rot-weiß-rote Agrarwirtschaft mit 5,7% eine weitere Steigerung verzeichnen. Nachdem 2012 die "Schallmauer" von EUR 3 Mrd. Ausfuhrwert durchbrochen worden war, gingen 2013 Waren im Wert von EUR 3,2 Mrd. ins große Nachbarland. Die exportierte Menge stieg um 4,8% auf 2,8 Mio. t. Wichtigste agrarische Umsatzbringer sind seit vielen Jahren Milchprodukte sowie Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Die Ausfuhr von Rindfleisch entwickelt sich in den letzten Jahren sehr erfreulich. Auf frisches sowie veredeltes Obst und Gemüse entfallen rund ein Viertel der Exporte.

Käse und Fleischzubereitungen sind Exportschlager
Käse in all seiner Vielfalt bleibt im Außenhandel mit Deutschland der Dauerbrenner als unangefochtener Exportschlager. 2013 wurden 54.932 t im Wert von EUR 255 Mio. exportiert. Das entspricht einem Plus von 4,4%. Auch der Export von Rindfleisch in Richtung Deutschland entwickelt sich seit Jahren äußerst positiv - 2013 wurden in die Bundesrepublik 33.985 t heimisches Rindfleisch exportiert. Rot-weiß-rote Exportschlager sind Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Mehr als zwei Drittel der gesamten Ausfuhren in diesem Segment gehen nach Deutschland, die Tendenz weist stetig aufwärts. Die Ausfuhren brachten 2013 einen absoluten Rekord von 60.364 t. Das entspricht einem Wert von rund EUR 269 Mio. (+9,4%). Auch die Exporte von frischem Obst entwickeln sich seit Jahren kräftig und knackten im Jahr 2013 erstmals die 100-Millionen-Euro-Schwelle.

Österreichische Lebensmittel punkten durch Qualität
Basis der kontinuierlich positiven Entwicklung im Export ist die Qualität der österreichischen Erzeugnisse, die hohes Vertrauen in die heimischen Lebensmittel rechtfertigt. Franz Stefan Hautzinger, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA Marketing, erklärt das eindeutige Unterscheidungsmerkmal: "Österreich steht für Natürlichkeit und Genuss mit langer Tradition. Zusätzlich ist das heimische Angebot durch hervorragende Qualität und strenge Kontrolle hinterlegt. Das schafft Vertrauen sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Marktpartnern", so Hautzinger.

Darin sieht Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing, auch die Herausforderung für die Zukunft: "Der Inlandsmarkt ist und bleibt unser wichtigstes Standbein. Um uns erfolgreich zu positionieren, brauchen wir die Ergänzung durch einen starken Export. Mehr denn je sind Veredelungsprodukte wie Käse und Fleischwaren als Träger der österreichischen Wertschöpfung im Ausland gefragt", definiert Blass die Strategie im Exportmarketing.

 

 

 

Informationen: http://www.ama.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at