US-Botschafterin Alexa Wesner auf Antrittsbesuch

 

erstellt am
16. 01. 14
11.30 MEZ

LH Kaiser sprach mit der Botschafterin über Politik, Wirtschaft, den IRONMAN und diplomatisch über Edward Snowden – Ausstellung „175 Jahre U.S.-österreichische diplomatische Beziehungen 1838 – 2013“
Klagenfurt (lpd) - Ihren Antrittsbesuch bei Landeshauptmann Peter Kaiser absolvierte am 15.01. die Botschafterin der Vereinigten Staaten in Wien, Alexa Wesner. In einem sehr angenehmen und freundschaftlichen Gespräch wurden vor allem politische und wirtschaftliche Fragen thematisiert, die erfolgreiche Triathletin Wesner sprach Kaiser aber auch begeistert auf den Kärntner IRONMAN an.

Der Landeshauptmann berichtete über das am Schnittpunkt dreier Kulturen liegende Kärnten, über die enge Zusammenarbeit im Alpen-Adria-Raum und über das Programm der ersten Dreierkoalition in einer Landesregierung. Die Botschafterin stellte u.a. interessierte Fragen zum heimischen Gesundheitssystem. Das Thema Edward Snowden brachte Kaiser diplomatisch zur Sprache, indem er sagte, dass er die Position der Botschafterin aus einem großen Interview in einem österreichischen Magazin kenne. Die Botschafterin berichtete ihrerseits, dass sie im Auftrag von Präsident Obama einen Bericht darüber verfasst habe, wie das Thema Edward Snowden in Österreich aufgefasst werde. Der Bericht solle in einer der nächsten Ansprachen Obamas erwähnt werden.

Intensivieren wollen Kaiser und Wesner den politischen Erfahrungsaustausch. Die Botschafterin, die selbst zwei Unternehmen aus dem Hochtechnologiebereich im texanischen Austin gegründet hat, berichtete über diesen „place to be“, der ein Mekka für Unternehmensgründungen sei. Vom Landeshauptmann wollte die Botschafterin noch wissen, worauf Kärnten in den nächsten Jahren seinen Fokus legen werde. Er führte u.a. Internationalisierung, Bildung und die verstärkte Teilnahme an EU-Programmen an.

Wesner sagte, dass Kärnten das erste österreichische Bundesland sei, das sie als neue Botschafterin besuche. Sie sagte, dass sie den Kärntner IRONMAN aus Erzählungen mehrerer Finisher kenne. Dieser „weltberühmte“ Triathlonevent sei ihr als einer der größten und schönsten beschrieben worden. Kaiser konnte ihr von seinen fünf erfolgreichen IRONMAN-Teilnahmen berichten.

Die Botschafterin trug sich in das Gästebuch des Landes ein und es wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Kaiser zeigte der Diplomatin außerdem das Wilson-Denkmal vor dem Regierungsgebäude. Es würdigt die Verdienste des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, des Oberstleutnants Sherman Miles und des „Fieldmission“-Leiters Archibald Cary Coolidge um die Ermöglichung der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920. Nach dem Antrittsbesuch beim Landeshauptmann besichtigt Wesner den Klagenfurter Lakesidepark. Am Abend um 18.00 Uhr werden die Botschafterin und der Landeshauptmann noch gemeinsam an der Ausstellungseröffnung zu „175 Jahre US-österreichische diplomatische Beziehungen“ im Landesarchiv teilnehmen. Begleitet wurde Wesner vom gesandten Botschaftsrat Lee A. Brudvig.

Botschafterin Wesner wurde in Washington, D.C. als Tochter von Einwanderern geboren und wuchs in Reston, Virgina auf. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater stammt aus Lettland. 1994 schloss sie die Stanford Universität mit einem Bachelor in Biologie ab. Nach der Gründung zweier eigener Unternehmen war sie auch in der Politik und der kommunalen Entwicklung tätig. Dabei befasste sie sich u.a. mit den Themen Bürgerbeteiligung, institutionelle Zusammenarbeit und Kommunikation. Außerdem engagierte sich Wesner humanitär und in der Kunstförderung. Sehr erfolgreich war sie schon als High-School-Sportlerin und später als Triathletin. 2003 qualifizierte sie sich für das US-Nationalteam bei den Triathlon-Weltmeisterschaften. Die Mutter von drei Kindern (Natalie Keep, Tennyson und Livia) ist mit Blaine Wesner, einem Risikokapitalgeber und Unternehmer, verheiratet.

   

Ausstellung „175 Jahre U.S.-österreichische diplomatische Beziehungen 1838 – 2013“
Im Kärntner Landesarchiv wird die Ausstellung „175 Jahre U.S.-österreichische diplomatische Beziehungen“ (175 Years of U.S.-Austrian Diplomatic Relations) gezeigt. Am Abend des 15.01. wurde sie im Rahmen einer Feier durch die Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika in Österreich, Alexa Wesner, eröffnet. Ebenfalls dabei waren Landeshauptmann Peter Kaiser und Kulturreferent LR Wolfgang Waldner.

Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl sprach von einem Höhepunkt der Ausstellungstätigkeit. Wadl sagte, dass der Landeshauptmann wie auch die Botschafterin dem Triathlonsport verbunden sind. Kärnten sei jedenfalls den USA sehr dankbar. Auch das Wilson-Denkmal vor der Kärntner Landesregierung sei ein Zeichen dafür, so Wadl.

Kaiser, Waldner und Wadl hießen die Botschafterin herzlich willkommen und gratulierten zur Ausstellung. Man schätze die starke Partnerschaft und wünsche sich eine Vertiefung der gemeinsamen Beziehungen. Die Botschafterin wurde von der Militärmusik Kärnten unter Kapellmeister Sigismund Seidl musikalisch begrüßt. Sie zeigte sich über das herzliche Willkommen sehr erfreut und skizzierte die gemeinsamen Beziehungen und Verbindungen der letzten 175 Jahre. Sie betonte weiters die gemeinsamen Werte wie Friede, Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Partnerschaft mit der EU und erwähnte auch das Detail, dass der spätere Präsident John F. Kennedy als junger Mann in Kärnten Urlaub gemacht hatte.

Kulturreferent Waldner zeigte sich beeindruckt vom Elan sowie der großen Offenheit der Botschafterin. Er ging auf die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen sowie auf seine Erfahrungen, die er als langjähriger Kulturbotschafter in den USA gemacht hatte, näher ein. Besonders erwähnt wurden auch die Austauschprogramme für Studenten. Im Rahmen des Fulbright-Studienprogramms konnten bislang an die 3.500 Österreicherinnen und Österreicher in den USA studieren.

Ein Kurzfilm brachte einen Zeitraffer über die 175 Jahre der diplomatischen Beziehungen und die vielen Verbindungen zwischen Österreich und den USA. Immigration und die Beziehungen in und nach den Weltkriegen wurden beleuchtet. Heute sind die USA der drittgrößte Investor in Österreich. US Firmen wiederum bietet Österreich einen attraktiven und florierenden Exportmarkt. Für beide Staaten sind Handel und Investitionen ein dynamischer, kontinuierlich wachsender Bereich. Die beiden Staaten vereinen auch familiäre Bande, direkter persönlicher Austausch und Kontakte in den Bereichen Wirtschaft, Kunst, Bildung und Forschung, Sport und Freizeit. 175.000 Österreicher besuchten im letzten Jahr die USA und fast 500.000 Amerikaner kamen nach Österreich.

Österreichs Rolle als Befürworter und Gastgeber von Dialog und Zusammenarbeit unter den europäischen Nationen ist heute wichtiger denn je, hatte US-Präsident Barack Obama im Oktober 2012 gesagt. Und Bundespräsident Heinz Fischer hatte festgestellt, dass man mit Befriedigung feststelle könne, dass die bilateralen Beziehungen ausgezeichnet seien.

Am 8. Februar 1838 wurde Henry A. Muhlenberg zum ersten amerikanischen Gesandten am Wiener Hof ernannt. Im Oktober 1838 überreichte Baron de Mareschal dem amerikanischen Präsidenten Martin Van Buren sein Beglaubigungsschreiben als österreichischer Gesandter. Die Ausstellung behandelt umfassend die diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Österreich in den letzten 175 Jahren. Prominente österreichische Amerika-Emigranten und –Emigrantinnen werden vorgestellt, aber auch die amerikanischen Hilfsleistungen für Österreich nach den beiden Weltkriegen (Marshall-Plan).

Die Ausstellung, zu der die die US-Botschaft in Wien und das Kärntner Landesarchiv einluden, ist noch bis 5. Februar zu sehen und soll insbesondere Schülerinnen und Schüler ansprechen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at