Brauner präsentiert Zeitplan für Wiener Mobilitätskarte

 

erstellt am
16. 01. 14
11.30 MEZa

Wien (rk) - Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte Vizebürgermeisterin und Öffi-Stadträtin Renate Brauner am 15.01. gemeinsam mit Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien und Wiener Stadtwerke-Vorstandsdirektorin Gabriele Domschitz drei Neuerungen im Bereich Mobilität vor. "Wir wollen weiter besser werden und die Öffis noch bequemer machen. Den Trend hin zum Öffentlichen Verkehr weiter zu stärken, ist die größte Herausforderung", formulierte die Wiener Vizebürgermeisterin als Zielsetzung. Laut Brauner waren 1993 noch 40 Prozent der WienerInnen mit dem Auto und 29 Prozent mit den Öffis unterwegs. Heute sei es umgekehrt: nur noch 27 Prozent der Wege in Wien werden mit dem Auto zurückgelegt, 39 Prozent mit den Öffis. "Hier sind wir international vorbildlich, dies zeige auch das aktuelle "Smart City" Ranking", so Brauner.

Eine Karte, viele Verkehrsmittel
Ab 1. Jänner 2015 wird es nicht nur die Jahreskarte der Wiener Linien im Scheckkartenformat geben, sondern auch eine Mobilitätskarte, also eine "Jahreskarte plus" für den Großraum Wien. "Wir möchten möglichst einfach verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpfen", erklärte Brauner und illustrierte es an einem Beispiel: Mit dem Elektroauto von zu Hause in die Garage (WIPARK), das Auto dort an die Ladestation (der Wien Energie) anhängen, mit der U-Bahn (Wiener Linien) weiter und dann mit dem Citybike bis ans Ziel - alles mit einer Karte, der Mobilitätskarte. In den nächsten Jahren sollen weitere Angebote, wie etwa Carsharing dazukommen. Zudem sei der 14 Prozent günstigere Tarif bei Nutzung der WIPARK-Garagen mit der Mobilitätskarte vor allem für PendlerInnen attraktiv.

Die Mobilitätskarte wird 377 Euro kosten und ist damit nur minimal teurer als die derzeitige Jahreskarte. Die Wiener Stadtwerke leisten für dieses Projekt eine Investition von 1,8 Millionen Euro. Laut Gabriele Domschitz wolle man damit nicht nur auf die Wünsche der KundInnen reagieren, sondern die Stadtwerke würden sich vielmehr als Partnerin der Stadt sehen, um die Zukunft zu gestalten. Die Mobilitätskarte sei das "erste Baby". Domschitz nannte zudem auch Projektpartner außerhalb des Stadtwerke-Konzerns wie car2go, Taxiunternehmen oder Mietwagenagenturen.

SMILE als App ist europaweiter Vorreiter
Ebenfalls vorgestellt wurde das Projekt SMILE. Dieses sei zwar noch im Forschungsstadium, Ziel sei es aber in naher Zukunft, allen BürgerInnen einen persönlichen Mobilitätsassistenten als App zur Verfügung zu stellen. Auch dies wurde an einem Beispiel gezeigt: Gibt man etwa die Strecke Wien-Floridsdorf in der App ein, bekommt man nicht nur Informationen zu Abfahrtszeiten, Dauer und die verschiedenen Verkehrsmittel angezeigt, sondern auch die C02-Bilanz. "Das ist europäischer Trend und Wien liegt hier mit SMILE sehr weit vorne", betonte Domschitz. Ziel sei eine österreichweite Nutzung, mit der Holding Graz und der Linz AG führe man bereits Kooperationsgespräche. Das Vorhaben soll sieben Millionen Euro kosten, wovon ÖBB und Wiener Stadtwerke je 50 Prozent tragen. Davon werden drei Millionen Euro vom Klima- und Energiefonds gefördert. Das Forschungsprojekt läuft bis Ende 2015, danach soll der Mobilitätsassistent SMILE zur Verfügung stehen.

Alles neu auch bei der Jahreskarte ab 1. Jänner 2015
"Die Vision der Wiener Linien ist eine saubere und sichere Mobilität. Daher sehen wir uns als starker Partner, auch mit Blick über den Tellerrand", erläuterte Alexandra Reinagl. Erklärtes Ziel der Mobilitätskarte sei es, dass GelegenheitsnutzerInnen zu StammkundInnen der Öffis werden. Zudem möchten die Wiener Linien auch vermehrt junge Menschen mit vernetzten Technologien ansprechen. Reinagl verwies außerdem auf das Sparpotenzial der neuen Mobilitätskarte im Vergleich zum herkömmlichen Auto.

Die neue Jahreskarte der Wiener Linien als Plastikkarte im Scheckkartenformat wird ab Jahresbeginn 2015 sukzessive an alle JahreskartenbesitzerInnen ausgegeben. Allein der Preis der Jahreskarte bringt die Wiener Linien im europäischen Vergleich hinter Rom auf Platz 2. "Die Jahreskarte ist unser Zugpferd", hielt Reinagl abschließend fest.

 

 

 

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