Schönborn: Österreichs Kirche ein
 breit aufgestelltes Puzzle

 

erstellt am
27. 01. 14
11.30 MEZ

Wiener Erzbischof in Radio-Vatikan-Interview zum Ad-limina-Besuch: Augenblicklich keine für Medien interessante Aufregungen über die Kirche da
Rom/Wien (kap) - Kardinal Christoph Schönborn, der sich seit 26.01. zum Ad-limina-Besuch in Rom befindet, hat in einem "Radio Vatikan"-Interview die österreichische Kirche als "breit aufgestelltes und buntes Puzzle" bezeichnet. Diese Kirche wandle "sich ganz deutlich von einer Volkskirche zu einer Entscheidungskirche", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz: "Es hat sich insgesamt die Struktur der Kirche, aber vor allem das Leben der Kirche in den letzten sechzig Jahren radikal verändert, die Pfarrgemeinde ist eine kleine Schar geworden."

Für die Medien interessante Aufregungen über die Kirche gebe es augenblicklich keine, sagte der Kardinal in dem am Sonntag gesendeten Gespräch. Das sei aber "weder ein Zeichen, dass es der Kirche schlecht geht, noch ein Beweis dafür, dass es ihr gut geht". Die Medienberichterstattung über die Kirche und das reale Leben der Kirche seien nämlich "zum Teil sehr unterschiedliche Dinge".

Sehr deutlich sei dies bei der ganzen Frage der Pfarrerinitiative geworden. "Die weltweite Wahrnehmung der Kirche Österreichs kannte nur ein Thema", so Schönborn: "Das 'Alleinstellungsmerkmal' war der 'Aufruf zum Ungehorsam'."

Befragt zu Erfahrungen aus Wien, die er der Weltkirche mitteilen könne, sagte der Erzbischof der größten Diözese Österreichs, man sei auf einem "spannenden Weg". Es gebe eine große missionarische Herausforderung.

Von Papst Franziskus lasse sich dabei lernen, dass die Kirche sich nicht übermäßig mit sich selbst und ihren Strukturen beschäftigen solle. "Die entscheidende Frage ist, ob es uns im Herzen brennt, die Menschen, die auf der Suche sind, aufzuspüren und einen Weg zu Christus zu finden. Wenn ich das ganz nüchtern betrachte: Von der Gesamtbevölkerung Wiens, den 1,8 Millionen Menschen, die hier leben, machen etwas zwei Prozent vom Sonntagsgottesdienst Gebrauch", so Schönborn.

 

 

 

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