Steigende Zuversicht bei CEOs für 2014

 

erstellt am
22. 01. 14
11.30 MEZa

Doppelt so viele CEOs wie im Vorjahr rechnen mit einem Aufschwung der Weltwirtschaft
Davos/Wien (pwc) - Die Stimmung in den Chefetagen ist gut: 44 Prozent der CEOs weltweit glauben an eine positive Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2014 – das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Und: 39 Prozent der CEOs sind „sehr zuversichtlich“, wenn es um das Wachstum ihres eigenen Unternehmens in den kommenden 12 Monaten geht. Das ist das Ergebnis der 17th Annual Global CEO Survey, die am 21. Jänner beim Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert wurde. Rund um den Globus wurden die Einschätzungen, Prognosen und Trends von rund 1.300 Top-Managern in 68 Ländern abfragt.

Weltwirtschaft
Der Prozentsatz an CEOs, die von einem Aufschwung der Weltwirtschaft innerhalb der nächsten 12 Monate ausgehen, stieg von 18 % im Vorjahr stark auf 44 % an. Nur 7 % erwarten, dass die Weltwirtschaft schrumpfen wird (2013 waren noch 28 % dieser Ansicht).

Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass CEOs in Westeuropa im Hinblick auf kurzfristiges weltweites Wirtschaftswachstum am zuversichtlichsten sind (50 %). Dies entspricht auch ersten Anzeichen für eine tatsächliche Verbesserung der Situation. Ihnen folgen CEOs aus dem Nahen Osten (49 %), dem Asien-Pazifik-Raum (45 %), Lateinamerika (41 %), Nordamerika (41 %) und Afrika (40 %). Die geringste Zuversicht zeigen CEOs aus Mittel- und Osteuropa mit 26 %.

Nach Branchen gereiht, ergibt sich folgendes Ranking: CEOs aus dem Bereich Tourismus- und Freizeitwirtschaft sind mit 46 % am zuversichtlichsten bezüglich der Wirtschaftserwartungen für die nächsten 12 Monate. Ihnen folgen jene im Bereich Banken und Kapitalmarkt (45 %), Einzelhandel (44 %), Finanzdienstleistungen (44 %), Asset Management (44 %), Kommunikation (44 %) sowie Ingenieurwesen & Bauindustrie (41 %). CEOs in der Metallbranche zeigen mit 19 % die geringste Zuversicht

Umsatzwachstum
39 % der CEOs sind „sehr zuversichtlich“ bezüglich ihrer Umsatzerwartungen für die nächsten 12 Monate. Dies bedeutet einen Anstieg gegenüber 36 % im Vorjahr. Im Jahr 2009 hatte dieser Wert mit 21 % seinen Tiefpunkt erreicht. CEOs im Nahen Osten zeigen mit 69 % die größte Zuversicht bezüglich Umsatzwachstum (im Vergleich zu 53 % im Vorjahr). An zweiter Stelle folgen jene im Asien-Pazifik-Raum mit 45 % (36 % im Vorjahr).

Nach einem Tiefstand im Vorjahr, stiegen die Zuversichtswerte von CEOs in Westeuropa um 8 % auf 30 % an. In Afrika ist jedoch ein weiteres Absinken der Werte zu beobachten. Dort verzeichnen nur 40 % der CEOs positive Erwartungen für das Wachstum der nächsten 12 Monate. Dies stellt eine Verschlechterung gegenüber 2013 (44 %) und 2012 (57 %) dar. Auch in Lateinamerika sinken die Erwartungen der CEOs auf 43 % gegenüber 53 % im Vorjahr. Der Prozentsatz an CEOs mit positivem Ausblick bleibt in Nordamerika unverändert bei 33 %.

Auf Länderebene sind die Erwartungen sehr unterschiedlich: CEOs in Russland sind am zuversichtlichsten. Dort erwarten 53 % ein Umsatzwachstum, dicht gefolgt von Mexiko (51 %) und Korea (50 %). In Korea haben sich die Aussichten gegenüber dem Vorjahr (6 %) damit extrem stark verbessert. Das weitere Ranking zeigt Indien (49 %), China (48 %), die Schweiz (42 %), Brasilien (42 %), die USA (36 %), Deutschland (33 %), das UK (27 %), Kanada (27 %), Japan (27 %), Italien (27 %), Frankreich (22 %) und schließlich Argentinien, wo nur 10 % der CEOs positive Erwartungen für das Umsatzwachstum im Jahr 2014 haben.

Dennis M. Nally, Chairman von PricewaterhouseCoopers International, kommentierte die Ergebnisse der Umfrage, welche anlässlich der Eröffnung des jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforums in Davos (Schweiz) veröffentlicht wurden, wie folgt: „CEOs haben wieder einen zunehmend positiven Ausblick. Sie haben ihre Unternehmen erfolgreich durch die Rezession geführt und sind nun zuversichtlicher im Hinblick auf steigende Umsätze und die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft. Dennoch gehen sie davon aus, dass das Erreichen von nachhaltigem Wachstum direkt nach Ende der Wirtschaftskrise weiterhin eine Herausforderung darstellen wird, vor allem auch angesichts des sich verlangsamenden Wachstums in Schwellenländern. Und: Trotz der zunehmenden Zuversicht zeigen sich CEOs gegenüber Regierungsbehörden nach wie vor besorgt darüber, dass Überregulierung, Haushaltsdefizite und Steuerbelastung einen Höchststand erreicht haben.“

Die größten Herausforderungen für CEOs
Im Zuge der verbesserten wirtschaftlichen Erwartungen von CEOs haben sich auch deren Hauptsorgen verlagert. Das größte Problem für CEOs sind gesetzte bzw. fehlende Regierungsmaßnahmen. Bedenken im Bereich Überregulierung und Haushaltsdefizit haben mit 72 % bzw. 71 % ihren Höchststand erreicht. Besonders besorgt zeigen sich CEOs im Bereich Überregulierung in Ländern wie Frankreich (88 %), Australien (85 %), Indien (82 %) und Deutschland (77 %). In den USA bereitet das Haushaltsdefizit den CEOs die größten Sorgen (92 %), gefolgt von 90 % in Argentinien und 84 % in Frankreich.

Die Konjunkturverlangsamung in aufstrebenden Volkswirtschaften macht den CEOs mit 65 % fast ebenso viele Sorgen wie das verhaltene Wachstum in entwickelten Märkten (71 %). Zusätzlich erachten CEOs die Steuerbelastung (70 %), die Verfügbarkeit von entsprechenden Fachkräften (63 %), Wechselkursvolatilitäten (60 %) und die mangelnde Stabilität der Kapitalmärkte (59 %) ebenfalls als problematisch. Weniger als 50 % der CEOs nennen jedoch aktuelle Themen wie Cyberkriminalität (inkl. Datensicherheit) und die Geschwindigkeit störender technischer Veränderungen als Bedrohung.

Nähere Details im Bereich Regulierung zeigen, dass 80 % der CEOs der Ansicht sind, dass dadurch die Kosten steigen, und 52 % finden, dass Facharbeiter dadurch schwieriger zu bekommen sind. 40 % geben an, dass Regulierungsbestimmungen sie bei der Nutzung neuer Marktchancen oder der Einführung von Innovationen behindert haben. Als positiven Aspekt geben mehr als 50 % der CEOs an, dass Regulierungsbestimmungen eine Verbesserung bei Leistungsbereitstellung und Qualitätsstandards bedeuten.

Vorbereitung auf die Zukunft
Bei der Frage nach den treibenden Kräften für zukünftiges Wachstum nannten 35 % der CEOs (gegenüber 25 % im Vorjahr) die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Der Prozentsatz an Unternehmen, die im nächsten Jahr M&A-Transaktionen oder strategische Allianzen planen, ist von 17 % auf 20 % gestiegen. Wachstumsmöglichkeiten sollen in den nächsten drei bis fünf Jahren auch in Ländern außerhalb des BRIC-Raums (Brasilien, Russland, Indien und China) erkundet werden. CEOs nennen hier vor allem Länder wie Indonesien, Mexiko, Türkei, Thailand und Vietnam, ebenso wie die USA, Deutschland und das UK.

Auch was die Beschäftigung betrifft, sind CEOs für 2014 positiver eingestellt. 50 % von ihnen gehen davon aus, dass in den nächsten 12 Monaten Mitarbeiter eingestellt werden, während dies im Vorjahr nur bei 45 % der Fall war. Die Branchen mit den besten Jobaussichten sind Technologie (63 %), Business Services (62 %) und Asset Management (58 %).

Mit zunehmender Stabilisierung der Weltwirtschaft haben CEOs die wichtigsten Trends identifiziert, die ihre Unternehmen in den nächsten fünf Jahren besonders stark beeinflussen werden. Der wichtigste dieser Trends ist der technologische Fortschritt, welcher von 81 % der CEOs genannt wird, gefolgt von demografischen Veränderungen (60 %) und einer Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht (59 %). Um für diese Herausforderungen gewappnet zu sein, planen die CEOs in folgenden Bereichen Veränderungen: Talent-Management-Strategien (93 %), Strategien für die Erweiterung des Kundenstamms und Kundenbindung (91 %), technische Investitionen (90 %), Organisationsstruktur und -design (89 %) sowie Dateneinsatz und -management (88 %).

Mehr als die Hälfte der CEOs gibt einen Planungshorizont von drei Jahren an, obwohl nur 40 % diesen Zeitraum als ideal ansehen.

Umgang mit Regierungsmaßnahmen
Auf die Frage nach den wichtigsten Regierungsmaßnahmen gaben die CEOs an, diese sollten die Finanzstabilität sicherstellen (53 %), die Infrastruktur verbessern (50 %) sowie für ein international wettbewerbsfähiges und effizientes Steuersystem sorgen (50 %). Weniger als die Hälfte der CEOs (46 %) ist jedoch der Ansicht, dass die Regierung in ihrem Heimatstaat effiziente Maßnahmen zur Sicherung der Finanzstabilität gesetzt hat, und nur 37 % geben eine gute Bewertung für die Verbesserung der Infrastruktur ab. Mehr als die Hälfte (51 %) der CEOs ist der Ansicht, dass ihre Regierung bei der Verbesserung des Steuersystems ineffizient vorgegangen ist.

Steuern
Die Studie zeigt, dass das internationale Steuersystem nach Ansicht der CEOs weltweit zu wünschen übrig lässt. Fast zwei Drittel meinen, dass das internationale Steuersystem überarbeitet werden müsste. Immerhin finden 75 %, dass es wichtig ist als Unternehmen wahrgenommen zu werden, das „faire“ Steuerzahlungen leistet. Die meisten CEOs geben an, dass Steuerpolitik und die Wettbewerbsfähigkeit von Steuersystemen entscheidende Faktoren für unternehmerische Entscheidungen sind. Sie sind ebenfalls der Ansicht, dass multinationale Unternehmen verpflichtet sein sollten, Umsatz, Gewinne und Steuerzahlungen für jedes Land, in dem sie tätig sind, offenzulegen. Weiters sind sie einhellig der Meinung, dass die Steuerbehörden Unternehmensinformationen weltweit frei austauschen sollten. Nur ein Viertel der CEOs findet jedoch, dass die Versuche der OECD zur Reformierung des internationalen Steuersystems in den nächsten Jahren von Erfolg gekrönt sein werden, während 40 % nicht erwarten, dass ein Konsens erreicht werden wird.

Erwartungen und Vertrauen der Stakeholder
CEOs berichten weltweit, dass sich die Erwartungen der Stakeholder in ihrer Branche in den letzten fünf Jahren stark verändert haben: 52 % geben an, dass das Vertrauen von Kunden und Klienten gestiegen ist, während 12 % von geringerem Vertrauen ausgehen. Ebenso meinen 43 %, dass Kreditgeber und Investoren mehr Vertrauen haben, während 16 % weniger Vertrauen beobachten. 42 % sind überzeugt, dass das Vertrauen von Lieferanten größer geworden ist, und 6 % sehen geringeres Vertrauen in diesem Bereich. Im Gegensatz dazu finden 24 % der CEOs, dass bei Regierungs- und Regulierungsbehörden größeres Vertrauen herrscht, während 34 % meinen, dass das Vertrauen in diesem Bereich gesunken ist. Die überwiegende Mehrheit der CEOs ist der Ansicht, es sei für ihr Unternehmen wichtig, dass die Erwartungen der Stakeholder durch die Sicherstellung von ethisch einwandfreiem Verhalten, Integrität entlang der Lieferkette und höherer Diversität berücksichtigt werden.

Über die Studie
Für die 17th Annual Global CEO Survey von PwC wurden im letzten Quartal des Jahres 2013 1344 Interviews in 68 Ländern durchgeführt. Nach Regionen gestaffelt, erfolgten 445 Interviews im Asien-Pazifik-Raum, 442 in Europa, 212 in Nordamerika, 165 in Lateinamerika, 45 in Afrika und 35 im Nahen Osten.

 

 

 

Informationen: http://www.pwc.com

 

 

 

 

 

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