"Kulturen verbinden Völker"

 

erstellt am
03. 02. 14
11.30 MEZ

LH Kaiser hielt Festansprache bei Kulturfest in Tainach
Tainach/Klagenfurt (lpd) - Unter dem Motto „Kulturen verbinden Völker/Kultura povezuje narode“ fand am 02.02. anlässlich des bevorstehenden slowenischen Kulturfeiertages am 8. Februar, dem Todestag des Dichters France Prešeren (1800-1849), ein Kulturfest in Tainach statt. Landeshauptmann Peter Kaiser hielt im Bildungshaus Sodalitas die Festansprache. Dabei skizzierte er auch den neuen Kärntner Weg, der die Chancen aus dem Gemeinsamen und Verbindenden in den Mittelpunkt stelle und verstärkt auf interregionale Zusammenarbeit baue.

„Wir wollen nicht als erste im Ziel sein, sondern das Ziel so erreichen, dass wir alle, die wollen, dorthin mitnehmen können“, beschrieb Kaiser die neue Qualität und den neuen Weg in Kärnten. Alle sollten aktiver Teil des Tuns werden. Kärnten wolle seine Chancen im Herzen Europas, am Schnittpunkt dreier Kulturkreise nutzen und verstärke die Zusammenarbeit mit seinen Nachbarländern und -regionen etwa im Rahmen der Euregio oder der Alpen-Adria-Allianz. Neben der neuen Atmosphäre brauche es jedoch auch inhaltlichen Tiefgang und Geduld. Man müsse sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, um aus ihr für die Zukunft zu lernen. Gemeinsam und mit aller Kraft an Lösungen arbeiten würde man auch im neu aufgelebten Dialogforum. Hier bespreche man z.B. die Zukunft der Glasbena šola, die Gestaltung des zweisprachigen Unterrichts, aber auch die Forderungen Österreichs gegenüber Slowenien bezüglich der dort lebenden Volksgruppen.

Kaiser nannte „Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten“ als eines der Mottos der neuen Landesregierung. In diesem Sinne wolle er das Festthema „Kulturen verbinden Völker“ nicht unkritisch stehen lassen. Oft sei nämlich gerade durch Kultur statt dem Verbindenden das Trennende gefördert worden. Er verwies auf die Bildung der Nationalstaaten nach dem Ersten Weltkrieg oder auf die Unkultur im Zweiten Weltkrieg, wo man indoktrinieren wollte, dass Völker mit einer gewissen Kultur besser seien als andere. Der Landeshauptmann legte den Festgästen Janko Ferks Buch „Der Kaiser schickt Soldaten aus“ nahe, in dem der Erste Weltkrieg aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werde. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die Völker aber erkannt, dass sie nur das Gemeinsame weiterbringen könne und dass man Vielfalt als Chance sehen sollte. Darauf baue auch die EU als Friedensprojekt auf.

Mit den Lehren, die man aus dem Ersten Weltkrieg ziehen sollte, aber auch mit der Rolle der Volksgruppen in Europa wird sich heuer laut Kaiser der 25. Europäische Volksgruppenkongress beschäftigen. Zum 10. Oktober meinte der Landeshauptmann, dass er ein großer Fest- und Feiertag für alle Kärntnerinnen und Kärntner sein solle. „Unser aller Aufgabe ist es, die Identität der Volksgruppe und das Miteinander in Kärnten zu fördern. Das ermöglicht uns ein positives Zukunftsbild in Europa und für künftige Generationen“, betonte er.

Für die musikalische Umrahmung des Kulturfestes sorgten der Jugendchor Danica, der Kinderchor Lipov Cvet und die Vokalgruppe Lipa. Unter den Festgästen waren auch die slowenische Generalkonsulin Dragica Urtelj, Landtagsabgeordnete Zalka Kuchling und Völkermarkts Bürgermeister Valentin Blaschitz.

 

 

 

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