Osterfestival PSALM 2014

 

erstellt am
10. 02. 14
11.30 MEZ

PSALM 2014 spielt unter dem Motto "Viel Frucht"
Graz (styriarte) - Kaiser Rudolf II., ca. 1590 von Giuseppe Arcimboldo als Erntegott Vertumnus aus Obst und Gemüse gestaltet Die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Landwirtschaft, zwischen Fruchtbarkeit und Kunst stehen heuer im Zentrum des Festivals PSALM – angesichts der Bedrohung der Saatgutvielfalt in Europa ein brandaktuelles Thema. Das Grazer Osterfestival wendet sich 2014 den Früchten der Erde und deren Spuren in der Musik zu und gestaltet unter dem Motto „Viel Frucht“ von 12. bis 21. April in der Helmut-List-Halle ein spannendes fruchtiges Festival.

Was es zum Programm dazu noch gibt: eine programmatisch ausgestaltete Helmut-List-Halle, Markt mit alten Saatkartoffelsorten, Bio-Pflanzenmarkt mit alten Sorten und Weinverkostung der neuen, jungen Biowein-Initiative „Süd Herz“.

Das Programm
Die Citoller Tanzgeiger geigen. Foto: Werner Kmetitsch. Der Auftakt am Palmsamstag geht bei freiem Eintritt ganz und gar publikumsnah auf dem Grazer Kaiser-Josef-Platz über die Bühne. Die Citoller Tanzgeiger, Spezialisten auf allen Ebenen des ländlichen Musizierens, spielen und singen da von „Äpfel und Birn“, von „Kraut und Rüben“ und laden dazu ein, dem Festival auf vielen weiteren „Frucht“-Wegen rund um die Erde zu folgen: „Kraut & Rüben & Citoller“, 12. April, 3 x am Vormittag um 9, 10 und 11 Uhr).

„Ins gelobte Land“ und zu dessen fruktalen Verheißungen machen sich am Palmsonntag, dem 13. April, der israelische Weltmusiker und Friedensaktivist Yair Dalal und sein Musikerkollege Erez Monk auf, um dem Publikum in Spiel und Gesang das Sederfest näher zu bringen. Karl Markovics nimmt sich die Zeit, um für uns die dazugehörigen Geschichten aus den jüdischen Kerntexten der Tora zu lesen.

Mit allen „Alte Musik“-Wassern gewaschen ist die Early Folk Band rund um unseren Stammgast Miriam Andersén. Sie wagt mit ihren KollegInnen ein Programm rund um die Feldfrucht, die das Leben und Nichtleben auf den britischen Inseln massiv geprägt hat: die Kartoffel. Die Lieder und Musiken aus den Kulturen Ir-, Schott- und Englands gingen mit Tausenden von Hunger-Migranten auch den Weg über die Ozeane. Bei „Scarborough Fair“ am 15. April werden sie uns wieder nahegebracht.

Um den Wein und seine Segnungen dreht sich der Donnerstag der Karwoche. Da kommt aus Leipzig mit Calmus eines der erfolgreichsten und besten Vokalensembles Deutschlands nach Graz und wird zeigen, wie die Renaissancekomponisten Janequin, Schein, Schütz oder Lasso der Traube und dem Frühling musikalische Ehre erwiesen. Mit Harald Banters Vertonung von Morgensterns Galgenliedern springt man aber auch noch flugs in die Gegenwart: „Der Wein, der schmeckt mir also wohl“, 17. April.

Dem südamerikanischen Ursprung vieler unserer Gemüse wendet sich PSALM am Karfreitag zu. Der venezolanische Perkussionist Ismael Barrios geleitet das PSALM-Publikum gemeinsam mit einem vielköpfigen südamerikanischen Musik- und Tanz-Ensemble auf eine lebensfrohe panamerikanische Reise, die Tomaten, Mais, Kakao und Tabak im Fokus hat. Titel: „Xitomatl und andere Äpfel“, 18. April.

Vladimir Ivanoff und sein Ensemble Sarband haben zum PSALM-Thema 2014 auch ein schönes Projekt beizusteuern: Um Demeter, die Fruchtbarkeitsgöttin, die den Menschen die Kunst des Getreideanbaus schenkte, um Anatolien, die Kornkammer im vorderen Orient und um die Frucht-Gesänge dieser uralten Kulturgegend hat er ein Programm ge-baut, das unter dem Titel „Roter Apfel – Schwarze Erde“ am Ostersonntag, dem 20. April, in der Helmut-List-Halle tiefe Einblicke in die Musiken der Wiege der europäischen Kultur gewähren wird.

Ganz „klassisch“ wird es tags darauf am Ostermontag. Rudolf Leopold, der im Vorjahr bei PSALM mit seinem Ensemble Il Concerto Viennese eine äußerst gelungene Rekonstruktion von Bachs „Markus-Passion“ vorstellte, wendet sich heuer Telemanns Tafelmusik und zwei geistlichen Kantaten des Thomaskantors zu, bevor er den PSALM gemeinsam mit den barocken Stimmen von Miriam Feuersinger und Matthias Helm ganz programmkonform mit der Bach‘schen „Bauernkantate“ beschließt.

 

 

 

Informationen: http://www.psalm.at

 

 

 

 

 

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