Felipe: Nationalpark über Grenzen hinweg stärken

 

erstellt am
14. 02. 14
11.30 MEZ

Tirol, Kärnten und Salzburg wollen Forschung, Erwachsenenbildung und Öffentlichkeitsarbeit ausbauen
Innsbruck (lk) - Auf Einladung der turnusmäßigen Ratsvorsitzenden Landeshauptmann- Stellvertreterin Ingrid Felipe fand am 13.02. die 18. Sitzung des Nationalparkrates im Nationalparkhaus Matrei in Osttirol statt. Die Tiroler Naturschutzreferentin zog gemeinsam mit Bundesvertreter Rupert Lindner, LHStvin Astrid Rössler/Salzburg und Landesrat Christian Ragger/Kärnten eine Bilanz über die Leistungen im Jahr 2013. „Es wurde an insgesamt 25 Projekten aus den Bereichen Forschung, Bildung, Naturraum-Management und Öffentlichkeitsarbeit über die Ländergrenzen hinweg zusammengearbeitet. Es ist oft einfacher, wenn die eigenständigen politischen Strukturen der Länder entscheiden. Aber daneben ist mir - und das ist auch Sinn des heutigen Treffens - sehr wichtig, dass wir Bundesländer unsere Naturdenkmäler gemeinsam pflegen. Daher wird es in meiner Vorsitzzeit eine meiner Hauptaufgaben sein, im Nationalparkrat, dem höchsten Entscheidungsgremium des Nationalparks Hohe Tauern, entsprechende verbindliche Rahmenbedingungen zu verankern, damit über unsere Landesgrenzen hinweg gut zusammengearbeitet werden kann.“

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler unterstreicht die Ausführungen Felipes: „Der politische Konsens wurde heute gelegt, unseren Nationalpark Hohe Tauern mit gemeinsamen Themen stärker zu machen. Mein Vorschlag ist es auch, bei den jährlichen Arbeitsprogrammen der einzelnen Nationalparkverwaltungen stärker zusammenzuschauen und uns abzusprechen“.

Landesrat Christian Ragger berichtet, dass auch international ein weiterer großer Schritt für den Nationalpark Hohe Tauern in Planung ist: „Die EXPO wird 2014 in Mailand stattfinden. Im Großraum Mailand leben 20 Millionen Menschen. Wir konnten sicherstellen, dass der Nationalpark Hohe Tauern dort gemeinsam vertreten sein wird. Das ist für den Nationalpark Hohe Tauern eine große Bühne, den Park naturschutzrechtlich und touristisch ins Rampenlicht zu rücken“. (siehe auch hier)

Für den Nationalpark Hohe Tauern als größtes Schutzgebiet Mitteleuropas ist es wichtig, in Naturschutzangelegenheiten aber auch im Markenauftritt ein Schutzgebiet zu sein. Und in Zeiten des Sparens ist es besonders wichtig, Synergien im Bereich Forschung aber auch Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen um Kosten zu sparen und „know how“ zu bündeln.

Mit einem Budget von 723.000 Euro für länderübergreifende Projekte werden auch 2014 wieder besondere Schwerpunkte gesetzt. Die Einnahmen hierfür fließen aus Zuwendungen von Bundes- und Ländermitteln aber auch aus EU-Mitteln. Die größten Mittel werden dafür für Gewässermonitoring und das Bartgeiermonitoring aufgewendet. Gerade im international ausgelegten Gewässermonitoring setzt der Nationalparkrat Hohe Tauern ein Projekt in Gang, welches Klimawandel und Biodiversität des Parks forschungsdisziplinübergreifend untersucht. Erstmals werden die kausalen Zusammenhänge von Hydrologie, Glaziologie, Geomorphologie sowie Ökologie und Biodiversität erhoben. Nur wenige weltweite Einrichtungen betreiben derzeit solche Projekte. Bei den Bartgeiern wird es 2014 wieder eine Freilassung in Tirol geben, nachdem 2013 leider keine Vögel aus dem Zuchtprogramm hervorgegangen sind. Neben der Freilassung lassen aktuelle Entwicklungen von Brutpaaren im Gschlösstal/Osttirol, im Krumltal/Salzburg und am Katschberg/Kärnten auf die vierte Freilandgeburt im Nationalpark Hohe Tauern hoffen.


Weitere zentrale Aufgabe eines jeden Nationalparks ist es, die weltweite Nationalparkidee den Menschen näher zu bringen. Hier sind ein striktes grafisches Erscheinungsbild, welches den Wiedererkennungswert der Marke Nationalpark Hohe Tauern fördert sowie breitenwirksame Medien unerlässlich. Die Homepage des Nationalparks Hohe Tauern verzeichnete 2013 2.600 Seitenbesuche täglich und wird von den Mitarbeiter/innen des Nationalparks Hohe Tauern ständig aktualisiert (www.hohetauern.at). Ein neues Portal (www.nationalparkerlebnis.at) stellt das Besuchsangebot an Führungen, Besucherzentren und Lehrwegen professionell in Szene. Neben dem Social-Media Auftritt des Parks sowie dem Nationalpark Magazin sind dies die derzeit wichtigsten und erfolgreichsten Kommunikationskanäle, welche nur in länderübergreifender Ausführung Sinn machen.

Der Nationalparkrat als höchstes Entscheidungsgremium im Nationalpark Hohe Tauern, dessen Aufgaben seit 1994 mit Staatsvertrag zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol festgelegt sind, besteht aus vier stimmberechtigten Mitgliedern, dem Umweltminister und den 3 für den Nationalpark in den drei Bundesländern ressortzuständigen Mitgliedern der Landesregierungen. Alle zwei Jahre wechselt die Vorsitzführung unter den LandespolitikerInnen. Darüber hinaus sind je drei Vertreter der Gemeinden, der Grundeigentümer, des Naturschutzes und der zuständigen Fachabteilungen der Landesregierungen beratend involviert.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.hohetauern.at
http://www.nationalparkerlebnis.at

 

 

 

 

 

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