Verkehrsberuhigung in Tulln kurbelt Handelsumsätze an

 

erstellt am
24. 02. 14
11.30 MEZ

Tulln (nöwpd) - In der aktuellen KANO-Studie der Wirtschaftskammer Niederösterreich und des Beratungsunternehmens CIMA rangiert die Stadt Tulln mit der Gesamtnote von 1,1 an erster Stelle des Zentralortevergleichs. Begründet wird dies mit der "außergewöhnlichen Aufenthaltsqualität² des Hauptplatzes, an dem es kaum etwas auszusetzen gebe.

Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst sieht sich Bürgermeister Peter Eisenschenk in der Entscheidung, nachhaltig in den Stadtkern zu investieren, bestätigt: "Das Ziel der Umgestaltung des Hauptplatzes war es, ihm wieder jenen Marktplatz-Charakter zurückzugeben, wie er ihn schon seit Jahrhunderten gehabt hat. Aus einer Stellfläche für Autos mit starkem Durchzugsverkehr sollte ein verkehrsberuhigtes, modernes und an die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Gäste angepasstes Stadtkernzentrum werden", erklärt der Tullner Bürgermeister.

Schon bei der Planung des Hauptplatzes seien daher viele Faktoren berücksichtigt worden, die für das gute Ergebnis entscheidend waren, wie etwa die Schaffung einer barrierefreien Oberfläche, die Integration taktiler Leitelemente für Sehbehinderte, die Überlassung eines Großteils der Fläche an Fußgänger und Radfahrer und die Reduktion des Durchzugsverkehrs auf Teile des Hauptplatzes und die Reduktion von Stellplätzen an der Oberfläche bei gleichzeitiger Schaffung von ausreichend Parkmöglichkeiten in einer Tiefgarage unter dem Hauptplatz. "Dabei musste der Spagat gelingen, die für die ansässige Wirtschaft notwendige Verkehrsfrequenz weiterhin zu ermöglichen und gleichzeitig einen öffentlichen Raum zu schaffen, der zum Verweilen einlädt und sowohl Einheimischen als auch Gästen attraktive Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten bietet², sagt Eisenschenk.

Vieles davon dürfte gelungen sein. Denn vom gesamten Kaufkraftvolumen in Höhe von 102,4 Millionen Euro können 87 Millionen vor Ort gebunden werden, was eine Eigenbindungsquote von 84 Prozent ergibt. Im Vergleich zu 2006 hat sich diese um zwei Prozentpunkte verbessert. Von den 102,4 Millionen fließen 37,4 Millionen in den Lebensmitteleinzelhandel. Neben Lebensmitteln werden vor allem Blumen & Pflanzen, Heimwerkerwaren, Sportartikel oder Parfümerieprodukte in der Stadt gekauft. "Bei Sportartikeln kaufen seit dem Hauptplatz-Umbau 8,2 Prozent mehr Menschen als vorher direkt in Tulln ein², rechnet der Bürgermeister vor.

Nur bei Papier und Schreibwaren sowie Büchern zieht der E-Commerce Kaufkraft aus Tulln ab. Und bei Spielwaren oder Elektrowaren fahren einige Tullner nach St. Pölten. Insgesamt gilt in Sachen Kaufkraftabfluß: Dieser geht überwiegend nach St. Pölten (vier Prozent) und in den E-Commerce (vier Prozent) sowie nach Wien (drei Prozent) und in die Agglomeration Vösendorf/SCS (drei Prozent).

Dem steht aber in Tulln ein Kaufkraftzufluß in der Höhe von 120,4 Millionen Euro gegenüber ­ um 19 Prozent mehr als 2006. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die derzeitige Gesamtverkaufsfläche in der Stadt von über 97.000 Quadratmetern um zwölf Prozent höher ist als im Jahr 2006.

 

 

 

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