Platz eins für Österreich bei sozialer
 Absicherung von Selbständigen

 

erstellt am
21. 02. 14
11.30 MEZ

Universität Bremen untersuchte soziale Absicherung in OECD-Ländern
Wien (svagw/pwk) - Österreichs Selbständige haben ein soziales Sicherungsnetz wie nirgendwo sonst in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Sozialpolitik der Universität Bremen, die heute, Donnerstag, präsentiert wurde. Die Studienautoren verglichen insgesamt 18 OECD-Staaten und untersuchten die Absicherung von Risiken wie Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit sowie Einkommensverlust durch Ausscheiden aus dem Erwerbsleben oder Elternschaft.

Über das Studienergebnis erfreut zeigt sich Peter McDonald, SVA Obmann-Stv. "Den 1. Platz haben wir vor allem deshalb erreicht, weil wir in den letzten Jahren zahlreiche Verbesserungen und Entlastungen für Österreichs Unternehmer durchsetzen konnten, die die Situation der Selbständigen erheblich verbessert haben."

Auf den weiteren Plätzen rangieren Spanien (2. Platz) und Finnland (3. Platz) gefolgt von Schweden und Estland. "Soziale Absicherung ist unsere Verantwortung gegenüber den Menschen hinter den heimischen Unternehmen. Sie tragen ein hohes unternehmerisches Risiko - unser Job ist es, ihnen die notwendige persönliche Sicherheit zu geben, damit sie sich aufs Geschäft konzentrieren können."

Auch Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der WKÖ, bestätigt: "Platz 1 im internationalen Vergleich zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der langjährige Einsatz der Wirtschaftskammer für die Unternehmer hat sich gelohnt. Die Beiträge Selbständiger sind zwischen 2002 und 2013 um fast ein Drittel gesunken. Im gleichen Zeitraum wurden die sozialen Leistungen für Unternehmerinnen und Unternehmer deutlich ausgebaut". Die Absicherung bei langer Krankheit wurde ebenso verbessert wie die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen und die Gleichstellung mit Angestellten. Zudem wurde ein zukunftsweisendes Präventionsmodell für Selbständige in Österreich etabliert.

Die Studie belegt: In sechs von acht Sozialversicherungszweigen erreicht Österreich die Note Sehr Gut. Studienautor Prof. Stefan Traub sieht Verbesserungspotential sowohl auf internationaler Ebene als auch in Österreich in den Bereichen Pflege und Arbeitslosigkeit. In Österreich sei im Bereich Arbeitslosenversicherung allerdings positiv hervorzuheben, dass die Ansprüche auf Absicherung bei Arbeitslosigkeit aus vorheriger unselbständiger Tätigkeit erhalten bleiben. Diesen Umstand hebt auch Gleitsmann hervor: "Über 90% der Unternehmer haben vor ihrer Selbständigkeit bereits Berufserfahrung gesammelt. Durch die unbefristete Mitnahme von Arbeitslosenansprüchen aus früherer unselbständiger Tätigkeit, wurde das soziale Netz für den Fall, dass die Selbständigkeit schief gehen sollte, sehr eng geknüpft."

McDonald: "Wir haben einen langen Wunschzettel für unsere Versicherten und sind damit laufend in Verhandlungen mit dem Gesetzgeber. Sozialversicherung muss dynamischer werden, denn auch die Unternehmerschaft passt sich neuen Märkten und Gegebenheiten an." Für McDonald geht es einerseits um den Ausbau von Leistungen, aber auch um Entlastungen: "Es zeigt sich der Erfolg des solidarischen Versicherungssystems. Jeder leistet einen fairen Beitrag, und wir stellen sicher, dass 98 Prozent der Beiträge direkt an die Versicherten zurückfließen - in Form von Sozial- und Pensionsleistungen, medizinischer Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention. Nur so kann sichergestellt werden, dass niemand auf der Strecke bleibt - trotzdem werden wir weiter für Verbesserungen kämpfen."

Die Studie "Soziale Absicherung von Selbständigen im internationalen Vergleich" wurde im Auftrag der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) und Wirtschaftskammer Österreich (WKO) durchgeführt. Sie ist auf http://www.wko.at/sp verfügbar.

 

 

 

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