Geldwäsche soll härter bekämpft werden

 

erstellt am
20. 02. 14
11.30 MEZ

Brüssel (europarl) - Ob Drogendealer, Finanzbetrüger oder Geldfälscher – Kriminelle müssen schmutziges Geld waschen. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge werden pro Jahr illegale Gelder im Wert von 2,7 Prozent des globalen BIPs reingewaschen. Allein 2009 waren das 1.163 Milliarden Euro. Am 20.02.) stimmen Wirtschafts- und der Innenausschuss über neue Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche ab. Die neuen Regeln schließen auch das Online-Glücksspiel mit ein.

Bei der Geldwäsche wird die illegale Herkunft von Geld - meistens Bargeld – so getarnt, dass der kriminelle Ursprung nicht mehr erkennbar ist. Das gilt etwa für Gewinne aus dem Handel mit Drogen, Waffen, Menschen sowie Diebstahl, Erpressung und Korruption.

Es gibt verschiedene Wege, die Herkunft illegaler Gelder zu kaschieren. Normalerweise wird dabei in drei Stufen vorgegangen.

1. Einzahlung illegaler Gelder
Geld auf ein Konto einzahlen. Dafür werden große Summen in kleinere Teile für den Transport aufgeteilt oder in Goldbarren oder Schecks umgetauscht.

2. Verschleierung der Herkunft
Die illegale Herkunft des Geldes kaschieren, zum Beispiel durch elektronische Zahlungen sowie die Aufteilung auf verschiedene Konten, Länder, Personen und Firmen.

3. Integration in den Wirtschaftskreislauf
Einen scheinbar legalen Ursprung für das Geld schaffen, das dann in den normalen Wirtschaftskreislauf kommt, zum Beispiel durch fiktionale Verträge, Quittungen, Kredite oder das Fälschen von Kasinogewinnen.

Einen scheinbar legalen Ursprung für das Geld schaffen, das dann in den normalen Wirtschaftskreislauf kommt, zum Beispiel durch fiktionale Verträge, Quittungen, Kredite oder das Fälschen von Kasinogewinnen.

Gängige Methoden der Geldwäsche

  • Häufig werden dafür fiktive Quittungen benutzt. Sie werden für erfundene Dienstleistungen ausgestellt oder für einen geringeren Geldwert. Auf diese Weise kann eine Firma, die Existenz illegaler Gelder auf ihren Kontoen rechtfertigen.
  • Eine andere Methode ist es, illegale Gelder "vorzuwaschen". Dafür werden Überweisungen von Briefkastenfirmen, die nur auf dem Papier existieren, oder von Scheinfirmen getätigt, die direkt oder indirekt mit kriminellen Organisationen verbunden sind.


Die neuen Regeln sollen einen besseren Überblick über Finanztransaktionen geben und mehr Transparenz schaffen. So soll es etwa schwerer werden, Briefkastenfirmen zu gründen und schmutziges Geld von einem Konto auf ein anderes zu überweisen.

Das Plenum des Europäischen Parlaments wird voraussichtlich im März über den Vorschlag abstimmen. Die Verhandlungen mit der Kommission und dem Ministerrat über den endgültigen Text werden wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte unter Leitung der italienischen EU-Ratspräsidentschaft stattfinden.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at