Wiener Gemischter Satz DAC startet
 mit Top-Jahrgang 2013

 

erstellt am
07. 03. 14
11.30 MEZ

Start des ersten Jahrgangs mit geschützter Herkunftsbezeichnung
Wien (rk) - Noch vor wenigen Jahren fristete der einstmals hochgeschätzte Wiener Gemischte Satz ein Mauerblümchendasein als einfacher Schankwein - sortenreine Weine hatten ihm eindeutig den Rang abgelaufen. Inzwischen erlebt diese Wiener Weinspezialität eine eindrucksvolle Renaissance: Mit 130 Hektar Rebfläche nimmt er ein Viertel der Wiener Weißweinfläche ein und liegt damit nur noch knapp hinter dem Grünen Veltliner auf Rang zwei der "Rebflächen-Charts". "Der Wiener Gemischte Satz ist wieder "in" und wird nicht nur im Lande gern getrunken, sondern erfreut sich auch auf den Exportmärkten einer rasch wachsenden Beliebtheit.", bestätigt Landwirtschaftsstadträtin Ulli Sima anlässlich der Präsentation des neuen Jahrgangs.

Herkunft und Qualität
Mit der Schaffung einer DAC wurde der Wiener Gemischte Satz nun zu einer geschützten Herkunftsbezeichnung und unterliegt damit klaren und kontrollierten Auflagen bezüglich Herkunft, Zusammensetzung und Ausbau. "Damit ist uns ein sehr wichtiger Schritt gelungen", erklärt Herbert Schilling, Winzer in Strebersdorf und Vorsitzender des Regionalen Weinkomitees Wien, "denn so ist die Herkunft des Wiener Gemischtes Satzes auch für den Konsumenten leicht erkennbar. Außerdem gibt es eine klare Unterscheidung zu Weinen, die nicht die Kriterien des Wiener Gemischten Satzes DAC erfüllen: Diese dürfen nur als 'Gemischter Satz' ohne den Zusatz Wien bezeichnet und müssen als Landwein deklariert werden. Somit steht fest: Nur wo Wiener Wein draufsteht, ist staatlich geprüfter Qualitätswein aus Wien drinnen. Gegenüber den anderen DAC's in Österreich ging man in Wien sogar noch einen Schritt weiter und legte fest, dass jeder Weingarten, auf dem ein Wiener Gemischter Satz steht, auch als Wiener-Gemischter-Satz-Weingarten im Rebflächenverzeichnis eingetragen wird.

Typisch Wien
Der Wiener Gemischte Satz DAC schärft als Herkunftswein das Profil des Wiener Weins und stärkt das Weinbaugebiet insgesamt - mit positiven Auswirkungen auch für die Vermarktung. "Auf den ausländischen Märkten wird eine Appellation, also eine geschützte Herkunftsbezeichnung, hoch geschätzt und sehr ernst genommen", berichtet Michael Edlmoser, der Obmann des Vereins "Der Wiener Heurige" von seinen Erfahrungen, "und eine Weinbezeichnung im Verbindung mit 'Wien' ist optimal, weil man Wien auf der ganzen Welt kennt." Doch auch im Heurigen sieht Edlmoser mit der neuen Weinbezeichnung Vorteile. "Die Herkunft und der regionale Gedanke wird mit der DAC noch mehr betont - und wo kann man Wein unmittelbarer und regionaler trinken und erleben als in den Wiener Heurigen? Ebenso wie beim Wiener Gemischten Satz DAC müssen wir auch beim Heurigen die Qualität und den Charakter des typisch-wienerischen noch stärker hervorheben".

Toller Start mit 2013
Der Jahrgang 2013 ermöglicht dem Wiener Gemischten Satz DAC einen optimalen Start. Bis ins Frühjahr anhaltende Schneefälle und feucht-kühles Wetter im Mai und Juni führten zu einer späten Blüte. Auf die große Feuchtigkeit folgte dann extreme Hitze im Juli, die zu einem explosionsartigen Wachstum der Reben führte - eine frühe Lese schien bevorzustehen. Doch bereits im August begannen die Nächte kühler zu werden und durch einen relativ kühlen September konnten die Tauben optimal ausreifen und intensive Aromen bilden. Das Ergebnis sind Weine, die ziemlich exakt dem Idealbild des Wiener Gemischten Satzes entsprechen: In der klassischen Form mit frischer, saftiger Frucht und animierender Eleganz, als Lagenweine mit mineralischer Würze, reif und cremig aber durch die frische Säure gleichzeitig lebendig und trinkfreudig.

Wiener Wein wirkt
Der Wiener Weinbau ist mit einer Rebfläche von rund 660 Hektar innerhalb der Stadtgrenzen "nicht nur eine weltweite Besonderheit, sondern hat auch große Bedeutung für die Stadt", wie Ulli Sima betont. Denn der Wiener Weinbau hat - abgesehen davon, dass Wiener Wein inzwischen auch qualitativ zur heimischen Spitze zählt - zahlreiche positive Auswirkungen. Zum einen ist er ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Direkt, mit der Wertschöpfung, die durch ihn erwirtschaftet wird und durch die Arbeitsplätze im Weinbau, indirekt aber auch als Tourismusfaktor. Denn, so Sima: "Ein Wiener Weinhauer produziert nicht nur Wein, sondern pflegt als 'Landschaftsgärtner' auch eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft, die zugleich eine 'Grüne Lunge' für die Stadt darstellt". Ein Naherholungsgebiet und, in Kombination mit den Heurigen, ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste aus dem In- und Ausland.

 

 

 

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