Tourismus: Konsolidierungskurs mit
 Jahresauftakt nach Maß

 

erstellt am
04. 03. 14
11.30 MEZ

Bilanz 2013: Inlandsmarkt rückläufig, markante Zuwächse auf Ostmärkten. Starker Jahresauftakt im Jänner
Eisenstadt (blms) -Anhaltende Nachfrage nach höherwertigen Unterkünften, Qualität und Innovation im touristischen Angebot, ausbaubares Potenzial bei internationalen Gästen und die weitere Verschärfung des Wettbewerbs im Sommerurlaub wie auch im Gesundheits- und Wellnesstourismus – dieses Resümee ziehen die Tourismusverantwortlichen aus dem Tourismusergebnis 2013. Rückgängen auf dem Inlandsmarkt und bei den deutschen Gästen steht ein starkes Wachstum in den für das Burgenland wichtigen östlichen Nahmärkten gegenüber; Zugewinne gab es erneut in den höheren Kategorien. „Nach acht Rekordjahren in Folge ist es schwierig, auf dem erreichten hohen Niveau immer neue Steigerungen zu erzielen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit Investitionen in Qualität, strafferen Strukturen und noch stärkerer Marketingpräsenz auf internationalen Märkten den burgenländischen Tourismus weiter auf Erfolgskurs halten werden. Mit dem neuen Tourismusgesetz schaffen wir die Basis dafür“, erklärte Landeshauptmann Hans Niessl, Präsident von Burgenland Tourismus. Und auch der Ganzjahrestourismus soll weiter forciert werden, betonte Landesrätin Mag. Michaela Resetar: „Fast 50% der Übernachtungen werden durch Wellness- und Gesundheitsurlaube verzeichnet – das zeigt, wie wichtig Herbst- und Wintersaison für den Wellness, Gesundheits- und Kurtourismus im Burgenland sind und welche Rolle dieses Segment für den heimischen Tourismus spielt. Mittlerweile entfallen mehr als die Hälfte der Betten auf das 3, 4 und 5 Sterne-Segment im Wellness- und Gesundheitsbereich“.

Erstmals seit neun Jahren verzeichnete das Burgenland im Jahr 2013 mit 918.098 Ankünften (- 2,2%) und 2.853.243 Nächtigungen (-2,9%) rückläufige Zahlen. Ursachen waren zum einen Schlechtwetterperioden mit Hochwasserschäden in den Nachbarbundesländern und ihre negative Wirkung auf Reiseentscheidungen in den Quellmärkten, zum anderen bremsten die Tropenhitze im Sommer, ein verfrühtes Sommerende und ungünstige Feiertagslagen die Nachfrage insbesondere aus dem Inlandsmarkt – hier musste 2013 ein Minus von 2,1 Prozent bei den Nächtigungen verzeichnet werden.

Boomende Ostmärkte
Erfolge gab es hingegen in den östlichen Nahmärkten: Die Ankünfte für Ungarn (+5,8%), Tschechien (+9,5%) und für die Slowakei (+15,5%) wuchsen im Jahr 2013 gegenüber 2012 stark. Als schwierig stellt sich der deutsche Markt dar. Neben einem hohen Qualitätsanspruch der Gäste aus Deutschland steht das Burgenland in einem starken Wettbewerb mit dem höchst attraktiven Tourismusangebot im alpinen Bereich. Der Megatrend Wandern hat in den letzten Jahren zu einem Boom von deutschen Sommergästen in den alpinen Regionen Österreichs geführt und steht im Wettbewerb zum Urlaub am See.

Steigendes Qualitätsbewusstsein: 3,3% Plus in der 5/4-Stern-Kategorie
Ein stolzes Plus von 3,3% bzw. 43.000 Übernachtungen konnte in der 5/4-Stern-Kategorie erzielt werden, stark fallende Werte zeigten dagegen der 2/1-Stern-Bereich und die Privatquartiere. „Diese Entwicklung ist ein langjähriger österreichweiter Trend. Für ein signifikantes Wachstum im Tourismus brauchen wir deshalb Investitionen in Qualitätsbetten, mehr Angebotsinnovation, um uns gegenüber dem modernen Bergsommer behaupten zu können, aber auch eine Bündelung der Geldmittel für ein gemeinsames Marketing. Und wir müssen die Internationalisierung weiter vorantreiben“, fordert Niessl. „Die Nachbarländer im Osten und Süddeutschland haben dabei für uns das größte Potenzial“.

Jänner und bisheriges Winterhalbjahr mit Plus
Erfreulich verlaufen ist der Jänner mit einem Zuwachs von 1,4 % bei den Nächtigungen (Inländer + 0,9 %, Ausländer + 4,7 %), und auch die Ankünfte wuchsen um 6,5 %. Wiederum überproportional hoch ausgefallen sind mit 10,5 % die Zuwächse im 4/5-Sterne-Segment. Positiv auch das bisherige Winterhalbjahr 2013/14 (November - Jänner), in dem ein Plus von 0,7 % verzeichnet werden konnte.

Tourismusgesetz neu
Intensiv wird derzeit am neuen Tourismusgesetz gearbeitet - im Sommer 2014 soll es verabschiedet werden, 2015 in Kraft treten. „Wir wollen in Zukunft das ganze Burgenland als eine schlagkräftige Destination sehen! Die Strukturen sollen vereinfacht, quantitativ redimensioniert und an die Größe des Landes angepasst werden. Weiters sollen eine klare Aufgabenteilung zwischen Burgenland Tourismus und den lokalen bzw. regionalen Strukturen verankert und der Mittelfluss neu festgesetzt werden“, so Resetar.

Burgenland – Gesundheits- und Wohlfühlland erster Klasse
Burgenland Tourismus plant gemeinsam mit Unternehmern und Betrieben im Land ein neues Gesamtkonzept für die zukünftige Profilierung und Vermarktung des Burgenlandes als „Gesundheits- und Wohlfühlland erster Klasse“.

„Burgenland Urlaubsshop“ im McArthurGlen Designer Outlet für mehr internationale Gäste
Das vergangenen November als „Burgenland Info Center“ gestartete Pilotprojekt soll in den nächsten Monaten immer mehr zu einem professionellen „Burgenland Urlaubs- und Reiseshop“ werden. Tourismusdirektor Mario Baier über das Konzept: „Wir wollen die burgenländischen Urlaubsangebote, vom Tagesausflug über die Weinverkostung und das Festivalticket bis hin zum Übernachtungsaufenthalt in Zukunft auch buchbar machen. Dazu initiieren und entwickeln wir gerade ein Netzwerk an heimischen Partnern, mit denen Tourismusangebote erstellt und über diverse Medien beworben werden sollen.“ Die Infostelle im Designer Outlet mit 4 Mio. Besuchern, davon 40 % aus dem Ausland, dient maßgeblich zur Internationalisierung des touristischen Aufkommens im Burgenland.

Impulse und Innovationen für die Angebote des „Radlandes Burgenland“
Bei dem mit Anfang des Jahres gestarteten Projekt geht es darum, Synergien und Aktivitäten sämtlicher Radprojekte zusammenzufassen und mit Maßnahmen der Infrastrukturentwicklung und Qualifizierung an die Spitze zu bringen. Entwickelt werden sollen dabei die „5 Top Routen des Burgenlandes“, neue Angebote entlang der Radwege, ein Netz an „Bed & Bike“-Beherbergungsbetrieben sowie ein verkaufs- und vertriebsorientiertes Marketing via Web bzw. einer „Burgenland Rad App“.

 

 

 

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