Arbeitsmarkttrends im Jahr 2013

 

erstellt am
20. 03. 14
11.30 MEZ

Leichter Beschäftigungsrückgang, deutlich weniger Vollzeit, mehr Teilzeit; Arbeitslosigkeit höher als 2012
Wien (statistilk austria) - Laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria waren im Jahr 2013 in Österreich 4.175.200 Personen erwerbstätig und 215.200 arbeitslos (internationale Definition). Mit einem leichten Minus von insgesamt 8.600 Erwerbstätigen und einem Plus von 26.100 Arbeitslosen gegenüber 2012 hat sich die Arbeitsmarktlage im Jahr 2013 verschlechtert. 45.000 Vollzeitarbeitsplätze gingen im Jahresvergleich verloren, 36.400 Teilzeitstellen kamen hinzu. Gleichzeitig mit dem Anstieg der Arbeitslosen sank die Zahl der offenen Stellen im Jahr 2013 leicht und betrug nunmehr im Jahresdurchschnitt 65.000 (2012: 69.500).

Weniger Vollzeit bei Männern, Teilzeitzuwachs bei Frauen und Männern
Die Zahl der Selbständigen und Mithelfenden (2013: 555.000) blieb auf dem Niveau des Vorjahres, allerdings gingen auch hier Vollzeitstellen (-11.500) zugunsten von Teilzeitstellen (+10.000) verloren. Unselbständige verzeichneten, anders als in den Vorjahren (2012: +53.000, 2011: +41.400), ein leichtes Beschäftigungsminus (-7.100) gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 3.620.200. Dieses Minus basierte auf einem Abbau von 33.500 Vollzeitstellen, dem ein schwächerer Zuwachs von 26.400 Teilzeitstellen gegenüberstand. Der Rückgang von 2012 auf 2013 bei Vollzeit war auf Männer (-30.500) konzentriert, der Anstieg bei Teilzeit relativ gleich auf Frauen und Männer verteilt.

Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen und Männern
Die Arbeitslosenquote stieg von 4,3% (2012) auf 4,9% (2013). Arbeitslosenzahl und Arbeitslosenquote erhöhten sich bei Frauen und Männern gleichermaßen (jeweils ca. +13.000 Personen auf 100.400 Frauen und 114.800 Männer bzw. +0,6 Prozentpunkte auf 4,9%). Der Anstieg bei der Zahl an Arbeitslosen war bei älteren Erwerbspersonen und Personen mit höheren Bildungsabschlüssen überdurchschnittlich hoch.

Seit 2004 Zunahmen bei Teilzeit- und Vollzeiterwerbstätigen
Eine Analyse der Daten seit 2004 ergibt einen kontinuierlichen Anstieg bei Teilzeiterwerbstätigen von 736.000 im Jahr 2004 auf 1.110.300 für 2013. Auch die Anzahl an Vollzeiterwerbstätigen stieg von 2004 bis 2013 um 56.900 (2004: 3.008.000; 2013: 3.064.900). Allerdings gab es bei Vollzeit zwischendurch Rückgänge im Jahresabstand, nämlich in den Krisenjahren 2009 (-60.400) und 2010 (-8.700) sowie im Jahr 2013 (-45.000). Der Vergleich zwischen 2013 und 2004 zeigt einen Anstieg bei Vollzeit (+56.900) und Teilzeit (+374.300). Demnach ging der Teilzeitanstieg in Summe – bei Betrachtung bis 2004 zurück – nicht auf Kosten der Vollzeit. In den Jahren mit rückläufigen Zahlen an Vollzeiterwerbstätigen (2009, 2010, 2013) geschah der Teilzeitanstieg hingegen gänzlich oder teilweise auf Kosten der Vollzeit.

4. Quartal 2013: Weniger Vollzeit, mehr Männer in Teilzeit, mehr arbeitslose Frauen als im Vorjahr
Gemäß den Quartalsergebnissen 2013 der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung kam es vom 1. Quartal bis zum 4. Quartal im Vergleich zu den Vorjahresquartalen 2012 zu einem zunehmenden Abbau bei Vollzeiterwerbstätigen wie auch zu einem fortgesetzten Zuwachs bei Teilzeiterwerbstätigen (1. Quartal: Vollzeit -23.600, Teilzeit +12.400; 2. Quartal: Vollzeit -46.900, Teilzeit +28.300; 3. Quartal: Vollzeit -51.100, Teilzeit +39.400; 4. Quartal: Vollzeit -58.600, Teilzeit: +65.800). Dies deutet auf wachsende Umstrukturierungen am Arbeitsmarkt hin.

Im 4. Quartal 2013 gab es um 65.800 Teilzeiterwerbstätige mehr als im 4. Quartal 2012. Teilzeitarbeit ist nach wie vor Frauensache, 904.700 Frauen und 238.900 Männer arbeiteten in Teilzeit. Wie auch schon im 3. Quartal 2013 stiegen die Teilzeitzahlen bei Männern (+41.900) unüblicherweise stärker als bei Frauen (+23.900), und zwar sowohl bei Unselbständigen als auch bei Selbständigen und Mithelfenden.

Dem Teilzeitzuwachs stand im 4. Quartal 2013 ein deutlicher Rückgang von 58.600 Vollzeiterwerbstätigen gegenüber. Auch vom Rückgang bei Vollzeit waren mehr als doppelt so viele Männer (-39.800) wie Frauen (-18.800) betroffen. Seit dem 4. Quartal 2012 gibt es in den Quartalsergebnissen weniger Vollzeiterwerbstätige im Jahresabstand. Rückgänge bei Vollzeiterwerbstätigen in den Vorjahresvergleichen wurden auch in den Krisenjahren 2009 und 2010 (1. Quartal 2009 bis 3. Quartal 2010) verzeichnet.

Die Zahl der Arbeitslosen (218.400) und die Arbeitslosenquote (5,0%) befanden sich im 4. Quartal 2013 über dem Vorjahresniveau (192.600 bzw. 4,4%). Während sich bezüglich der Erwerbstätigen bei Frauen weniger Bewegung zeigte als bei Männern, war es bei den Arbeitslosen umgekehrt: Die Zahl arbeitsloser Frauen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 22.200 auf 108.400, ihre Arbeitslosenquote betrug 5,3% (4. Quartal 2012: 4,2%). Bei den Männern stiegen Anzahl und Quote nur geringfügig auf 110.000 Arbeitslose bzw. eine Arbeitslosenquote von 4,7%. Verglichen mit dem Vorjahresquartal erhöhte sich vor allem die Zahl der Arbeitslosen im jüngeren Erwerbsalter (bis 34 Jahre) und mit höheren Bildungsabschluss.

 

 

 

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