Nestor: Geheimnisse des Universums am
 Grund des Mittelmeers lösen

 

erstellt am
31. 03. 14
11.30 MEZ

Brüssel (europarl) - Vor mehr als 2000 Jahren wurden wissenschaftliche Mittel entwickelt, um die Existenz von Atomen nachzuweisen. Über deren Existenz sponnen schon die Griechen in der Antike Theorien. Auch ihre Nachfahren sind führend in der naturwissenschaftlichen Forschung. Das zeigt das Nestor-Projekt in Pylos im Südwesten von Griechenland. Im Rahmen des Projekts wird ein Unterwasser-Teleskop für den Grund des Mittelmeers entwickelt.

Neutrinos seien die kleinsten Teilchen, die sich ein Mensch vorstellen könne, erklärt der Physiker Frederick Reines. Sie transportieren außerordentlich wertvolle Informationen von weit entfernten astrophysikalischen Quellen und bewegen sich in Lichtgeschwindigkeit ohne von Magnetfeldern abgelenkt zu werden. Mehr über Neutrinos zu wissen, bedeutet deshalb mehr darüber zu erfahren, wie das Universum entstanden ist und wie es heute funktioniert.

Neutrinos exakt zu verfolgen, ist eine Herausforderung. Durch Kosmische Lichtstrahlen, die auf die Erdoberfläche treffen, kann die Verfolgung gestört werden. Diese Lichtstrahlen können vermieden werden, wenn ein Teleskop unter der Wasseroberfläche sie entdeckt.

Nestor wird wahrscheinlich durch Horizont 2020 unterstützt
Aus diesem Grund wurde Nestor entwickelt. Das Wort steht für "Neutrino Extended Submarine Telescope with Oceanographic Research". Außerdem war Nestor auch der Name des Herrschers von Pylos in der griechischen Mythologie. Sobald die Entwicklung von Nestor abgeschlossen ist, wird es in 5.200 Metern Tiefe auf dem Grund des Mittelmeers, 30 Kilometer vom peloponnesischen Festland aufgesetzt.

Unterstützt wird es mit großer Wahrscheinlichkeit vom EU-Förderprogramm für Innovationen und Wissenschaft Horizont 2020. Mit dem Programm werden zwischen 2014 und 2020 Projekte in den Bereichen Wissenschaft, Innovation und Technologie in den Mitgliedstaaten mit 80 Milliarden Euro gefördert.

Pylos wird attraktiver für Unternehmen

Der ausgezeichnete Physiker Giorgos Stavropoulos des Instituts für Nuklear - und Partikelphysik (INPP) ist verantwortlich für Nestor. "Die EU hat sehr gute technologische Möglichkeiten und kann seine hochqualifizierten Naturwissenschaftler bei diesem Projekt zeigen", sagt Stavropoulos. Nestor könne auch gebraucht werden, um seismologische, ozeanographische und andere Umweltdaten aufzunehmen.

Pylos profitiert auch bei anderen Infrastrukturprojekten von der EU zum Beispiel durch die Förderung durch den EU-Strukturfonds oder durch das Europäische Strategieforum für Wissenschaftsinfrastruktur. Dadurch wird Pylos attraktiver für Unternehmen.

In einem Land, das sich aus der Wirtschaftskrise kämpft, ist dieses Experiment eine gute Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

 

 

 

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