"Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben
 im Ersten Weltkrieg"

 

erstellt am
04. 04. 14
11.30 MEZ

Eröffnung der neuen Wechselausstellung im Jüdischen Museum Wien
Wien (rk) - „Für die jüdische Bevölkerung Österreich-Ungarns hatte der Erste Weltkrieg weitreichende Folgen“, erklärte Direktorin Dr. Danielle Spera in ihrer Eröffnungsrede zur Ausstellung „Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg“ im Jüdischen Museum Wien. „Vor 1914 waren die Juden des Habsburger-Reiches gleichgestellt und Franz-Joseph war in der jüdischen Bevölkerung beliebt und geschätzt. Dies war auch der Grund dafür, dass viele Juden mit großer Begeisterung und patriotisch für Kaiser und Vaterland in den Krieg zogen“, so Spera. In Anwesenheit zahlreicher VertreterInnen aus Politik, Kunst und Kultur erläuterten Ausstellungskurator Dr. Marcus G. Patka und Univ. Prof. Mag. DDr.Oliver Rathkolb die historischen Rahmenbedingungen und Folgen des Ersten Weltkriegs und verwiesen auf die politischen Entwicklungen nach dem Krieg, die von wachsendem Antisemitismus geprägt waren, der zu einer Radikalisierung der Gesellschaft und in der Folge zum Erstarken des Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg führten.

Der Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Mag. Erwin Hameseder, betonte im Rahmen der Eröffnung die zentrale Bedeutung des Kultursponsorings und der Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien um gerade derartige Ausstellungsprojekte realisieren zu können. "Wir sehen es als Verpflichtung an, möglichst vielen Menschen die Chance zu bieten, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Nur wer die Zusammenhänge kennt, kann daraus lernen und Fehler der Vergangenheit vermeiden." Er kündigte an, dass Raiffeisen in Zusammenarbeit mit dem Bundesheer dafür sorgen wird, dass möglichst viele Präsenzdiener im Rahmen ihres Wehrdienstes die Ausstellung besuchen. Raiffeisen wird daher - zusätzlich zu den bereits bestehenden Sponsoring-Aktivitäten - Präsenz - und Zivildienern den freien Eintritt in die Ausstellung ermöglichen.

DI Dr. Ulrich Habsburg-Lothringen eröffnete die Ausstellung und im anschließenden Rundgang durch die Schau zeigten sich die Ehrengäste, darunter Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter sowie Generalleutneut Mag. Franz Reißner, Kommandant der Österreichischen Streitkräfte des Bundesheeres, von der Aufbereitung des Themas beeindruckt. Die Schau fokussiert nicht nur auf die Zeit von 1914 bis 1918, sondern spannt einen Bogen vom Besuch Kaiser Franz Josephs in Jerusalem 1869 bis zur Gründung des Staates Israel 1948 und thematisiert die gewaltigen Umbrüche dieser Zeit.

Die von Marcus G. Patka kuratierte Ausstellung „Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg“ ist von 3. April bis 14. September 2014 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, in der Dorotheergasse 11, 1010 Wien, So-Fr 10-19 Uhr, zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Buch in Deutsch bei Styria Premium (ISBN- 978-3-222-13434-0) zum Preis von 24,99 €. Es ist im Bookshop Singer im Museum in der Dorotheergasse und im Buchhandel erhältlich.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.jmw.at

 

 

 

 

 

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