RZB–Konzern verbessert Ergebnis

 

erstellt am
11. 04. 14
11.30 MEZ

Jahresüberschuss vor Steuern 2013 € 1.049 Millionen (+14,3 Prozent) – Betriebsergebnis steigt um 26,0 Prozent – Bilanzsumme € 147 Milliarden (+0,9 Prozent)
Wien (rzb) - Der Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) – er wird vom Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich und seinen Beteiligungen gebildet, darunter der Teilkonzern Raiffeisen Bank International (RBI), die Sektor-Spezialinstitute und UNIQA – erzielte trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ein deutlich verbessertes Ergebnis. „2013 war für uns ein gutes Jahr. Wir liegen im operativen Geschäft wie auch beim Ergebnis deutlich im Plus. Dieser Erfolg ist eine neuerliche Bestätigung für die gute strategische Ausrichtung und das solide Geschäftsmodell der RZB“, so RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner.

Die RZB erzielte 2013 einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 1.049 Millionen (+14.3 Pro-zent). Das Vorsteuerergebnis wurde vor allem durch ein deutlich verbessertes Betriebsergebnis geprägt, das um 26 Prozent oder € 529 auf € 2.563 Millionen stieg. Positiv auf das Vorsteuerergebnis wirkte sich auch der Ergebnisbeitrag at-equity bewerteter Unternehmen aus. Dämpfend wirkten sich um € 169 Millionen höhere Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen, höhere Banken-Sondersteuern und ein negatives Ergebnis aus Derivaten und Verbindlichkeiten aus.

Solide Kapitalausstattung
Ende 2013 betrug die Kernkapitalquote bezogen auf das Kreditrisiko 12,6 Prozent (-1,2 Prozentpunkte). Auf das gesamte Risiko ergab sich eine Core Tier 1 Ratio von 9,9 Prozent (-1,0 Prozentpunkte) und eine Kernkapitalquote von 10,4 Prozent (-1,0 Prozentpunkte). Die Eigenmittelquote erreichte 2013 14,2 Prozent nach 14,5 Prozent im Vorjahr. Diese Werte wurden gemäß Bankwesengesetz ermittelt. Die gesamten Eigenmittel der RZB beliefen sich Ende 2013 auf € 12.645 Millionen. Das ist im Jahresvergleich ein leichter Rückgang um 0,2 Prozent. „Die solide Kapitalausstattung der RZB-Gruppe verbesserte sich durch die erfolgreiche Kapitalerhöhung der RBI weiter, mit der auch die Basis für die geplante Rückzahlung des Partizipationskapitals gelegt wurde“, so Rothensteiner.

Eigenkapitalstärkend wirkten sich vor allem thesaurierte Gewinne aus dem Vorjahr in der Höhe von € 126 Millionen aus. Demgegenüber steht ein Minus von € 449 Millionen vor allem durch Währungsdifferenzen, insbesondere in der Ukraine und Russland, und Bewertungsergebnisse.

Die RZB schüttete 2013 insgesamt € 529 Millionen an Dividenden aus. Davon entfielen u.a. € 244 Millionen auf Aktionäre der Raiffeisen Zentralbank und € 140 Millionen auf das von der Republik Österreich gezeichnete Partizipationskapital der RBI AG. Die RZB bedient in jedem Jahr das vom Staat gezeichnete Kapital. Den entsprechenden Beschluss der kommenden Hauptversammlung vorausgesetzt, wird die RZB für die Jahre 2009 bis 2013 allein an die Republik Österreich insgesamt € 700 Millionen Dividende auf das Partizipationskapital bezahlt haben.

Jahresüberschuss vor Steuern steigt um 14,3 Prozent
Die RZB erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 1.049 Millionen. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Steigerung um 14,3 Prozent oder € 131 Millionen. Dabei war das Vorsteuerergebnis vor allem durch eine deutliche Steigerung des Betriebsergebnisses um 26,0 Prozent oder € 529 Millionen geprägt.

Verantwortlich dafür war vor allem eine deutliche Steigerung der Nettozinsspanne auf 3,05 Prozent im abgelaufenen Jahr (2,61 Prozent im Jahr 2012). Der Zinsüberschuss erhöhte sich somit 2013 – trotz einer Verringerung der zinstragenden Aktiva – um 11 Prozent oder € 400 Millionen auf € 3.931 Millionen. Positiv wirkten auch die um € 124 Millionen signifikant höheren laufenden Erträge aus at–equity bewerteten Unternehmen. Der Zuwachs stammte vorwiegend aus einem höheren Ergebnis der UNIQA Insurance Group AG sowie besseren Ergebnissen der übrigen assoziierten Unternehmen.

Der Provisionsüberschuss stieg im Jahresvergleich um € 109 Millionen und steuerte damit 27 Prozent der Betriebserträge bei. Dabei stiegen die Ergebnisse aus dem Zahlungsverkehr um € 69 Millionen oder 10 Prozent, die aus dem Wertpapiergeschäft um € 30 Millionen oder 25 Prozent. Das Handelsergebnis verzeichnete 2013 einen Zuwachs von 65 Prozent oder € 127 Millionen auf € 323 Millionen. Dabei erzielten vor allem das währungsbezogene Geschäft mit einem Zuwachs von € 52 Millionen, das sonstige Geschäft mit einem Plus von € 26 Millionen sowie das zinsbezogene Geschäft mit einer Erhöhung um € 23 Millionen deutliche Ergebnissteigerungen.

Moderate Steigerungen bei den Verwaltungsaufwendungen
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Berichtszeitraum um 4 Prozent oder € 120 Millionen auf € 3.460 Millionen. Das war zum überwiegenden Teil auf Anstiege in Russland und der Tschechischen Republik sowie in Polen durch die im Mai 2012 erfolgte Einbeziehung und Integration der Polbank zurückzuführen.

Personal– und Sachaufwand stiegen um jeweils 3,0 Prozent. Der Personalstand in sogenannten Vollzeitäquivalenten sank zum Bilanzstichtag um 1.853 Personen auf 59.686. Die Anzahl der Geschäftsstellen ging im Vergleich zum Jahresende 2012 um 78 auf 3.037 zurück.

Massiv gestiegen sind hingegen die Aufwendungen für Bankenabgaben, die sich von € 167 Millionen auf € 207 Millionen, davon € 114 Millionen in Österreich, erhöhten. „Die Bankenabgabe ist eine Substanzsteuer und daher besonders schädlich für Kreditinstitute. Wenn das Wirtschaftswachstum wieder anzieht, kann die Bankenabgabe bremsend auf die Kreditvergabe wirken“, erklärt Rothensteiner.

Anstieg notleidender Kredite
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen nahmen im Jahresvergleich um 16 Prozent oder € 169 Millionen auf € 1.200 Millionen zu. Dabei erhöhten sich die Nettodotierungen für Einzelwertberichtigungen um € 59 Millionen auf € 1.263 Millionen, während sich bei den Portfolio-Wertberichtigungen erneut Nettoauflösungen ergaben. Diese blieben 2013 mit € 49 Millionen allerdings um € 115 Millionen unter dem Vorjahreswert von € 164 Millionen.

Die Neubildungsquote – das Verhältnis der Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen zu den durchschnittlichen Forderungen an Kunden – erhöhte sich um 0,20 Prozentpunkte auf 1,40 Prozent.

Die NPL Ratio, das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den durchschnittlichen Forderungen an Kunden, belief sich im Berichtsjahr auf 10,2 Prozent nach 9,7 Prozent 2012. Die NPL Coverage Ratio war mit 63,1 Prozent um 3,8 Prozentpunkte niedriger als zum Jahresende 2012.

Bilanzsumme steigt leicht um 0,9 Prozent
Die Bilanzsumme der RZB erhöhte sich im Verlauf des Jahres 2013 um 0,9 Prozent oder € 1,4 Milliarden auf € 147,3 Milliarden. Die Bilanzsumme stieg vor allem aufgrund der Erstkonsolidierung der Verbundunternehmen zum Jahresende um € 11,1 Milliarden. Reduzierend wirkten hingegen Währungseffekte von rund € 3,4 Milliarden, die vor allem auf den US-Dollar (minus 3 Prozent) sowie einige CEE–Währungen (russischer Rubel minus 11 Prozent, tschechische Krone minus 9 Prozent, ukrainische Hryvna minus 5 Prozent) zurückgingen. Auch die Optimierung der Liquiditätsposition sowie die verhaltene Kreditnachfrage in weiten Teilen von Zentral- und Osteuropa sorgten für Rückgänge der Bilanzsumme.

Solide Kennzahlen
Bedingt durch die höheren Betriebserträge verbesserte sich die Cost/Income Ratio um 4,7 Prozentpunkte auf 57,4 Prozent. Der Return on Equity vor Steuern stieg ebenfalls ergebnisbedingt im Jahresvergleich um 1,0 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent.

 

 

 

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