8.000 Menschen an der Gedenk- und Befreiungsfeier
 in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

 

erstellt am
12. 05. 14
11.30 MEZ

Jahresthema 2014 "Wert des Lebens" - 2015 ist 70. Jahrestag der Befreiung des KZ-Mauthausen
Wien (mkö) - In Erinnerung an die Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 wurde am 11.05. diesem Ereignis in der alljährlichen Internationalen Befreiungs-und Gedenkfeier, die vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen (CIM) sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums für Inneres und der Bundesländer veranstaltet wird, gedacht. Übereinstimmend stellen Veranstalter und Polizei fest, dass über 8.000 BesucherInnen aus über 60 Ländern am Gedenkzug über den Appellplatz teil nahmen, VertreterInnen von drei nationalen Häftlingsorganisationen (Niederlande, Spanien und Tschechien) hielten kurze Ansprachen in ihrer jeweiligen Landessprache. Diese kurzen Gedenkreden in den Muttersprachen der ausländischen RednerInnen sind seit Jahren ein fester Bestandteil der Feier und sollen damit vor allem der Internationalität des Lagers ein Andenken bewahren.

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich: "Jährlich nehmen zwischen 10.000 und 15.000 Menschen aus ganz Europa und Übersee an den Gedenkfeiern teil. Das gemeinsame Gedenken an die Greueltaten des nationalsozialistischen Regimes ist von großer Bedeutung und ein Statement gegen das Vergessen."

Jahresthema 2014: Wert des Lebens
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern jedes Jahr einem speziellen Thema, das zur Geschichte des KZ-Mauthausen bzw. zur NS-Vergangenheit Österreichs in Beziehung steht. Die diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern widmeten sich dem Thema "Wert des Lebens".

In der Zeit des Nationalsozialismus bestimmten eugenische und ethnische Merkmale darüber, welchen Menschen der Wert des Lebens zuerkannt wurde und welchen nicht. Neben der rassistischen Kategorisierung der Nationalsozialisten wurde der Wert eines Lebens auch am wirtschaftlichen Wert gemessen, somit verloren arbeitsunfähige Menschen sehr bald ihr Anrecht auf Leben. "Das KZ-System der Nationalsozialisten zeigt die Verbindung zwischen Arbeitsfähigkeit und Lebensrecht sehr deutlich. Sobald die Arbeitskraft von Menschen ausgeschöpft war, hatte dieses Menschenleben auch keinen Wert mehr. Auch heute nimmt die Bewertung eines Menschen nach seiner ökonomischen Verwertbarkeit bzw. seiner Gewinnträchtigkeit einen immer größer werdenden Platz ein, woran gerade die schwachen Gruppen besonders leiden. In ganz Europa sind derartige Entwicklungen und zusätzlich immer mehr werdende antisemitische und rassistische Übergriffe festzustellen. Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus werden immer salonfähiger. Diese Entwicklung ist sehr besorgniserregend.", appelliert Mernyi, "Hier ist Zivilcourage gefordert. Jeder noch so kleine Widerstand hilft, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten."

2015: 70. Jahrestag der Befreiung des KZ-Mauthausen
Das Mauthausen Komitee Österreich organisiert und koordiniert jedes Jahr die Gedenk- und Befreiungsfeiern anlässlich der Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen. Dabei arbeitet das Komitee in enger Kooperation mit den Überlebenden-Organisationen sowohl auf nationaler Ebene, mit der Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM), als auch auf internationaler Ebene, mit dem Comité International de Mauthausen (CIM). Unterstützt wird die Veranstaltung vom Bundesministeriums für Inneres und den Bundesländern. Durch die Veranstaltung führte dieses Jahr Konstanze Breitenebner. 2015 jährt sich die Befreiung zum 70. Mal, dazu der MKÖ-Vorsitzende Mernyi: "Wir planen sowohl österreichweit als auch international viele Aktivitäten, damit dieser schreckliche historische Abschnitt des NS-Terrors niemals in Vergessenheit gerät."

     

Informationen: http://www.mkoe.at

   

 

 

 

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