LH Pühringer im Europarat: "Politik muss so
 nahe wie möglich beim Bürger handeln!"

 

erstellt am
07. 05. 14
11.30 MEZ

Linz (lk) - In der von Österreich initiierten EuDEM-Konferenz in Straßburg wird zwei Tage lang über das richtige Regieren und über eine an die Anforderungen der heutigen Multilevel Governance angepassten Demokratie diskutiert. Hochrangige Gäste, unter anderem der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer, betrachten derzeitige Probleme und versuchen Lösungsvorschläge zu präsentieren.

Die Konferenz über Europäische Demokratie (EuDEM) wird heuer bereits zum dritten Mal vom Bundeskanzleramt - Institut für Staatsorganisation und Verwaltungsreform - und dem Österreichischen Institut für Europäische Rechtspolitik organisiert. In der zweitägigen Veranstaltung wird dieses Jahr der Status Quo von Demokratie und „good governance“ in Europa diskutiert. Zentrale Fragen über die zukünftigen Entwicklungen werden aus unterschiedlichen Perspektiven von Expert/innen beleuchtet.

Diese Konferenz behandelt mit dem Thema Demokratie auf allen Ebenen einen der zentralen Schwerpunkte des österreichischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarates. Neben der wichtigen Frage von Internet Governance hat Österreich es sich zur Aufgabe gemacht, die demokratische Teilhabe der Gesellschaft auf allen politischen und sozialen Ebenen zu fördern.

Landeshauptmann Josef Pühringer unterstrich die Bedeutung bürgernaher Strukturen und verwies auf den Föderalismus als die Organisation der Demokratie des Staates Österreich. Politiker/innen sollen Reformen als dauerhafte Aufgabe, welche zur gelebten politischen Kultur gehört, ansehen. So nah wie möglich am Bürger zu handeln bringt für beide Seiten die Vorteile, dass Handlungen schneller, effizienter und kostengünstiger ausgeführt werden können.

Die europäische Ombudsfrau Emily O´Reilly äußerste Bedenken bezüglich der demokratischen Verantwortung der EU sowie deren Mitgliedstaaten während der Finanzkrise und kritisierte gleichzeitig den mangelnden sozialen Zusammenhalt. In Vertretung des General Sekretär des Europarates, Thorbjorn Jagland, erläuterte Claudia Luciani rezente Aktivitäten des Europarates (im Rahmen des neugegründeten Komitees für Demokratie und governance (CDDG), während Jean-Claude Frécon als Vizepräsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats deren wichtige Rolle für die Kohärenz des Kontinents hervorhob.

In einer zweiten Runde diskutierten Thomas Markert (Venedig-Kommission des ER), Peter Huber (deutsches Bundesverfassungsgericht) und Josef Azizi (ehemaliger Richter am Gericht erster Instanz der EU), unter Moderation des ehemaligen EGMR-Richter Franz Matscher die spannende und bisher nahezu tabuisierte Frage, inwieweit auch die Gerichtsbarkeit unter den Begriffen demokratischer Legitimation und „Multi-Level-Governance“ begriffen werden könne bzw. welche Modifikationen erforderlich seien, um deren Unabhängigkeit nicht zu gefährden.

 

 

 

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