Stadt Salzburg: Die "lebenden Bücher"

 

erstellt am
16. 05. 14
11.30 MEZ

Zum zweiten Mal zu Gast in der Stadtbibliothek – Besondere Menschen erzählten ihre Lebensgeschichten.
Salzburg (stadt) - 25 Lebensgeschichten umfasst die „Lebendige Bibliothek“ derzeit - Genug „Lesestoff“ um einige spannende Stunden mit Menschen in der Stadtbibliothek Lehen zu verbringen. Bereits zum zweiten Mal standen am 15.05. die „Lebenden Bücher“ ihrem Publikum Rede und Antwort. Rund 50 BesucherInnen nutzen die Gelegenheit und deckten sich mit Informationen aus erster Hand ein.

Die „Living Library“ (Lebendige Bibliothek) ist eine spezielle Veranstaltungsform, die der mündlichen Kommunikation dient. Organisiert wird eine Living Library in Form einer Leihbibliothek: die Gäste entleihen sich ein Medium, beschäftigen sich für eine bestimmte Zeit mit diesem und bringen es schließlich zurück. Allerdings handelt es sich bei den Medien der „Living Library“ nicht um typische Informationsträger (Bücher, CD´s etc.) einer Bibliothek, sondern um Menschen, die sich für ein Gespräch zur Verfügung stellen. Die „Lebenden Bücher“ gehören Personengruppen an, die mit Vorurteilen, Stereotypisierung und sozialer Ausgrenzung konfrontiert sind.

Gestern standen 25 „Lebendige Bücher“ zum Ausleihen zur Verfügung. So wurde im Lesesaal der Bibliothek erfrischend viel miteinander gesprochen und spannend diskutiert. Hobbyastronom Benno Treml weihte Interessierte in die Geheimnisse des Universums ein, andere berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen mit einer schweren Krankheit.
Brigitte Höfert erzählte über ihren Vater, der im 2. Weltkrieg als Desserteur gehängt wurde. Jugendpolizist Johannes Göschl, erklärte Möglichkeiten und Grenzen präventiver Polizeiarbeit und der türkische Elternvertreter Veli Ölmez hatte sich einmal mehr mit der Frage auseinanderzusetzen, ob türkische Kinder wirklich anders sind. „Schlagfertig“ zeigte sich der internationale Boxringrichter Helmut Messner. Im Mittelpunkt stand auch das Thema Lesen mit Kindern. Diskutiert wurde über Barrieren im Leben von RollstuhlfahrerInnen ebenso wie über ArchitektInnen, die am Leben vorbeiplanen. Deutschkursbesucherin Esma Halkic schilderte die Hürden, beim Erlernen der deutschen Sprache und Flüchtling Aubin gab Einblicke in sein bewegtes Leben.

Die lebendige Bibliothek ist ein Gemeinschaftsprojekt des Integrationsbüros der Stadt, der Koordinationsstelle des BewohnerService und natürlich der Stadtbibliothek. Interessierte „Bücher“ können sich jederzeit für die bereits geplante weitere Auflage melden.

 

 

 

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