Heimischer Wirtschaft entgehen durch illegalen
 Abfallexport wertvolle Rohstoffe

 

erstellt am
15. 05. 14
11.30 MEZ

Fachverband Abfall- und Abwasserwirtschaft spricht sich gegen illegale Abfallverbringung aus und will Kommunen wie Konsumenten aufklären
Wien (pwk) - Abfälle dienen als wertvolle Quelle zur (Wieder-)Gewinnung von Rohstoffen – dies ist nicht nur den Mitgliedern des Fachverbands Abfall- und Abwasserwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bewusst, sondern dringt auch mehr und mehr in die Köpfe der Konsumenten vor. Kein Wunder, schließlich ist Österreich eines der Länder mit der am besten ausgebauten Infrastruktur zur Sammlung und Verwertung von Abfällen. Dennoch werden Jahr für Jahr (teils gefährliche) Abfälle auf illegale Weise ins Ausland verbracht.

Initiative gegen illegalen Abfallexport
Das Abfallwirtschaftsgesetz 2002 sagt aus, dass Abfälle an einen befugten Sammler oder Behandler übergeben werden müssen. Die Konsumenten sind sich scheinbar dieser Verpflichtung jedoch noch nicht genug bewusst.

Die Initiative „Stopp dem illegalen Abfallexport“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung, Behörden und Gesetzgeber über die wahren Hintergründe des illegalen Abfallexports zu informieren und schließt weitestgehend sämtliche, von der Problematik betroffenen Branchen ein. Neben Infokampagnen für Konsumenten setzt man vor allem auf Aufklärung von Kommunen und Exekutive. „Vor Sammelstellen lagern oft Abfallsammler aus Osteuropa und bedrängen Konsumenten regelrecht, ihnen Altgeräte mitzugeben statt diese bei der Sammelstelle abzuliefern“, beschreibt Helmut Ogulin, Obmann des Fachverbandes Abfall- und Abwasserwirtschaft, die Situation. „Dies hat zur Folge, dass die Menschen sich inzwischen unsicher fühlen und den Sammelstellen bzw. Kommunen wertvolle und auch lukrative Stoffe entgehen.“

Mögliche Quotensteigerung
Wie wichtig eine fachgerechte Entsorgung im eigenen Land ist, wird am Beispiel von Elektroaltgeräten deutlich. Studien gehen von bis zu 15.000 Tonnen Elektroaltgeräten aus, die jährlich illegal über die Grenze wandern. Die Wertstoffe, die darin enthalten sind, stellen einen Wert von über 10 Millionen Euro dar – Erträge die der heimischen Wirtschaft verloren gehen.

Ogulin: „Die Quoten der gesammelten Großgeräte aus privaten Haushalten könnte deutlich gesteigert werden, wenn diese 15.000 Tonnen im Land abgegeben werden würden. In Anbetracht der von der EU für 2019 noch höher angesetzten Sammelziele wäre dies immens wichtig.“ Vor allem da hierzulande ein ökologisch verantwortungsvoller Umgang mit Elektroaltgeräten gewährleistet wird – Schonung der Umwelt und Bevölkerung stehen an erster Stelle.

„Noch funktionierende Altgeräte können an Sammelstellen gemeldet werden, es gibt in Wien den MA48-Bazar und bereits zahlreiche Firmen in fast allen Bundesländern, die sich auf Re-Use alter Geräte spezialisiert haben“, zählt der Obmann die Möglichkeiten auf, gebrauchte Elektrogeräte einer Wiederverwendung zuzuführen. „Wenn Altgeräte der Verwertung zugeführt werden, ist der Stand der Technik in Österreich absolut on Top. Der Fachverband Abfall- und Abwasserwirtschaft lehnt naturgemäß jegliche illegale Abfallverbringung ab.“ Durch seine Mitarbeit in der Plattform „Stopp dem illegalen Abfallexport“ will der Fachverband Abfall- und Abwasserwirtschaft mit anderen betroffenen Stakeholdern in Kontakt treten, Aufklärungsarbeit leisten und versuchen, durch konstruktive Beiträge die Situation zu verbessern.

 

 

 

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