"Oberösterreichs Jugend - Europa als Chance?

 

erstellt am
13. 05. 14
11.30 MEZ

Das Stimmungsbild der oö. Jugend vor der EU-Wahl am 25. Mai 2014"
Linz (lk) - Im Rahmen des Forschungsprojektes "Interesse der oö. Jugendlichen an Politik und deren Einstellung zur EU" wurden insgesamt n=250 oberösterreichische Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren in einer repräsentativen Online-Befragung zur Einstellung zur Europäischen Union befragt.

Junge Menschen in Europa
In den 28 Mitgliedsstaaten der EU leben rund 88 Millionen junge Menschen im Alter von 16-25 Jahren. Wahlberechtigt sind die Jugendlichen in allen anderen EU-Ländern erst mit 18 - allein in Österreich liegt das Wahlalter bei 16 Jahren.

In Oberösterreich sind demnach bei der EU-Wahl am 25. Mai 172.300 16- bis 25jährige wahlberechtigt - davon allein sind 89.300 EU-Erstwähler.

"Das künftige Europa wird nicht ohne Beteiligung und Engagement junger Menschen funktionieren. Wir müssen uns daher fragen: Welches Europa brauchen wir? Welche Chancen und Möglichkeiten kann Europa jungen Menschen wirklich bieten?", betont Landtagspräsident Viktor Sigl die Wichtigkeit, die nationale und die europäische Jugendpolitik stärker miteinander zu verzahnen.

Große Mehrheit der oberösterreichischen Jugendlichen steht hinter der EU
Am 12. Juni 1994 sprach sich die österreichische Bevölkerung in einer Volksabstimmung für den Beitritt zur Europäischen Union aus - bei einer Beteiligung von bundesweit 82 Prozent stimmten 66,6 Prozent für und 33,4 Prozent gegen den österreichischen EU-Beitritt, Oberösterreich lag bei einer Wahlbeteiligung von 85 Prozent bei einer Zustimmung von 65,5 Prozent.

Die heutigen Jugendlichen stehen hinter der Entscheidung ihrer Eltern und Großeltern - 59 Prozent sehen den EU-Beitritt Österreichs als positiv an, nur 26 Prozent beurteilen die EU-Mitgliedschaft als negativ (bei 15 Prozent Unentschiedenen). Die Stimmenthaltungen liegen damit exakt auf dem Niveau des Jahres 1994, auf Basis der "gültigen Stimmen" votieren die oberösterreichischen Jugendlichen mit 69:31 für die EU-Mitgliedschaft Österreichs!

Diese positive Stimmungslage fußt auf einer positiven Erwartungshaltung an die Europäische Union - die jungen Menschen erhoffen sich durch die EU-Mitgliedschaft bessere Zukunftschancen.

Im Detail denkt man dabei neben den Urlaubsreisen an Vorteile wie Job- und Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland (ganz konkreter persönlicher Nutzen!) und die Bedeutung der EU für die oberösterreichische Wirtschaft. Die Nachteile der EU sind (mit Ausnahme der Teuerung) deutlich weniger "persönlich" - kritisiert werden neben der Teuerung vor allem die Kosten für andere Regionen, die Gesetzesflut und die geringere Selbstbestimmung Österreichs. Wenig Sorgen macht man sich hingegen, dass durch EU-Bürger aus anderen Staaten Probleme am Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt resultieren.

EU-Wahl - Jugend plant Teilnahme
Österreichweit beteiligten sich an der letzten EU-Wahl 46 Prozent der Wahlberechtigen (Oberösterreich lag mit 51 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt); aktuell gibt sich jede(r) zweite Jugendliche überzeugt, am 25. Mai zur EU-Wahl zu gehen, immerhin ein Viertel denkt noch darüber nach und will noch überzeugt werden!

Unabhängig von der Motivation zur Wahl zu gehen, wünschen sich Jugendliche mehr Informationen zur bevorstehenden EU-Wahl - nur ein Viertel der oberösterreichischen Jugendlichen fühlt sich zumindest gut informiert (nur 3 Prozent sind "sehr gut" informiert!), hier gilt es das Informationsniveau noch zu steigern!

Oberösterreich ist stark - in einem starken Europa!
"Sowohl wirtschaftlich, politisch, als auch kulturell betrifft die EU alle unsere Lebensbereiche. Deswegen sind wir unseren Jugendlichen gegenüber verpflichtet, die Frage zu beantworten, was Europa ausmacht, und warum es lohnt, für Europa zu kämpfen. Manchmal scheint es, als hätten wir in Europa unser großes Ziel aus den Augen verloren - ein starkes, friedliches und freies Europa, das sozial und demokratisch gestaltet ist und in dem alle Menschen gute Lebensverhältnisse vorfinden und die Chance auf soziale Teilhabe. Deswegen brauchen wir ein noch stärkeres Bewusstsein einer gemeinsamen europäischen Solidarität. Wir müssen verstärkt unsere täglichen Entscheidungen im Sinne unserer Jugend europäisch denken, verstehen und ausgestalten und wir müssen die Jugend mit ins Boot holen", ist Sigl überzeugt.

Politik zum Angreifen
Wir müssen sichtbar machen, was die Politik bewirkt:

  • deswegen diese Reise zum AdR mit der Gewinnerin aus dem Europaquiz, Frau Höller Barbara
  • deswegen die Einrichtung einer Demokratiewerkstatt in OÖ
  • deswegen meine verstärkten Aktivitäten in Richtung Berufsschüler/innen (Bezirkstage)
  • deswegen muss politische Bildung selbstverständlicher Teil unseres Lebens werden
  • deswegen verstärkte Bewusstseinsbildung für die EU und das gemeinsame Europa in Schulen und Bildungseinrichtungen: Europa muss im Unterricht verstärkt behandelt werden, auch der Besuch europäischer Institutionen soll erleichtert werden


Wir brauchen nicht weniger sondern mehr Europa!

  • Bessere Anerkennung von Berufsausbildungsabschlüssen im gesamten Europa
  • Weiterführung und Ausbau der EU-Austauschprogramme für Schüler/innen, Lehrlinge und Student/innen (ERASMUS)
  • Ausbau qualitativ hochwertiger Partnerschaften im Universitäts- und Forschungsbereich
  • Mehr Pilotprojekte in grenzüberschreitender Berufsausbildung fördern.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at