Sozialökonomischer Betrieb "Neue Wege…"

 

erstellt am
26. 05. 14
11.30 MEZ

Erfolgreiche Wiedereinstiegshilfe für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen
Neutal/Eisenstadt (blms) - 2008 startete das BUZ Neutal mit dem sozialökonomischen Beschäftigungsbetrieb (SÖB) „Neue Wege“, um Arbeitslosen die Integration am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, bei welchen noch keine ,normalen‘ Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen geholfen haben“, erklärte BUZ-Geschäftsführer Christian Vlasich am 23.05. im Rahmen einer Pressekonferenz mit Soziallandesrat Peter Rezar und der Leiterin der AMS-Regionalgeschäftsstelle Jutta Mohn. 138 Teilnehmer zählt das Projekt seit seinem Start im November 2008. Davon konnte ein Viertel am Arbeitsmarkt erfolgreich integriert werden. Das Projekt wird vom AMS Burgenland gefördert. „Die sozialökonomischen Betriebe leisten einen wichtigen und effektiven Beitrag im Szenario arbeitsmarktwirksamer Politik. Sie leisten einen sehr speziellen Beitrag, denn die Situation von Arbeitslosen mit Vermittlungshemmnissen ist gerade in Zeiten einer extrem angespannten Situation am Arbeitsmarkt sehr schwierig“, so Rezar.

Im sozialökonomischen Betrieb des BUZ Neutal gibt es zwölf sogenannte Transitarbeitsplätze. Es stehen dabei Voll- und Teilzeitarbeitsplätze zur Verfügung. Dort finden diese rund 28 Wochen eine Beschäftigung, wobei sie nach Kollektivvertrag bezahlt werden und voll versichert sind. Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit einer Nachbetreuung. Schwerpunktmäßig angeboten werden Arbeiten zur Erhaltung und Pflege von Grünflächen sowie zur Reparatur von Elektrogeräten. „Viele Gemeinden greifen auf unser Angebot zurück. Wir schneiden zum Beispiel auch Wanderwege aus. Das Projekt macht in vielerlei Hinsicht Sinn: Wir bieten Betroffenen Arbeit an, ebnen ihnen den Weg in die Arbeitswelt und nebenbei profitieren auch die Menschen in den Gemeinden von der geleisteten Arbeit“, betont Vlasich.

Der sozialökonomische Betrieb richtet sich an Langzeitarbeitslose bzw. Langzeitbeschäftigungslose, insbesondere an ältere Frauen und Männer – viele Frauen gelten schon mit 40 Jahren, Männer mit 45 Jahren auf dem Arbeitsmarkt als zu alt – sowie Jugendliche unter 24 Jahren. Viele Jugendliche finden keinen Arbeitsplatz, weil sie noch zu jung sind und über keine Berufserfahrung verfügen. Unterstützt wird das Projekt in Neutal vom AMS Burgenland. „Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bezirk Oberpullendorf ist im Vorjahresvergleich um 50 Prozent gestiegen. Das Projekt eignet sich sehr gut als Wiedereinstiegshilfe. Wichtig ist, dass die Betroffenen wieder über einen geregelten Tagesverlauf verfügen und dass auf die individuell zumutbaren körperlichen Fähigkeiten Rücksicht genommen wird. Die Beschäftigung hilft auch bei der Integration in soziale Netzwerke und steigert das Selbstwertgefühl. Menschen, die von langer Arbeitslosigkeit betroffen sind, ziehen sich oft aus dem öffentlichen Leben zurück“, sagt Jutta Mohl, Leiterin der AMS-Regionalgeschäftsstelle Oberpullendorf.

Im Burgenland gibt es vier sozialökonomische Betriebe mit über 60 Plätzen.
Im Burgenland gebe es derzeit vier sozialökonomische Projekte, sagt Rezar: das BSÖ des BUZ sowie die Projekte ,ReALTO‘, ,Mamas Küche‘ und die ,Koryphäen‘. Diese SÖB seinen hervorragend dafür geeignet, gemeinsam mit und für am Arbeitsmarkt benachteiligte Personengruppen Voraussetzungen für eine berufliche Wiedereingliederung zu schaffen, und somit ein volkswirtschaftlicher Gewinn. „Wir wollen weitere dieser sozialökonomischen Betriebe. Sie sind aus arbeitsmarktpolitischer Sicht sehr wichtig, da es für ältere Arbeitnehmer beziehungsweise für schlecht Ausgebildete – oder auch Menschen mit Defiziten – immer schwieriger wird, einen Arbeitsplatz nach einer Phase der Arbeitslosigkeit zu finden“, so der Soziallandesrat. Bis 2016 stünden dafür Gelder aus dem mit 370 Millionen Euro dotierten Arbeitsmarktpaket des Bundes für ältere Arbeitnehmer zur Verfügung. „Mit Mitteln aus dem Arbeitsmarktpaket von Bundesminister Hundstorfer können wir weitere Projekte wie in Neutal realisieren“, so Rezar abschließend.

 

 

 

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