EVN baut Ökostrom-Produktion
 im Weinviertel weiter aus

 

erstellt am
02. 06. 14
11.30 MEZ

St. Pölten (nöwpd) - Der niederösterreichische Energieversorger EVN will seine Windparks im östlichen Weinviertel weiter ausbauen. Die Realisierung einer neuen Anlage in Prottes-Ollersdorf im Bezirk Gänserndorf ist bereits begonnen worden. Im Frühjahr 2015 soll sie in Betrieb gehen. Schon derzeit werden mit einer installierten Kapazität von 250 MW rund 120.000 Haushalte mit Strom versorgt. Mittelfristig sollen es 300 MW werden, kündigte Vorstand Peter Layr bei der Vorstellung des Halbjahresberichts (Oktober 2013 bis März 2014) an. Die Bevölkerung zeige auch Verständnis für den notwendigen Ausbau der Leitungen.

Zwei Drittel ihrer Investitionen konzentriert die EVN auf Niederösterreich. Hauptanliegen sei dabei die Sicherheit der Versorgung. So soll noch die 140 km lange Gaspipeline zwischen Baumgarten und den RAG-Speichern in Oberösterreich fertiggestellt werden. Bei der Anlieferung quer durch die Ukraine gebe es derzeit keine Probleme, so dass für den nächsten Winter eingespeist werden könne. Als ausbaufähig wird auch der Geschäftszweig Wasserversorgung angesehen. Derzeit beliefert die EVN mehr als 500.000 Einwohner, wobei das Wasser durch Kalkfilter auf natürliche Weise enthärtet wird.

Das Geschäftsergebnis, so hoben Layr und sein Kollege Stefan Szyszkowitz hervor, sei durch drei Faktoren wesentlich beeinflusst: Der im langjährigen Schnitt sehr milde Winter habe den Umsatz ebenso nach unten gedrückt wie die im Herbst vorgenommene Preissenkung für Strom und Gas. Durch eine geringe Wasserführung der Flüsse sank gleichzeitig die Stromerzeugung. Das operative Ergebnis fiel daher um 12,8% auf 184,9 Millionen Euro. Erspart blieben dem Konzern hingegen einmalige Abschreibungen und Wertberichtigungen wie im Vorjahr, so dass sich das Konzernergebnis auf 189,5 Millionen Euro erhöhte – ein Plus von 44 Prozent. Auch die Nettoverschuldung konnte deutlich abgebaut werden, die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 43 Prozent. Als Ausblick rechnet man mit einem „Ergebnis über dem Krisenjahr 2012/13, aber unter früheren fetten Jahren“.

Insgesamt sei der Energiemarkt weiterhin labil. In ganz Europa würden thermische Kraftwerke stillgelegt. Man brauche aber gewisse Kapazitätsreserven, sagte Layr. Die Lösungen, um diese zu sichern, ob auf EU-Ebene oder der einzelnen Staaten, ob durch administrative Maßnahmen oder durch Vereinbarungen zwischen einem Anbieter und einem Kunden, seien aber noch nicht ausdiskutiert. Die Rolle der EVN mit den Kraftwerken Korneuburg und Theiss als Reservehalter für Süddeutschland sei bis zum Winterhalbjahr 2015/16 vertraglich gesichert. Abgerufen wurde im heurigen Winter kein Notdienst, die Spesen aber seien gezahlt worden.

 

 

 

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