Zu Risiken und Nebenwirkungen: Fragen Sie ITA

 

erstellt am
02. 06. 14
11.30 MEZ

Das ÖAW-Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) feiert seine ersten 20 Jahre – Zeilinger: „Science for Policy in Reinform“
Wien (öaw) - Gentechnik, mobile Kommunikation, Stromnetze. Nur drei von zahlreichen Themen, die für emotional geführte Debatten und erhitzte Gemüter sorgen. Für eine wissenschaftliche gesicherte Informationsbasis sorgt das Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der ÖAW. Seit 20 Jahren.

Seine Geschichte reicht weiter zurück. Anfang der 1970er Jahre, mit dem Ende der Wirtschaftswunderjahre, macht sich in der Gesellschaft Skepsis breit. Skepsis gegenüber den Versprechungen des Fortschritts und den damit verbundenen Kosten. Der Umweltschutz erhält einen Stellenwert. Erste Arbeitskreise der ÖAW setzen sich daraufhin mit Nutzen und Frommen neuer Technologien auseinander. Damals noch unter dem Begriff der Zukunftsforschung.

1985 schließlich starten fundierte Vorarbeiten zur Technikfolgenabschätzung – auf Initiative des damaligen Wissenschaftsministers Heinz Fischer. Seit 2. Juni 1994 ist das ITA ein Institut der ÖAW. Das kritischste Institut der Akademie.

Seine Analysen umfassen die technischen, kommerziellen, sozialen und ethischen Aspekte neuer Technologien und ihrer Einsatzgebiete. Etwa zu Fragen der Informationsgesellschaft, zu Privatsphäre und Datensicherheit. Zu Umgang und Steuerung neuer Technologien wie eben der Gentechnologie. Oder zu Energieversorgung und Nachhaltigkeit. Wobei das ITA nicht definiert, was dem Wohl der Gesellschaft am meisten dient. Vielmehr werden Chancen und Risiken von Fall zu Fall wissenschaftlich geprüft. Und so aufbereitet, dass sie in den politischen Entscheidungsprozess einfließen können.

Denn die Arbeit der rund 20 Forscherinnen und Forscher am ITA endet nicht mit der Publikation in einer Fachzeitschrift. Die Ergebnisse richten sich gezielt an ein breites Publikum. An Interessenvertretungen, Politik, an Bürgerinnen und Bürger. An diese vor allem. Im Rahmen von Bürgerkonferenzen wird das Wissen aktiv und im Diskurs in die Gesellschaft getragen. „Das ist Science for Policy in ihrer Reinform. Das ITA genießt international einen hervorragenden Ruf und ich kann jetzt schon sagen, dass wir in den kommenden Jahren noch viel gemeinsam vorhaben“, so ÖAW-Präsident Anton Zeilinger.

 

 

 

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