Grenzgemeinden-Fonds wird künftig in Trient
 und Bozen verwaltet

 

erstellt am
12. 06. 14
11.30 MEZ

Bozen (lps) - Auf eine neue Form der Verwaltung des Grenzgemeinden-Fonds hat sich am 11.06. Landeshauptmann Arno Kompatscher mit dem Regionenministerium geeinigt. Das Herzstück der Neuregelung: Künftig wird der Fonds in Trient und Bozen verwaltet, Projekte werden nur finanziert, wenn die beiden Länder einverstanden sind.
Der Grenzgemeinden-Fonds wird künftig vor Ort verwaltet

Die Vorgeschichte ist bekannt: Im Mailänder Abkommen hatten sich die beiden Länder Südtirol und Trentino dazu verpflichtet, jährlich 40 Millionen Euro in einen Fonds einzuzahlen, aus dem Projekte in den an die beiden Länder grenzenden Gemeinden finanziert werden sollten. Nur: Ausgezahlt worden sind die Gelder nie, unter anderem auch deshalb, weil plötzlich ganze Nachbarregionen in den Genuss der Mittel kommen sollten. "Es war daher die richtige Entscheidung meines Vorgängers Luis Durnwalder, den Fonds zu blockieren", so Landeshauptmann Kompatscher. "Nur so hatten wir die Möglichkeit, über die Neuausrichtung zu verhandeln."

Diese Verhandlungen hat der Landeshauptmann mit Staatssekretär Gianclaudio Bressa geführt, dem der Vorschlag der beiden Länder vorgelegt worden ist. Dieser sieht vor, dass der Fonds künftig in Trient und Bozen verwaltet wird. "Es wird ein Sekretariat eingerichtet, das jeweils fünf Jahre lang in Trient und Bozen seinen Sitz haben wird", so Kompatscher. In diesem Sekretariat werden die Grenzgemeinden ihre Projektvorschläge deponieren, ein Komitee bestehend aus den beiden Landeshauptleuten, den Präsidenten der betroffenen Regionen und Vertretern des Regionenministeriums wird die Entscheidungen über die Verwendung der Gelder treffen: "In jedem Fall ist aber sichergestellt, dass Gelder aus dem Fonds nur mit dem Einverständnis der beiden Länder investiert werden dürfen", so der Landeshauptmann.

Die neue Form der Verwaltung sei nicht nur unbürokratischer und effizienter, ist Kompatscher überzeugt. Vielmehr werde auch dafür gesorgt, dass das Geld tatsächlich in den Grenzgemeinden ankomme. "Über die Ausrichtung der Neuregelung haben wir heute eine Übereinkunft erzielt, es sind nur noch ein paar technische Details zu klären", so der Landeshauptmann. Bereits in zwei bis drei Wochen soll dann die neue Vereinbarung unterzeichnet werden - "wahrscheinlich parallel zu den umfassenden Finanzverhandlungen in Rom", so Kompatscher.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at