Europaregion stärkt gemeinsame Forschung
 durch Forschungsfonds

 

erstellt am
18. 06. 14
16.00 MEZ

Bozen (lpa) - Die Länder Tirol, Südtirol und das Trentino wollen ihre Zusammenarbeit - besonders im Bereich der Forschung - weiter intensivieren. Darauf verständigten sich die Landeshauptleute Günther Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi heute (17. Juni) in Innsbruck bei einem gemeinsamen Treffen mit den Rektoren der Universitäten von Innsbruck, Bozen und Trient.

Mit einem gemeinsamen Euregio-Forschungsfonds, der mit einer Million Euro dotiert ist, soll die Forschungsleistung in Tirol, Südtirol und dem Trentino gestärkt werden. Die Förderung wird für alle Forschungseinrichtungen in der Europaregion zugänglich sein. Die erste Ausschreibung erfolgt bereits in diesem Jahr, sodass in der ersten Jahreshälfte 2015 gestartet werden kann. Darauf einigten sich heute die Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Rossi sowie die Rektoren Tilmann Märk, Walter Lorenz und Daria de Pretis.

Aber auch durch eine stärkere Mobilität der Studierenden und Lehrenden in der Euregio sollen Wissenschaft und Forschung Anschub erhalten. Ab 2015 soll ihnen der Euregio-Mobilitätsfonds zur Verfügung stehen, um einen gegenseitigen Austausch zu ermöglichen. Die Teilnahme an den Austauschprogrammen der Universitäten wird mit 100.000 Euro gefördert. So können Lehrende der Universität Trient beispielsweise ein Seminar in Innsbruck halten oder Studierende aus Bozen bestimmte Vorlesungen in Trient besuchen. "Wir benötigen in der Europaregion nicht nur gute Verkehrswege, sondern auch die Mobilität der besten Köpfe", erklärte Tirols Landeshauptmann und Euregio-Präsident Platter, der die Fonds als Motor für die engere Kooperation zwischen den Universitäten wertete.

Im Bereich von Wissenschaft und Forschung könne man bereits auf Gemeinsamkeiten aufbauen, und es falle hier leicht, der Zusammenarbeit weitere Impulse zu geben, erklärte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Eine gemeinsame Schwerpunktsetzung macht es möglich, sich als Forschungsstandort verstärkt international auszurichten", erklärte Landeshauptmann Kompatscher. Dies sei eines der Ziele, das die drei Länder und die drei Universitäten gemeinsam verfolgen wollen. In dieselbe Kerbe schlug auch Landeshauptmann Rossi, der besonders die verstärkte Mobilität in der Euregio als Chance wertete.

Bereits vor zwei Jahren war im Mai 2012 in S. Michele an der Etsch der Startschuss zu einer universitätsübergreifenden Initiative gegeben worden. Damals hatten die Universitäten Bozen, Innsbruck und Trient ihre Willensbekundung zu einer koordinierten Zusammenarbeit in eine Absichtserklärung gegossen. Parallel dazu hatten die damaligen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Francesco Profumo eine Unterstützungserklärung für die Zusammenarbeit der Universitäten in der Europaregion abgegeben und unterfertigt. Was damals angestoßen wurde, dafür würden nun konkrete Instrumente zur Verfügung gestellt, so die drei Rektoren, die von einer Sternstunde für die Forschung in der Euregio sprachen.

Die gemeinsame Pressekonferenz im Innsbrucker Landhaus nutzten die drei Landeshauptleute auch, um die Neuauflage des Geschichtsbuchs "Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer Überblick" vorzustellen. Landeshauptmann Kompatscher präsentierte die Neuauflage des ersten gemeinsame Geschichtsbuch aus der Feder des Historikers Carlo Romeo und mit der wissenschaftlichen Begleitung von Giuseppe Ferrandi, Wilfried Beimrohr, Andrea Di Michele, Christine Roilo, Luigi Blanco und Brigitte Mazohl wurde im Zuge der Neuauflage um die jüngsten Entwicklungen in der Euregio ergänzt.

Als weiteres Gemeinschaftsprojekt stellte er die Homepage zum Ersten Weltkrieg vor, auf der unter dem Motto "Erleben-Entdecken-Verstehen" mit modernen Instrumenten wie Audio- und Videoquellen sowie interaktiven Landkarten versucht wird, Geschichte lebendig und verständlich zu machen. Zudem finden sich auf der Homepage Programme und Maßnahmen der drei Länder zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg. Das Portal http://www.14-18.europaregion.info/ wird am 1. Juli 2014 online geschaltet.

Um die euregionale Vernetzung auch in der Medienwelt zu stärken, luden die drei Landeshauptleute im Anschluss an das Gipfeltreffen und die Pressekonferenz gemeinsam mit den drei Präsidenten des Tiroler, Südtiroler und Trentiner Landtag ins Innsbrucker Landhaus zum ersten Euregio-Medienfest. Der Einladung leisteten zahlreiche Journalisten aus den drei Ländern Folge, aus Südtirol waren rund 25 Medienleute in Innsbruck mit dabei. Eröffnet wurde das Medienfest durch Landeshauptmann und EVTZ-Präsidenten Günther Platter.

 

 

 

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