Österreichs Beitrag zur Lösung internationaler Konflikte

 

erstellt am
26. 06. 14
16.00 MEZ

Programmpräsentation der 31. Internationalen ÖSFK-Sommerakademie Schlaining im Hohen Haus
Wien (pk) - Der Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen im Jahr 1945 biete einen guten Anlass, den österreichischen Beitrag zur internationalen Konfliktlösung hervorzuheben, sagte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Eine anerkannte österreichische Institution auf diesem Feld sei das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) auf Burg Schlaining, die heuer bereits zum 31. Mal zu einer Sommerakademie einlädt. Unter dem Titel "Gewalt für den Frieden? Vom Umgang mit der Rechtfertigung militärischer Intervention" wird die Frage des internationalen Umgangs mit Krisenregionen behandelt.

Österreich leiste einen international anerkannten Beitrag zu Friedensmissionen der Vereinten Nationen, sagte Prammer. Derzeit befinden sich 988 österreichische SoldatInnen auf Auslandseinsatz, darunter 21 Frauen. Dazu kommen auch andere, nichtmilitärische Missionen in Konfliktgebieten. Diese Einsätze Österreichs seien Teil einer zeitgemäßen, aktiven Neutralitätspolitik, unterstrich Prammer.

Peter Kostelka, Präsident des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung unterstrich, Frieden sei nicht nur Abwesenheit von Krieg, sondern die Fähigkeit einer Gesellschaft zur gewaltfreien Lösung von Konflikten. Mit der Resolution 1894 habe der UN-Sicherheitsrat 2009 den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten ins Zentrum gestellt. Das ÖSFK leistet hier einen wesentliche Beitrag, es sei die internationale Stimme Österreichs. Es hat erfolgreich Kurse zum Thema "Protection of Civilians" durchgeführt und arbeitet dabei mit dem Department of Peace Keeping Operations (DPKO) der Vereinten Nationen zusammen. Dabei gehe es neben Schulungen in Völkerrecht und Menschenrechten auch um die Vermittlung von praxisnahen Fähigkeiten, deren Beherrschung für ZivilistInnen bei ihrem Einsatz in Konfliktregionen wichtig ist, erläuterte Kostelka. Eine wesentliche Aufgabe übernehme das Institut auch in der Ausbildung von WahlbeobachterInnen. Weiters werde das Institut immer stärker in Programme von Schulen zu den Themen Mobbing-Prävention und Konfliktlösung eingebunden. Es sei daher erfreulich, dass das Budget des Instituts aufgestockt wurde, sagte Kostelka.

Die Völkerrechtlerin und Konfliktforscherin Blanka Bellak leitet seit Mai das Studienzentrum auf der Burg Schlaining. Als ÖSFK-Direktorin wolle sie auch künftig auf die Stärken des Instituts setzen, zu denen die internationale Peacekeeping-Trainingsprogramme und Grundlagenforschung zu Konflikt, Frieden und Demokratie gehören, sagte sie. Das ÖSFK sei wichtig als neutraler Ort zur Unterstützung und Begleitung von Friedensprozessen sowie für die Begegnung von Konfliktparteien. Ein besonderer Erfolg sei 2012 gelungen, als sich im Rahmen von Friedensverhandlungen zum Darfur-Konflikt im Sudan die größte Rebellengruppe dazu verpflichtet habe, in Zukunft keine KindersoldatInnen zu rekrutieren. Das Engagement in dieser Konfliktregion hoffe man weiterzuführen. Wesentlich sei für das Institut aber politische Unterstützung, um seine Ausgaben ausweiten zu können, die sowohl von der UNO als auch von der Republik Österreich kommen müsse, unterstrich ÖSFK-Direktorin Bellak.

Das Programm der 31. Internationalen Sommerakademie mit dem Titel "Gewalt für den Frieden? Vom Umgang mit der Rechtfertigung militärischer Intervention" wird am 7. Juli um 17.l00 Uhr von Bundespräsident Heinz Fischer und Jean Asselborn, Außenminister von Luxemburg, eröffnet.

 

 

 

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