Faymann: Europäischer Rat soll Nominierung Junckers
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erstellt am
25. 06. 14
16.00 MEZ

und Grundsatzdebatte über die EU-Ausrichtung führen – EU-Hauptausschuss im Parlament - Ausblick auf Europäischen Rat: "Kandidat mit dem relativ größten Vertrauen bei EU-Wahl soll zum Zug kommen"
Wien (bpd) - "Die Grundsatzdebatte über die Ausrichtung der Europäischen Union wird ebenso wie die Frage nach der Nominierung des EU-Kommissionspräsidenten eine zentrale Rolle spielen. Dabei soll jener Kandidat zum Zug kommen, der bei der Wahl zum Europäischen Parlament das relativ größte Vertrauen bekommen hat. Die vor der Wahl abgegebenen Versprechen müssen auch nach der Wahl gelten. Eine Nominierung von Jean-Claude Juncker scheint mir daher bei diesem Rat mit qualifizierter Mehrheit möglich", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 25.06. beim EU-Hauptausschuss im Parlament.

Bis zur endgültigen Wahl eines EU-Kommissionspräsidenten würden jedoch noch sehr viele inhaltliche Debatten geführt werden. "Es geht um die Frage, welche Personen auf Basis welcher Inhalte die EU in den nächsten Jahren lenken werden. Mit dieser Diskussion wird eine grundsätzliche Richtung vorgegeben", so der Bundeskanzler.

Im Bereich der inhaltlichen Diskussion sprach sich Faymann für eine Schwerpunktsetzung im Bereich der Arbeits- und Beschäftigungspolitik aus. "Österreich verfügt in diesem Bereich über viel Expertise und kann mit vielen Beispielen aufwarten. Dazu zählt etwa die Ausbildungsgarantie. Das ist ein wesentlicher Beitrag dazu, 16-Jährige nicht auf der Straße stehen zu lassen. In Kooperation mit der Kommission müssen wir jetzt jene Maßnahmen setzen, um sowohl Wachstum als auch Stabilität zu sichern", so Faymann.

"Wenn man sich von der Überschrift weg zur Umsetzung begeben will, muss man zur Frage der Finanzierung kommen. Dabei müssen bei Beachtung der notwendigen Regelungen alle Spielräume genutzt werden, um auch zu einer kurzfristigen Verbesserung der Beschäftigungslage und zu einer Ausbildungsgarantie für Jugendliche zu kommen. Leider hat es die EU - anders als im Finanzsektor mit dem Euro-Schutzschirm - noch nicht geschafft, wirksame Instrumente für mehr Beschäftigung und Wachstum zu entwickeln", so der Bundeskanzler.

Auf der Agenda werde ebenso die Diskussion über das Transatlantische Freihandelsabkommen stehen. "In dieser Frage rechne ich noch mit keiner Konkretisierung. Hier geht es um einen Grundsatz, nämlich um die Qualität der Standards. Diese dürfen nicht gesenkt werden, um besser Handel treiben zu können, sondern müssen verteidigt werden, um die Sicherheit von Lebensmittel, der Umwelt und der sozialen Standards zu gewährleisten. Wir sind hier erst am Beginn eines langen Weges. Es stellt sich die Frage, wie man Handelsbeziehungen grundsätzlich verdichten und verbessern kann, ohne dabei jene Qualitätsstandards zu senken, die für die Menschen entscheidend sind", so Faymann abschließend.

 

 

 

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