Kinderbetreuung

 

erstellt am
24. 06. 14
16.00 MEZ

 Karmasin & Heinisch-Hosek: "Größte Ausbauoffensive der Kinderbetreuung startet!"
Bundesregierung beschließt 305 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung - Schwerpunkt Unter-Dreijährige
Wien (bmfj/bmbf) - Familienministerin Sophie Karmasin und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeigten sich am 24.06. nach dem Ministerrat sehr erfreut über den Beschluss zur neuen "15a Bund-Ländervereinbarung" zum Ausbau der Kinderbetreuung. 305 Millionen Euro wird der Bund den Ländern in den kommenden vier Jahren als Anschubfinanzierung zur Verfügung stellen, die Bundesländer erhöhen im Zuge der Kofinanzierung diese Summe um weitere rund 135 Millionen Euro. Durch den heutigen Beschluss ist der Weg frei für die größte Ausbauoffensive der Kinderbetreuung, die es in Österreich je gegeben hat. Schwerpunkt ist der Ausbau der Plätze für die Unter-Dreijährigen. In den kommenden 4 Jahren will Österreich rund 30.000 neue Betreuungsplätze in dieser Alterskategorie schaffen und damit das sogenannte Barcelona Ziel erreichen (Betreuungsquote von 33% bei Unter-Dreijährigen).

"Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert nur dann, wenn auch die Betreuungsangebote vorhanden sind. Mit dem heutigen Beschluss der 15a Vereinbarung legen wir den Grundstein für eine bessere Vereinbarkeitsmöglichkeit für berufstätige Mütter und Väter. Dabei ist mir die Wahlfreiheit ganz wichtig. Zudem will ich nicht nur einen Ausbau der Quantität sondern auch der Qualität der Kinderbetreuung. Deswegen können Bundesmittel jetzt erstmals auch für Tageseltern, Personal- und Investitionskostenzuschüsse, generations- und gemeindeübergreifende Projekte sowie für die Qualitätsverbessserungen - wie kleinerer Betreuungsschlüssel - verwendet werden", betont Karmasin die Vorzüge der neuen 15a Vereinbarung.

"Alleine heuer investieren wir soviel in den Ausbau der Kinderbetreuung wie in den letzten sieben Jahren zusammen, das ist wirklich ein großer Wurf", so Frauen- und Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. "Bis 2017 wollen wir das Barcelona-Ziel erreichen und rund 30.000 Plätze für die Unter-Dreijährigen schaffen. Und wir setzen massiv auf Qualitätsverbesserung. Längere Öffnungszeiten, gemeindeübergreifende Kooperationen und ein besserer Betreuungsschlüssel werden verstärkt gefördert. Bei den Öffnungszeiten ist mir wichtig: Je länger ein Kindergarten geöffnet hat, desto höher die Förderung. Das ist ein wichtiges Signal, in diese Richtung soll es gehen", so Heinisch-Hosek abschließend.


 

 Musiol: Richtung stimmt aber Ziel noch nicht erreicht
Bundeseinheitliche Mindeststandards fehlen immer noch
Wien (grüne) - "Ich begrüße die Einigung zum Ausbau der Kinderbetreuung. Es ist im Sinne der Familien, dass hier keine Zeit liegen gelassen wird und qualitative Verbesserungen sowie viele neue Plätze möglichst rasch geschaffen werden. Gemessen an der geringen Investitionssumme der letzten Jahre hat diese Bundesregierung den dringenden Handlungsbedarf erkannt und die Mittel ordentlich aufgestockt. Somit werden wir das Barcelona-Ziel von 33 Prozent der unter 3-Jährigen in Krippen hoffentlich mit acht Jahren Verspätung endlich erreichen. Hier geht es nicht um Erbsenzählerei sondern um die konkreten Probleme vieler Familien, deren Berufstätigkeit an fehlenden Krippenplätzen scheitert", sagt die Grüne Familiensprecherin Daniela Musiol.

Dennoch sieht Daniela Musiol keinen Anlass für die Regierung, in den kommenden Jahren die Hände in den Schoß zu legen. Denn die zentrale Frage von einheitlichen Qualitätskriterien wird durch diese 15a-Vereinbarung nicht beantwortet. Es wird weiterhin die Postleitzahl entscheiden, welche Bildungsstandards ein Kind vorfindet. Zwar wird es nun Mittel für qualitative Verbesserungen geben. Es entscheiden aber weiterhin die Länder, ob sie Betreuungsschlüssel oder Schließzeiten tatsächlich verändern. Daran werden auch jene Empfehlungen über Mindeststandards nichts ändern, die bis 2016 erarbeitet werden sollen.

"Wenn die Bundesregierung Krippen und Kindergärten als Bildungseinrichtungen tatsächlich ernst nehmen will, dann sind verpflichtende bundesweit einheitliche Mindeststandards, wie im Regierungsübereinkommen angekündigt, notwendig", sagt Daniela Musiol abschließend.


 

 Neumayer: Erfreut über Einigung zum Ausbau der Kinderbetreuung
Wichtiger Schritt für familienfreundlichen Industriestandort Österreich - Investitionen in Kinderbetreuung verbessern Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Wien (pdi) - "Wir begrüßen die Einigung der Regierung über den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und freuen uns, dass mit Investitionen von 305 Mio. Euro in Kinderbetreuung und -bildung bis 2017 eine langjährige Forderung der Industriellenvereinigung (IV) umgesetzt wird. Damit setzt Österreich ein deutliches Zeichen in Richtung eines familienfreundlichen Industrie- und Wirtschaftsstandortes", so IV-Generalsekretär Mag. Christoph Neumayer anlässlich des Ministerratsbeschlusses über den Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung.

"Das Thema der Kinderbetreuung und elementaren Bildung muss ernst genommen werden. Denn gute und ausreichende Kinderbetreuung ist die Basis, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie insbesondere die Beschäftigung von Frauen zu fördern, aber auch, um allen Kindern von Beginn an gerechte Bildungschancen zu ermöglichen. Das Interesse für Naturwissenschaft und Technik kann beispielsweise schon früh geweckt werden", betonte Neumayer. "Die nun beschlossene Senkung des Betreuungsschlüssels sichert mehr Qualität in der Kinderbetreuung sowie die Weiterentwicklung von Kindergärten und Krippen zu Kinderbildungseinrichtungen", erklärte der IV-Generalsekretär. Neben den geplanten Verbesserungen bei Gruppengrößen und Qualität sowie dem Ausbau der sprachlichen Frühförderung sei auch der quantitative Ausbau zur Erreichung des Barcelona-Ziels sehr zu begrüßen. Auch verbesserte Öffnungszeiten und der Ausbau der Tageselternbetreuung seien bedeutende Faktoren, wenn es um die bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehe. Damit würden auch die Rahmenbedingungen für den familienfreundlichen Industriestandort Österreich und somit dessen Standortqualität entscheidend verbessert.
Es braucht österreichweit verbindliche Qualitätsstandards

"Wichtig wären aber auch die 47 Wochen Öffnungszeiten gewesen sowie eine flexiblere Verwendung der Mittel. Darüber hinaus brauche es österreichweit einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards in den elementarpädagogischen Einrichtungen auf höchstem Niveau", so Neumayer. Statt neun unterschiedliche Landesgesetze weiterhin zu akzeptieren, gelte es, das Ziel eines Bundesrahmengesetzes nicht aus den Augen zu verlieren und die Qualität der Elementarbildung weiter zu steigern. "Was jetzt in der Familienpolitik noch fehlt, ist eine Reform der derzeit sehr unübersichtlichen steuerlichen Familienleistungen. Das wäre der nächste Schritt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den drei Säulen Transfer, Kinderbetreuung und Steuern zu erreichen, wie dies internationale Vorreiterländer in Sachen Familienpolitik vorleben", betonte der IV-Generalsekretär.

 

 

 

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